Aachen. Jedes symbolische Ausschalten wird gezählt und ist auf der von einem Unternehmen gesponserten Säule ablesbar. Die Initiatoren wollen die belgische Regierung und den Tihange-Betreiber Electrabel wöchentlich über die aktuellen Protestzahlen informieren. Zwei "Ausschalte-Säulen" stehen schon in der Eifel. In der Eifelgemeinde Simmerath sei Tihange in einem Monat 22 000 mal "ausgeschaltet" worden, sagte Designer Lars Harmens.
An der Sicherheit des Atomkraftwerks bei Lüttich gibt es erhebliche Zweifel. Die Städteregion Aachen klagt mit Unterstützung des Landes NRW vor einem belgischen Gericht gegen den Betrieb.
Die Sorge wächst noch, nachdem die belgische Atomaufsicht moniert hatte, dass Nachbesserungen im Brandschutz bisher ausgeblieben seien und es bei einem Brand zu einer Kernschmelze in Tihange 1,2 und 3, aber auch in Doel 3 und 4 kommen könne. Doel ist das andere belgische Atomkraftwerk bei Antwerpen.
Die NRW-Regierungsfraktionen SPD und Grüne fordern vom Bund, alles zu unternehmen, um eine "sofortige und endgültige Stilllegung des Atomreaktores in Tihange" zu erreichen. Zudem werfen die Fraktionen in einem Eilantrag für eine Landtagssitzung am Donnerstag der Betreibergesellschaft "fehlendes Verantwortungsbewusstsein" vor.