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Tierpflegerin in NRW-Zoo geht mit Fangnetz ins Gehege – sie muss ein Raubtier schnappen

Schwieriger Einsatz in einem NRW-Zoo: Mit einem Fangnetz schleicht sich eine Tierpflegerin ins Raubtiergehege.

© imago images/Addictive Stock

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Der Alltag als Tierpfleger im Zoo bringt einige Herausforderungen mit sich. Plötzlich muss man auf Tuchfühlung mit Tieren gehen, die einem – sollten sie einen Menschen als Bedrohung wahrnehmen – durchaus gefährlich werden können.

So auch beispielsweise die Gänsegeier im Allwetterzoo Münster. Mit ihren Klauen und ihrem scharfen Schnabel zerkleinern sie ihre Beute, können sich damit aber auch effektiv zur Wehr setzen. Und einen von ihnen muss eine Tierpflegerin im NRW-Zoo nun händisch mit einem Fangnetz einfangen…

Tierpflegerin in NRW-Zoo im Einsatz

Der Grund ist dabei ein sehr ernster. Es geht um ein Artenschutzprogramm in Osteuropa, das der NRW-Zoo schon seit vielen Jahren unterstützt. „Wir werden einen Gänsegeier-Jungvogel nach Bulgarien schicken“, erklärt eine Mitarbeiterin des Zoos. „Denn Gänsegeier-Populationen haben sich in den letzten Jahrzehnten drastisch reduziert und wir setzen uns dafür ein, dass diese Art gerettet wird.“

Anschließend betritt eine Tierpflegerin mit einem großen Fangnetz die Anlage der Gänsegeier. Ins Gehege darf die Kamera nicht mit. Stattdessen sehen wir, wie die Pflegerin kurze Zeit später zurückkehrt – den Gänsegeier fest im Griff. Einen um seinen Körper und seine Flügel gepresst, mit der anderen Hand fixiert sie den Kopf auf dem langen flexiblen Hals, damit der Raubvogel nicht unkontrolliert zuschnappen kann. So verfrachtet sie ihn in eine Transportbox.

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„Das ist jetzt unser 16. Gänsegeier-Jungvogel, den wir in die Auswilderungsstation nach Bulgarien schicken“, so die Pflegerin. Seit 2011 schon arbeiten der NRW-Zoo und die Experten in Bulgarien zusammen.


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„Sobald die Jungvögel flügge sind, fangen wir sie aus der Anlage heraus“, erklärt die Pflegerin weiter. „Sie werden separiert und dann wird der Flug vorbereitet.“ Mit dem Flieger geht es nach Osteuropa. Sobald er an seinem Zielort selbstständige Futteraufnahme und das Zusammenleben mit anderen Gänsegeiern erlernt hat, kann er in die Wildnis entlassen werden – ausgestattet mit Sendern, um das Verhalten der Tiere weiterhin nachverfolgen zu können.