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Ruhrgebiet: Sagenhafte Quote! Fußballer schießt sein Team fast im Alleingang zum Aufstieg

Ruhrgebiet: Sagenhafte Quote! Fußballer schießt sein Team fast im Alleingang zum Aufstieg

NRW-Leon-Schwandt

Ruhrgebiet: Sagenhafte Quote! Fußballer schießt sein Team fast im Alleingang zum Aufstieg

Ruhrgebiet: Sagenhafte Quote! Fußballer schießt sein Team fast im Alleingang zum Aufstieg

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Der FC Schalke 04 hat Simon Terodde und der BVH Dorsten II hat Leon Schwandt. Der Angreifer ist in der Kreisliga C im Ruhrgebiet gefürchtet wie kaum ein anderer vor dem Tor.

Gute Stürmer sind im Fußballgeschäft immer mehr Mangelware, doch die Kreisliga-Mannschaft aus Dorsten (Ruhrgebiet) hat einen Glücksgriff gelandet. Der 20-jährige Angreifer ließ sich in dieser Saison von keiner Abwehrreihe bremsen.

Ruhrgebiet: Irre Torquote! So viele Tore wie er, hat keiner

Am Ende der Saison kommt Leon Schwandt auf eine unglaubliche Torquote: 76 Treffer. Damit erzielte er über die Hälfte aller Tore (134) für sein Team. Der Stürmer hatte also einen großen Anteil daran, dass der Kreisligist die Meisterschaft klarmachen konnte.

Ganz verwunderlich ist das nicht. Schließlich hat Leon Schwandt im letzten Jahr noch in der Oberliga Westfalen beim SV Schermbeck gespielt. Das ist immerhin ein Unterschied von fünf Klassen. Dass es den Angreifer ausgerechnet in die Kreisliga C geführt hat, hat vor allem berufliche Gründe: „Ich bin in der Ausbildung und habe dieses Jahr die Abschlussprüfung als Elektroniker. Ich habe das in der Oberliga mit fünf Mal die Woche Fußball nicht mehr zeitlich geschafft“, erklärt er im Gespräch mit DER WESTEN.

Doch das war nicht der einzige Grund für den jungen Fußballer, der bereits mit drei Jahren zum ersten Mal hinter einen Ball getreten hat. „Zum einen ist mein Vater Trainer bei BHV Dorsten II. Aber der Verein ist auch mein Heimatverein und deshalb wollte ich denen in dieser Saison helfen aufzusteigen.“

Ruhrgebiet: Aufsteiger-Duell wird zum Nervenkrimi

Dafür musste am Pfingstmontag (6. Juni, 13 Uhr Anstoß) jedoch erstmal zumindest ein Punkt gegen den Tabellensiebten SV Rhade II her. Denn in der Kreisliga C im Kreis Recklinghausen war es bis zum Ende der Saison fast so eng wie in der 2. Bundesliga in diesem Jahr. Westfalia Gemen IV lag punktgleich auf Platz Zwei. Sollte das so bleiben, käme es laut Regelwerk zu einem Entscheidungsspiel.

Doch zu diesem Showdown hätte es gar nicht erst kommen müssen. Der BVH Dorsten II hatte eine Woche zuvor die Chance, die Meisterschaft gegen den Tabellenzweiten bereits klarzumachen. Trotz zweier Treffer ihres Stürmers und 45 Minuten in Überzahl aufgrund einer Gelb-Roten-Karte für einen gegnerischen Spieler, kam der BVH nicht über ein Remis (2:2; 1:1) hinaus.

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„In der zweiten Halbzeit hatten wir die großen Chancen und hätten eigentlich locker 4:1 führen müssen. Und wie man im Fußball so schön sagt: ‚Wenn du die Dinger vorne nicht machst, kriegst du sie hinten.‘ Ehrlicherweise mussten wir dann auch froh sein, dass wir nicht noch verloren haben. Nach dem 2:2 waren wir alle nervös“, fasste der 20-Jährige das Spiel zusammen.

Aber auch die Zweite Garde von Rhade galt es nicht zu unterschätzen. Immerhin war das Team eines von zwei Mannschaften, die den BVH (2:1) in dieser Saison bezwingen konnten. Zudem kam eine zusätzliche Motivationsspritze für die Rhader hinzu.

