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Industrie-Beben in NRW! Konzern schließt Werke – Hunderte Jobs betroffen

Es ist nicht das erste Mal, dass Chemiekonzern Ineos ein Werk in NRW streicht. Nach Gladbeck sind nun weitere Standorte betroffen.

© Wolf von Dewitz/dpa

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In Düsseldorf liegt das politische Machtzentrum von Nordrhein-Westfalen. Doch seit wann ist das so und wie viele Politiker sitzen eigentlich im Landtag.

Tiefschlag für den Industrie-Standort NRW. Wieder droht 175 Arbeitern der Jobverlust. Denn der Chemiekonzern Ineos kündigt die Schließung von zwei seiner Werke in Rheinberg (NRW) an. Unklar bleibt, wann genau.

Klar ist jedoch: Hohe Energie- und CO2-Kosten machen dem Unternehmen zu schaffen. Dazu kommt, dass billige Import-Chemikalien aus Asien den Markt überfluten.

„NRW zahlt für Europas Fehler“

„Europa begeht industriellen Selbstmord“, warnt Stephen Dossett, Chef der Ineos-Tochter Inovyn. Er kritisiert die fehlenden Zollschranken gegen asiatische Billigimporte. Während die USA und China mit günstiger Energie produzieren, kämpfen europäische Konzerne mit hohen Kosten. „Das ist wirtschaftlicher Irrsinn und ökologische Heuchelei“, schimpft er.

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Die betroffenen Werke in NRW stellen Allyl-Chemikalien her, die etwa für die Auto- und Luftfahrtindustrie wichtig sind, sowie Chlor, das für Medikamente und Abwasseraufbereitung genutzt wird. 300 Jobs in anderen Ineos-Betrieben in Rheinberg sollen jedoch erhalten bleiben. Entlassungen will man möglichst sozialverträglich über die Bühne bringen.

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Chemiebranche in NRW unter Druck

NRW bleibt ein Sorgenkind der Industrie. Bereits im Sommer kündigte Ineos die Schließung seines Werks in Gladbeck an, 279 Arbeitsplätze gingen dort verloren. Insgesamt schrumpft der Standort NRW – obwohl in Köln weiterhin rund 2.500 Menschen für den Konzern arbeiten. Die Krise trifft nicht nur Ineos, sondern viele Firmen aus der Chemiebranche.

Das liegt laut Branchenverband VCI an den Rahmenbedingungen in Deutschland. Strom ist teuer, die Bürokratie riesig, und die Regulierung kaum zu bewältigen. Der Chef des Verbands, Wolfgang Große Entrup, warnt, dass Deutschland als Industrienation massiv an Boden verliert. Unternehmen in NRW und ganz Deutschland kämpfen ums Überleben.


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„Wenn die Politik jetzt nicht handelt, verlieren wir nicht nur Arbeitsplätze“, sagt Große Entrup. „Die Zukunft unserer Industrie steht auf dem Spiel.“ Besonders NRW, Deutschlands Industriestandort Nummer eins, braucht dringend Reformen, warnt der Verband. Ob die Industrie-Wende gelingt, bleibt jedoch offen. (mit dpa)

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.