Der 3. Oktober – also der Tag der Deutschen Einheit – steht bevor. Keine Frage, dass an diesem bundesweiten Feiertag in Deutschland die allermeisten Geschäfte geschlossen bleiben. Für viele Menschen hat es daher längst Tradition, einen schönen Tag in den Niederlanden zu verbringen. Doch in diesem Jahr ist manches anders.
Während in NRW am Freitag, 3. Oktober, höchstens ein paar Supermärkte an Bahnhöfen oder Flughäfen öffnen dürfen, läuft in den Niederlanden alles ganz normal weiter. Ist ja auch logisch: Unsere Nachbarn feiern keine deutsche Einheit. Und so werden viele niederländische Städte ihre Sogwirkung entfalten. Ob Groningen, Venlo, Arnheim, Enschede oder Roermond mit seinem beliebten Outlet-Center – überall freut man sich auf die Feiertags-Touristen aus Deutschland. Denen wiederum droht entgegen aller Vorfreude auf einen entspannten Shopping-Tag oder einen Kurzurlaub erst einmal eine unschöne Überraschung.
Reisende aus NRW sollten am Feiertag Zeit für Grenzkontrollen einplanen
Wir erinnern uns: Der islamistisch motivierte Messer-Anschlag in Solingen hat die Stimmungslage in NRW und insgesamt in Deutschland massiv verändert. Seit dem 16. September 2024 führt die Bundespolizei an den Westgrenzen Kontrollen durch – also auch in den Grenzregionen zu den Niederlanden und Belgien. Nach der Bundestagswahl im Februar 2025 hat der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CDU) diese Maßnahmen noch einmal verschärft. Dadurch wird am Tag der Deutschen Einheit der Grenzverkehr zwischen NRW und den Niederlanden beeinträchtigt sein.
Dass die Grenzkontrollen durchaus erfolgreich sind, ist in diesen Artikeln nachzulesen:
- Zug fährt aus den Niederlanden nach NRW – an der Grenze wird es plötzlich brisant
- Fahrradfahrer will aus den Niederlanden nach NRW – an der Grenze geht plötzlich alles ganz schnell
- Reisebus fährt aus den Niederlanden nach NRW – an der Grenze passiert es
„Die Reisenden sind gut beraten, sich auf einen erhöhten Reiseverkehr und mit Blick auf die unabdingbaren Grenzkontrollen auf erhöhte Fahrzeiten einzustellen“, betont Christian Goerke, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Kleve (NRW), auf Nachfrage von DER WESTEN. „Wir müssen und werden uns als Bundespolizei darauf einstellen, dass ein vorhersehbarer erhöhter Reiseverkehr bewusst durch Schleuser ausgenutzt werden wird.“
Bundespolizei kontrolliert auch „Schleichwege“
Die Bundespolizei werde zwar alles daran setzen, etwaige Beeinträchtigungen für den Straßen- wie auch Eisenbahnverkehr zwischen NRW und den Niederlanden so gering wie möglich zu halten. Jedoch müssten Reisende an den punktuell eingerichteten Kontrollstellen mit zähfließendem Verkehr und einer Verzögerung von durchschnittlich 10 bis 15 Minuten verzeichneten. „Durchschnittlich“ bedeutet erfahrungsgemäß: Zu Stoßzeiten müssen Autofahrer auch schon mal 30 Minuten und mehr warten.
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Dabei hat die Bundespolizei nicht nur die NRW-Autobahnen wie A3, A4, A40, A52, A57 und A61 im Blick, sondern auch Bundesstraßen und „Schleichwege“. Denn letztere werden immer wieder von Schleppern und Schleusern genutzt. Christian Goerke zufolge werden mobile Streifen, uniformiert und in zivil, diese Schleichwege überwachen und gezielt Fahrzeuge aus dem fließenden Verkehr ziehen.
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Während sich also viele Tages- oder Wochenendbesucher aus NRW auf längere Wartezeiten an der Grenze zu den Niederlanden einstellen müssen, betont Christian Goerke gegenüber DER WESTEN noch einmal das Ziel der Kontrollen. „Menschenschlepper und Schleuser nutzen zur Sicherung ihres menschenverachtenden und ausschließlich profitorientierten Systems alle denkbaren Möglichkeiten. Hierzu werden Menschen in Kühltransporter oder Pkw-Kofferräume gepackt, als Allein- oder Gruppenreisende mit Bussen, Zügen oder auch fußläufig über die Grenze geschickt. Zur Vorgehensweise der Schleuser gehört auch, dass sie versuchen, die Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen zu umgehen und beispielsweise vor einem Schleusertransport-Fahrzeug zunächst ein anderes Fahrzeug über einen Grenzabschnitt fahren lassen.“




