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Maik Zirbes hatte mit sechs Jahren zum ersten Mal einen Basketball in der Hand – Nun gilt der Profi als eine der größten Nachwuchshoffnungen des deutschen Basketballs.
Er ist 2,08 Meter groß, hat Schuhgröße 52 – und gilt als eine der größten Nachwuchshoffnungen des deutschen Basketballs. Maik Zirbes spielt als Center beim Bundesligaverein Treveri Basketball AG (TBB) Trier und wurde im vergangenen Jahr zum wertvollsten Spieler der Nachwuchs-BBL gewählt. Am Wochenende besuchte er seinen Vater Uwe Zirbes in Volmarstein – und erzählte von seinen Zielen, Vorbildern und seinem ersten Kontakt mit dem orangefarbenen Leder.
„Ich war schon immer etwas größer als alle Anderen“, erinnert sich der 20-Jährige und lächelt. „Mit sechs Jahren habe ich dann zum ersten Mal einen Basketball in der Hand gehabt – und als mir mein Fußballtrainer ein paar Jahre später sagte, dass ich zu groß für einen Torwart sei, habe ich mich voll und ganz aufs Basketballspielen konzentriert.“
Das erste Team des in Traben-Trabach geborenen Sportlers war der Wittlicher Turnverein, mit 14 wechselte Zirbes dann nach Speyer, wo er ein Basketballinternat besuchte. Nur ein Jahr später ging es auf das Basketball-Internat Trier. „Als ich herausgefunden hatte, dass man vom Basketballspielen leben kann, wusste ich, dass es das ist, was ich tun will“, verrät der 112 Kilo schwere Centerspieler.
„Ich habe ihn von Anfang an in dieser Absicht unterstützt“, erzählt sein Vater Uwe Zirbes. „Er bringt einfach die besten Voraussetzungen mit. Er ist groß, schnell – und ehrgeizig genug, um immer wieder das Beste aus sich selbst herauszuholen. Ich bin sehr stolz auf ihn.“
Seit zwei Jahren spielt Maik Zirbes nun schon beim TBB Trier in der Bundesliga. Sein Vertrag läuft noch bis 2013. „Eigentlich ist es mir egal, ob ich in Europa oder in Amerika spiele“, verrät Zirbes. „Ich will einfach Basketball spielen und genug Geld verdienen, damit ich auch nach dem Ende meiner Karriere davon leben kann.“
Training im Kraftraum
Und für dieses Ziel arbeitet der 20-Jährige hart. Zwei Mal pro Tag steht er in der Halle oder im Kraftraum – stemmt Gewichte, trainiert Würfe, oder analysiert Spielzüge. Mit der U-18 Nationalmannschaft hat er 2008 an den Europameisterschaften in Griechenland teilgenommen. In den A-Kader der Nationalmannschaft hat er es in dieser Saison nicht geschafft. Noch nicht.
„Ich hoffe, dass es nächstes Jahr klappt“, so Maik Zirbes. Dann würde er vermutlich gemeinsam mit Dirk Nowitzki auf dem Feld stehen. Die Frage danach, ob der deutsche NBA-Spieler so etwas wie ein Idol für ihn ist, verneint der Basketballer allerdings. „Ich nehme mir nur sehr ungern irgendwelche Vorbilder. Ich bin ein eigener Spielertyp“, erklärt er. „Aber wenn ich einen Namen nennen müsste, wäre es vermutlich Dwight Howard.“
Ganz so weit wie der Center, der derzeit für die Orlando Magic auf Korbjagd geht, hat es Maik Zirbes noch nicht gebracht. Doch auch seine Erfolge – Junioren-Pokalsieger, Titel des wertvollsten Spielers in der NBBL und WM-Teilnahme – können sich bereits sehen lassen.
„Ich bin besonders stolz darauf, dass mein Sohn seine Ziele verfolgt, aber auf dem Boden geblieben ist“, so Uwe Zirbes. „Er ist nicht abgedreht, sondern eher introvertiert und sehr bescheiden.“ Und das, obwohl Maik Zirbes sogar bereits von Werbe-Plakaten der Hochwald-Molkerei herunterlächelt – dem Hauptsponsor des TBB Trier.
Sein privates Glück hat Maik Zirbes bereits gefunden. Seit mehr als drei Jahren ist er mit seiner Freundin Anastasia zusammen. „Bei den Heimspielen bin ich immer dabei“, erzählt die 18-Jährige. „Aber für die Reisen zu den Auswärtsspielen fehlt mir die Zeit.
Freizeit für die Familie
Zeit, für Dinge, die nicht mit Basketball zu tun haben, hat Maik Zirbes kaum. Doch wenn, dann verbringt er sie am liebsten mit seiner Familie, seinen Freunden – und natürlich mit Anastasia. Und an seinem einzigen freien Tag in der Woche ist dann selbst das orangefarbene Leder abgemeldet. „Basketball schaue ich privat eigentlich relativ wenig“, verrät Maik Zirbes.