Wir haben uns einige Krimispiele für den Nintendo DS angesehen. Von Sherlock Holmes bis zu Metropolis Crimes beschäftigten wir uns mit jeder Menge kniffliger Rätsel.
Krimispiele für den DS sind ein beliebtes Genre. Professor Layton hat vorgemacht, wie hervorragend Krimis auf dem Nintendo-Handheld funktionieren. Mit diesem erfolgreichen Spiel als großem Vorbild versuchen sich auch andere Entwickler an dieser Spielekategorie und wir haben uns einige zum Kurztest herausgepickt.
Krimi und Gehirnjogging
Der Mix aus kniffligen Rätseln und tollem Erzählstil ist der Schlüssel für ein gutes Kriminalspiel. Wir haben die unterschiedlichen Herangehensweisen sowie den Spaßfaktor beleuchtet.
Kriminologie
Als Ermittler bei der Spurensicherung durchkämmt man die Tatorte und bestimmt anhand von Indizien den Täter. CSI-Fans sollten sich hier gleich zu Hause fühlen. Gespielt wird in der Rolle von Matt Simmons. Hauptaufgabe ist es, mit dem Stylus über den Touchscreen zu fahren und möglichst alle Spuren zu finden. Mit neun verschiedenen Werkzeugen ermittelt ihr anschließend die richtige Vorgehensweise. Vom UV-Licht bis zum Luminol ist alles vorhanden.
Je vielfältiger die Anwendungen sind, desto umständlicher ist dafür oft ihre Steuerung. Das teils schlechte Handling der Tools treibt den Spieler in schwere Frustmomente. Für den Fall, dass ein Hinweis übersehen wird, ist die Hilfestellung zu allem Überfluss auch noch viel zu oberflächlich geraten. Um nicht zu sagen – kaum vorhanden. Im Labor werden die Beweise in Form kleiner Minispiele untersucht, was im Vergleich zur Spurensuche recht simpel abläuft. Die schwache Umsetzung von Kriminologie kann die durchaus spannende Geschichte nicht wettmachen. Deshalb war der Titel mit seinen fünf Fällen für uns einfach nur anstrengend, der Spielspaß blieb auf der Strecke.
Metropolis Crimes
Privatdetektiv Red Johnson ist der Protagonist von Metropolis Crimes. Cool und abgeklärt löst der smarte Red die Fälle, mit denen die Polizei von Metropolis überfordert ist. Beweise und Aussagen sind hier der wichtigste Aspekt und so fordert das Spiel ein schnelles und lang anhaltendes Gedächtnis. Vier Untersuchungen gilt es zu lösen und jede hat ihre eigenen Spannungsmomente. Die Aufgaben sind abwechslungsreich aufgebaut und regen zum Kombinieren an. Zudem gefiel uns der Comicstil der viel Liebe zum Detail verrät.
Es ist dem Spiel anzumerken, dass vom Charakterdesign bis zur Musikuntermalung alles sehr schön aufeinander abgestimmt wurde. Leider ist auch hier die Hilfsfunktion sehr dürftig ausgefallen. Insgesamt betrachtet bekommt man mit Metropolis Crimes jedoch ein gutes Krimiabenteuer geboten.
Last Window: Das Geheimnis von Cape West
Ein Krimi-Adventure der gehobeneren Art bietet Last Window. Bei der Fortsetzung von Hotel Dusk: Room 215 handelt es sich erneut um ein überaus anspruchsvolles Spiel. Hier geht es nicht um schnelle Minispielrätsel, sondern um ein vollwertiges Abenteuer, das fast schon literarische Ansprüche besitzt. Wie im Vorgänger ist es auch diesmal Kyle Hyde, den wir durch sein melancholisch anmutendes Leben begleiten. Der Titel bietet dem Spieler eine unheimlich dichte Atmosphäre, obwohl der Spielaufbau wenig Action enthält. Dennoch erlebt man die Levels voller Spannung. An das Storytelling und Gameplay muss man sich jedoch erst etwas gewöhnen.
Last Window bietet eine wirklich hervorragende Umsetzung einer spannenden Geschichte. Es unterscheidet sich deutlich von „normalen Minispiel-Krimis“, uns hat Kyle Hyde in all seiner Tristesse trotzdem richtig gut gefallen.
Chronicles of Mystery – Fluch des alten Tempels
Die Geschichte verspricht einiges: Die junge Archäologin Sylvie ist auf der Suche nach ihrem verschwundenen Onkel und deckt gleichzeitig noch eine Verschwörung auf. Leider ist die Aufmachung des Spiels alles andere als interessant. Während die Story an sich durchaus spannend wirkt, kommt der Spielaufbau dagegen weniger aufregend daher. Die Rätsel sind streckenweise viel zu einfach. Wer dennoch Probleme bekommt, kann sich über eine gute Hilfsfunktion freuen. Erst im härtesten Schwierigkeitsgrad verursacht der Titel auch bei erfahrenen Tüftlern etwas Stirnrunzeln.
Wer ein seichtes Spiel mit interessanter Geschichte und klassischen Point-and-Click-Adventure-Passagen sucht, trifft mit Chronicles of Mystery eine angemessene Wahl.
Sherlock Holmes und das Geheimnis der Königin
Ja, der berühmte britische Detektiv Sherlock Holmes und sein Assistent Watson jagen in London wieder Verbrecher. Diesmal führt sie eine Verschwörung sogar in den Buckingham Palast. Der Weg dorthin ist mit teils sehr knackigen Rätseln gepflastert. Leider fehlt dabei jede Einweisung, sodass man streckenweise fragend vor den Puzzles verharrt und erst verschiedene Lösungen ausprobieren muss – und natürlich erstmal scheitert.
Abwechslung ergibt sich durch den Spielaufbau. Mal muss die Umgebung untersucht, dann müssen unterschiedliche Mechanismen ausgelöst werden. Langeweile stellt sich somit nicht ein. Der nette Grafikstil und die teils amüsanten Dialoge zwischen Watson und Holmes sorgen für weitere Unterhaltung. An Professor Layton kommt Sherlock Holmes auf dem DS zwar nicht vorbei, aber er ist eine gute Vertretung.
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