An Feiertagen tut es besonders weh – Trauerarbeit mit Kindern

An Feiertagen tut es besonders weh – Trauern mit Kindern

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Die Initiative Sternenland e.V. aus Sendenhorst versteht sich als Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche.
An Ostern oder Weihnachten versammelt sich oft die ganze Familie. Gerade an diesen Feiertagen ist es für Kinder, die einen Familienangehörigen verloren haben, besonders schwer. Oft können die Kinder ihre Trauer und Gefühle nicht benennen. Hier will der Verein Sternenland helfen.

Essen. 

Zu Ostern, an Weihnachten oder bei Familienfesten ist es besonders schwer: Diese feierlichen Tage genießen wir gern im Kreise unserer Lieben. Umso schmerzlicher ist es, wenn plötzlich jemand fehlt. Sternenland e.V. versucht zu helfen

Für viele Mädchen und Jungen sind deshalb Geburtstage oder Familienfeste wie Ostern und Weihnachten schwer. Natürlich freuen sie sich auf die Feiertage – doch dann drängt sich der Tod wieder in den Vordergrund. Für Kinder gibt es oft keinen Platz, Trauer auf ihre Art verarbeiten zu können.

Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche

Viele leugnen oder verdrängen nach dem Verlust eines nahestehenden Angehörigen ihre Gefühle. Sie wollen die anderen Familienmitglieder nicht noch mehr belasten. Oft können Kinder ihre Gefühle nicht benennen, finden keine Worte für das, was in ihnen vorgeht. Für ihre Trauer bleibt dann kein Raum.

Hier will Sternenland e.V. helfen. Die Initiative aus Sendenhorst (Kreis Warendorf) versteht sich als Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche. „Denn Trauer, die nicht richtig verarbeitet worden ist, macht krank“, fasst Anna Pein wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen. Die Familien-Trauerbegleiterin und Trauma-Fachberaterin hat Sternenland e.V. gegründet. „Um junge Menschen auf ihrem ganz persönlichen Trauerweg zu begleiten.“

Reden und spielen

Petra Jungemann nutzt dieses Angebot gern. Vor über einem Jahr hat die 47-Jährige ihren Mann verloren – und ihre drei Töchter den Vater. „Diese professionelle Begleitung ist für meine Mädchenganz wichtig, allein könnte ich das nicht“, sagt sie.

Saschas Mutter ist 2009 gestorben, seit zwei Jahren kommt er mit seinen Schwestern regelmäßig zu Sternenland. „Hier sind andere Kinder, die sich denken können, wie es mir geht. Mit denen kann ich gut reden oder einfach nur spielen“, so der Zwölfjährige. Sein Vater nimmt dafür einen langen Anfahrtsweg in Kauf. Mit seinen Kindern lebt er in Recklinghausen.„Aber dort gibt es solch ein Angebot nicht. Ich habe lange gesucht, bis ich Sternenland gefunden habe.“ Ganz wichtig für ihn: Seine Töchter und sein Sohn kommen gern, es ist für sie keine Pflichtübung.

Selbst bestimmen

Kinder zwischen drei und 17 Jahren werden von Sternenland e.V. betreut. Was auf diesen Treffen passiert, bestimmen sie selbst. Sie können im Wut- und Tobe-Raum – der übrigens mit Geldern der Glücksspirale ausgestattet worden ist – Frust ablassen, sich im sogenannten „Snozzle-Zimmer“ ausruhen oder im Kreativbereich malen und basteln.

Letztlich geht es darum, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, sich einfach fallen lassen zu können – und zu wissen, dass es neben Mama oder Papa Menschen gibt, die für sie da sind.

Tag der offenen Tür

Und wer einmal „reinschnuppern“ möchte: Am Sonntag, 27. April, findet ein Tag der offenen Tür im Sternenland statt. Neben Besichtigung der Räumlichkeiten und ausführlichen Informationen bietet der Verein seinen Besuchern eine Cocktailbar, Tombola, Popcorn, einen Büchermarkt, Kinderschminken und Gipsmasken basteln.

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Unterstützend zur Hilfe stehen die jungen Leute des Jugendrotkreuz der Ortsverbände Beckum und Ahlen. Bei ihnen können ein Rettungswagen besichtigt und viele Fragen gestellt werden. Botschafter und Kinderliedermacher Klaus Foitzik gibt um 16.30 Uhr ein Kinderkonzert vor der Kirche und Schirmherr und Schauspieler Tom Barcal steht für Fotos und Autogrammwünsche zur Verfügung. Außerdem kann im Wut- und Toberaum mit der Amateurboxerin Darlene trainiert werden.

  • Sternenland e.V., Kirchstr. 18, Sendenhorst, (Eingang Parkplatz Nordstr.)
Erneut hat ein Lottospieler aus NRW den Jackpot geknackt.
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