Ruhrgebiet: Kreisliga-Teams kämpfen mit allen Mitteln um den Aufstieg

„Reken hat Rhade 70 Liter Bier versprochen, falls die gegen uns gewinnen. Jetzt haben sie selber jedoch verloren, bisschen Karma würde ich sagen“, berichtet Leon Schwandt einen Tag vor dem entscheidenden Spiel. Auch der SC Reken V hätte in den Aufstiegskampf noch eingreifen können, hätten sie ihr letztes Saisonspiel nicht verloren.

Laut der Dorstener Zeitung habe sich jedoch auch Gemen an der kleinen flüssigen Motivationsspritze beteiligt. Anstatt 70 Liter Bier hätten für Rhade II sogar 170 Liter fließen können, hieß es. „Vielleicht ist das ein kleiner Ansporn für die Gegner. Die sollen aber gerne in Topform antreten, denn wir wollen aufsteigen, weil wir besser sind als die anderen“, so Schwandts Reaktion.

Geholfen hat es am Ende jedoch nichts. Denn obwohl Leon Schwandt mit starken Leistenschmerzen nicht bei 100 Prozent seiner Kräfte war, führte er sein Team zum Aufstieg. Beim 13:1 steuerte die Nummer 13 von BVH zehn Tore zum Heimsieg bei.

Ruhrgebiet: Fußballer muss sich großer Kritik stellen

Die anderen Mannschaften aus der Kreisliga C im Kreis Recklinghausen werden vermutlich erstmal aufatmen. Denn neben dem Lob gab es von einigen Vereinen auch Kritik. Gegen die Sportfreunde Nordvelen 1976 (6:1) schenkte Leon Schwandt seinen Gegnern fünf Tore ein. Im Spielbericht stellte die gegnerische Mannschaft die Frage, warum der Goalgetter nicht in der ersten Mannschaft von Dorsten in der Kreisliga A aktiv sei.

„Ich kann die Kritik natürlich verstehen. Normalerweise spielen in der Kreisliga C nur Freunde, die ein bisschen kicken wollen. Kritik ist für mich aber auch immer ein Zeichen von Lob, weil wenn man sowas schreibt, dann heißt es ja, dass ich gar nicht so schlecht bin“, lautet die Reaktion des 20-Jährigen.

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Zudem kann er seine Kritiker beruhigen: „Ich spiele nächste Saison auch bei BHV Dorsten, aber in der Ersten. Ich verstehe mich mit allen gut und will deshalb erstmal den Schritt in die A Liga machen. Ich will da erstmal meine Tore schießen und danach natürlich wieder höher spielen.“ Angebote von höherklassigen Teams schlug er erstmal aus.

Ruhrgebiet: Kreisliga-Star muss DIESEN Traum begraben

Der Aufstieg hätte für Leon Schwandt jedoch noch nicht das einzige Highlight in dieser Saison sein können. Der Kicker lieferte sich in einem anderen Ranking ebenfalls ein Kopf-an-Kopf-Duell. In der Liste der Torjägerkanonen hatte er beste Aussichten der beste Torjäger in ganz Deutschland in der 11. Liga zu werden.

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„Ich wusste gar nicht, dass es die Torjägerkanone für alle gibt. In der Saison wurde ich dann irgendwann drauf hingewiesen. Dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich hatte das Ziel Top Drei. Und jetzt bin ich Erster und will meinen Platz natürlich verteidigen“, erklärt der 20-Jährige vor dem zweitletzten Spieltag. Denn zu dem Zeitpunkt lag er noch in Führung.

Aber sein größter Konkurrent Sascha Ziesche von Stern Marienfelde hat mächtig nachgelegt und in der letzten Partie 14 (!) Treffer erzielt. Damit kommt er auf eine beachtliche Bilanz von 76 Treffern bei nur 15 Einsätzen. Vor dem letzten Spiel hatte Leon Schwandt jedoch „nur“ 66 Treffer. Der Kicker legte eine irre Aufholjagd hin und konnte mit seinen zehn Toren aufschließen. Doch da er zehn Spiele mehr für seine Tore hatte, reichte es ganz knapp nicht für die Torjäger-Krone.

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