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Fleischeslust ohne Ekstase im Porterhouse Börste

Fleischeslust ohne Ekstase im Porterhouse Börste

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Foto: imago stock&people
In den 1970ern sind sie, na woher wohl?, zu uns gekommen. Nicht alle blieben, wie das mit Gastro-Moden so ist. Aber eine größere Stadt ohne Steakhaus, die findet man doch bis heute irgendwie kulinarisch nicht ganz vollständig.

Recklinghausen. 

Dabei ist das Kulinarische ja keineswegs von A bis Z der Lockstoff des Genres: Pommes und Folienkartoffel, Salatplatte und Kräuterbutter – nichts, mit dem der Pfannenwender permanent den Sterne-Himmel berührt. Es geht ums Fleisch! So ist es auch im „Porterhouse Börste“, seit langer Zeit d i e Steak-Adresse in Recklinghausen.

Viele schwören drauf – und was das Steak angeht, wollen wir nicht widersprechen. Ob „Medium plus“ oder „rare“ – die Küche bringt’s auf den Punkt. Die Fleischqualität ist hervorragend.

Freilich konnten wir den Quantensprung nicht ausmachen, den das irische Kettyle Dry Age-Steak (nach traditionellem Verfahren extra lang gereift) gegenüber einem klassischen Ochsensteak (200 g mit klassischen Beilagen: 16,90€) aufweisen sollte. So empfanden wir bei 34,90€ (300 g) kaum mehr als unekstatische Zufriedenheit. Das enttäuscht nur, wenn man sich viel verspricht.

Ordentliche Fritten

Die Umgebung ist Standard: bunt der Salat, sein Dressing leider geschmacksarm, die Kräuterbutter würzig, doch mit wenig frischem Aroma, die Fritten ordentlich. Das Porthouse hat viele Stammkunden. Sie werden die Zuverlässigkeit des gut abgehangenen Hauptdarstellers schätzen.

Adresse: Porterhouse Börste, Börster Weg 100, 45657 RE, Tägl. ab 18 Uhr, Tel. 02361-22271.

Preis/Leistung: Gute Steak-Qualität kostet. Die Preise gehen in Ordnung. Preise für Vorspeisen, Getränke im üblichen Mittel.

Ambiente: Stehengeblieben. Holz/Klinker aus den 1980ern, dazu leicht gestriger Übertopf- und Pflanzendekor. Braune Periode.

Service: Zwar munter hemdsärmelig, aber kein Gipfel der Professionalität. Auch neue Karten muss der Service kennen.