Dass Züge in die eine oder andere Richtung fahren, ist an der Grenze zwischen NRW und den Niederlanden Alltag. Doch nicht nur Touristen und Berufspendler nutzen die Bahn-Verbindungen. Auch Fahrgäste mit anderen Zielen sind an Bord. Und so fand jetzt eine Zugfahrt ein plötzliches Ende.
Seit September 2024 gibt es an der Grenze zwischen NRW und den Niederlanden wieder verstärkte Kontrollen. So sollen illegale Einreisen und andere Verstöße verhindert werden. Am Sonntagabend (28. September) fuhr ein Zug aus den Niederlanden nach NRW. Bei Gronau gaben sich plötzlich Beamte der Bundespolizei zu erkennen. Für einen Fahrgast wurde es brisant.
Zufahrt aus den Niederlanden nach NRW endet im Gefängnis
Der Abgleich der Daten eines 54-Jährigen mit den polizeilichen Fahndungslisten brachte nämlich hervor, dass der Bosnier mit mehreren Haftbefehlen gesucht wurde. Die Staatsanwaltschaft Trier hatte Haftbefehl wegen unerlaubtem Aufenthalts erlassen. Demnach hat der Mann 70 Euro zu zahlen oder 14 Tage Ersatzfreiheitsstrafe zu verbüßen. Die Staatsanwaltschaft Dortmund suchte den Mann ebenfalls per Haftbefehl, nachdem er auf einen Strafbefehl des Amtsgerichtes Dortmund nicht reagiert hatte. Dieses verurteilte den Bosnier zuvor wegen Körperverletzung zu 780 Euro Geldstrafe oder 78 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe.
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Weil der Mann die Geldstrafen nicht zahlen konnte, brachten die Beamten der Bundespolizei ihn in eine Justizvollzugsanstalt. Außerdem leiteten sie ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Aufenthalts ein, da sich der Bosnier nicht mit einem gültigen Aufenthaltstitel ausweisen konnte.
Autofahrer hat Waffen und Drogen dabei
Doch das war nicht der einzige Vorfall an der Grenze zwischen NRW und den Niederlanden. Bereits am Samstagabend (27. September) kontrollierte die Bundespolizei ein Fahrzeug auf der Landstraße L504 bei Goch. Der 32-jährige deutsche Fahrer reiste gerade aus den Niederlanden nach Deutschland ein. Als die Beamten ihn fragten, ob er Waffen oder Betäubungsmittel dabei habe, wurde es abermals brisant. Denn der Mann bejahte beides. In einer Umhängetasche im Beifahrer-Fußraum hatte er eine Schreckschusspistole, für die er keine erforderliche Berechtigung besaß, sowie ein verbotenes Springmesser und 29,8 Gramm Marihuana. Die Beamten stellten die Gegenstände sicher und leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie gegen das Konsum-Cannabis-Gesetz ein.
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Und noch ein Vorfall an der Grenze, diesmal bei Wachtendonk: Am frühen Samstagmorgen (27. September) überprüfte die Bundespolizei Reisende, die mit einem Bus über die Autobahn A40 aus den Niederlanden nach NRW kamen. Bei der Kontrolle der Personalien eines 31-jährigen Ungarn fiel auf, dass die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ihn mit Haftbefehl suchte. Zuvor hatte er auf einen Strafbefehl des Amtsgerichtes Nürnberg nicht reagiert. Dieses hatte ihn wegen Erschleichen von Leistungen zu 300 Euro Geldstrafe oder zehn Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt. Der Mann konnte die Geldstrafe nicht zahlen. Obendrein hatte er sieben Gramm Marihuana im Gepäck. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das Konsum-Cannabis-Gesetz ein und brachte ihn in eine Justizvollzugsanstalt.
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Die Kontrollen an der Grenze zu den Niederlanden können jeden treffen, egal ob man mit dem Fahrrad, Auto, Zug, Reisebus oder Lkw unterwegs ist. Besonders auf wichtigen Straßen und Autobahnen in NRW nimmt die Bundespolizei gezielte Prüfungen von Fahrzeugen und Personen vor – und das bis zu 30 Kilometer ins Landesinnere hinein. Seit der Verschärfung der Maßnahmen im Mai 2025 wurden bereits mehrere hundert illegale Einreisen gestoppt.




