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NRW: Mann auf offener Straße entführt – entsetzlich, was Passanten machen

NRW: Mann auf offener Straße entführt – entsetzlich, was Passanten machen

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Mit bundesweiten Razzien ist Innenminister Seehofer gegen die rechtsextreme Gruppierung „Combat 18“ vorgegangen. (Symbolbild) Foto: imago images / Seeliger

Hagen. 

Dramatische Entführung in NRW: Aus purer Angst hat sich am vergangenen Donnerstag (16. Januar) ein Mann (22) bei der Polizei in Hagen (NRW) gemeldet. Er sei in der Nacht vor einer Spielhalle am Emilienplatz entführt und mit einer Schusswaffe bedroht worden.

Die Polizei wertete die Bilder einer Überwachungskamera aus. Sie zeigten, wie der Mann bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und in ein Auto verfrachtet wurde. Als die Beamten die Szene anschauten, konnten sie nicht fassen, wie Passanten auf das Geschehen reagierten.

Entführung in NRW: Passanten schauen tatenlos zu

So konnten die Ermittler nicht nur mehrere Täter und das Opfer auf den Aufnahmen unterscheiden. Sie konnten auch fünf Unbeteiligte identifizieren, die den Vorfall beobachten und nicht eingriffen.

Schlimmer noch: Keiner der Zeugen meldete die Entführung bei der Polizei! Die Ermittler gehen außerdem davon aus, dass noch viele weitere Zeugen an der viel befahrenen Straße mit Publikumsverkehr die Szenerie beobachtet haben müssen. Aber niemand wählte den Notruf.

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Spuren führen zu Motorradclub

Stattdessen ging das Opfer selbst zur Polizei. Es sei im Auto zu sich gekommen, wurde mit einem Messer bedroht. Anschließend wurde der junge Mann zum Vereinsheim eines Hagener Motorradclubs gebracht worden.

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Mit einer Pistole im Rücken habe man ihn gezwungen das Vereinsheim zu betreten. 4.000 Euro. Darum ging es den Entführern. Schulden, die der 22-Jährige aus Drogengeschäften hatte, wie er gegenüber der Polizei zugab. Das Geld sollte er innerhalb von 24 Stunden auftreiben.

Opfer geht zur Polizei – zwei Festnahmen

Doch das Geld konnte er so schnell nicht auftreiben. Aus Angst um sein Leben ging er zur Polizei. Den Ermittlern gelang es in der Zwischenzeit die beiden Haupttäter (23 und 26) zu identifizieren. Bei dem 23-Jährigen handelt es um ein Mitglied des Hagener Motorradclubs, in dessen Vereinsheim das Opfer gebracht wurde.

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Beide Beschuldigten konnten am Montag in einer gezielt vorbereiteten Aktion der Polizei in Hagen und Aachen festgenommen werden. Sie sitzen bereits in Untersuchungshaft.

Ermittlungen wegen unterlassener Hilfeleistung

Die Staatsanwaltschaft Hagen prüft außerdem, ob gegen die tatenlosen Zeugen ein Strafverfahren wegen unterlassener Hilfeleistung eingeleitet werden kann. Die Ermittlungen dauern an. (ak)