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Hochwasser in Rheinland-Pfalz: Krisenstab mit eindringlicher Bitte an Bevölkerung ++ Merkel im Unglücksgebiet – Geste berührt die Menschen

Hochwasser in Rheinland-Pfalz: Krisenstab mit eindringlicher Bitte an Bevölkerung ++ Merkel im Unglücksgebiet – Geste berührt die Menschen

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Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser: Menschen laufen durch die verwüstete Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Foto: imago images

Zerstörte Häuser, mitgerissene Autos, Menschen, die sich aus den Fluten retten: Durch das Hochwasser haben Anwohner ihre gesamte Existenz verloren. Was in den vergangenen Tagen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durch die Unwetterkatastrophe passiert ist, schockiert zutiefst.

Am Sontag liegt die Zahl der Menschen, die durch die Flut-Welle in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gestorben sind, bei fast 160. Nach weiteren Opfern wird gesucht. Zeitgleich schreiten die Aufräumarbeiten voran.

Hier kannst du für die Opfer spenden >>>

Die Katastrophen-Lage im Überblick:

  • 110 Menschen verloren nach offiziellen Angaben in Rheinland-Pfalz bis Sonntag ihr Leben durch das Hochwasser – es wird befürchtet, dass noch weitere hinzukommen. Hunderte Menschen wurden verletzt.
  • Besonders schlimm ist es im Kreis Ahrweiler, in dem es zu einem Erdrutsch kam, der mehrere Häuser mitriss.

Hochwasser in Rheinland-Pfalz: Lage noch immer ernst – alle Entwicklungen im Newsblog

+++Wir schließen diesen News-Blog. Alle Informationen zur Hochwasser-Katastrophe in Deutschland findest du fortan hier >>> +++

Montag, 19. Juli

06.49 Uhr: Alle Infos und Entwicklungen zur Gefahrenlage in Ahrweiler bei Facebook

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat verkündet, dass es eine Facebook-Seite mit den aktuellsten Informationen rund um die Hochwasserkatastrophe gibt. Hier findest du alle wichtigen Infos.

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Dort wird aktuell mitgeteilt, dass der Krisenstab nochmal eingehend darum bittet, keine weiteren Sachspenden abzugeben. „Die überwältigende Hilfsbereitschaft hat die derzeit vorhandenen Lagerkapazitäten für Kleidung und Lebensmittel vollkommen ausgeschöpft!“, heißt es. Und weiter: „ Sie behindern damit die Einsatzkräfte vor Ort.“

06.42 Uhr: Horst Seehofer reist am Montag nach Ahrweiler und Euskircehn

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht am Montag die von der Unwetter-Katastrophe besonders betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der Minister wolle sich vor Ort ein Bild von der Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW) machen. Das THW ist dem Bundesinnenministerium unterstellt. Die Organisation hat den Angaben zufolge 2500 Helferinnen und Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen, Keller abzupumpen, die Stromversorgung sicherzustellen und um Schuttberge abzutragen.

Seehofer wird am späten Vormittag an der Steinbachtalsperre in Euskirchen (NRW) erwartet. Dort ist die Lage sehr angespannt, es droht ein Bruch. Deswegen wurden dahinter gelegene Ortschaften evakuiert. Gegen Mittag will Seehofer nach Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz fahren, um ein Krankenhaus zu besuchen. Dort hat das THW eine Trinkwasseraufbereitungsanlage installiert, damit das Krankenhaus weiterhin das nötige Trinkwasser bekommt. Dies war nötig geworden, nachdem die Wassermassen die Leitungen im Umfeld der Klinik beschädigt hatten.

06.08 Uhr: Keine neuen Regenfälle – Zahl der Todesopfer auf 160 gestiegen

In der Nacht zum Montag waren keine Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mehr in Kraft. Die Meteorologen sagten für die Nacht auch abklingende Regenfälle an den Alpen voraus. Zwar seien tagsüber in Bayern vereinzelte Gewitter nicht ausgeschlossen. Insgesamt stehe Deutschland in den nächsten Tagen mit recht trockener Luft jedoch ein relativ ruhiger Witterungsabschnitt bevor.

Die Zahl der bestätigten Todesopfer wegen der verheerenden Überflutungen in Deutschland war am Wochenende auf fast 160 gestiegen. Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind nach Polizeiangaben 110 Todesopfer zu beklagen, während die Zahl in Nordrhein-Westfalen auf 46 gestiegen war. Zudem kam mindestens ein Mensch in Oberbayern ums Leben. Es ist die schwerste Hochwasserkatastrophe in Deutschland seit Jahrzehnten.

Sonntag, 18. Juli

16.31 Uhr: Wasser zum Duschen wieder nutzbar!

Bewohner in der vom Hochwasser besonders betroffenen Stadt Erftstadt können wieder Wasser in Maßen benutzen. „Eine Dusche oder eine notwendige Maschine Wäsche sind kein Problem“, teilte die Stadt am Sonntag mit. Sollte es zu einem Rückstau des Wassers im Haus oder der Wohnung kommen, müsse der Verbrauch aber wieder reduziert werden. „Bitte lassen Sie insbesondere Geräte nicht unbeaufsichtigt“, schrieb die Stadt.

14 Uhr: Merkel ist da

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Sonntag zu einem Besuch in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz eingetroffen. Gegen Mittag war Merkel in der Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Flutkatastrophe getroffen worden war.

Der Ortsbürgermeister von Schuld, Helmut Lussi, begrüßte Merkel. Die Kanzlerin wolle sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, hieß es im Vorfeld. Begleitet wurde sie unter anderem von der Mainzer Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und weiteren Ministern der Landesregierung.

Bei Twitter sorgte derweil das Bild von Angela Merkel und Malu Dreyer für Begeisterung. Denn die Kanzlerin stützte Dreyer bei ihrem Weg durch die zerstörte Gemeinde. Dreyer leidet bereits seit vielen Jahren an der Nervenerkrankung MS (Multiple Sklerose) und ist oft auf den Rollstuhl angewiesen. Die Geste der Kanzlerin, der Ministerpräsidentin unter die Arme zu greifen, wird als besonders stark wahrgenommen.

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Merkel sprach mit Einsatzkräften und Betroffenen. Sie fragte die Helfer, ob sie genug Schlaf bekämen, wie die Trinkwasserversorgung klappe, was ihre größten Probleme seien, auch wie es ihnen persönlich gehe. „Einen Kollegen hat es ganz schwer getroffen, da ist das ganze Haus weg“, sagte einer der Feuerwehrmänner. „Haben Sie noch etwas, was Sie uns mitgeben wollen?“, fragte Merkel am Ende des Gesprächs.

Gegen 14 Uhr stieg die Kanzlerin in ein Auto, um in weitere Eifel-Orte zu fahren. Für den Nachmittag war ein Pressestatement in Adenau geplant. Die Unwetterkatastrophe im Landkreis Ahrweiler hat bislang 110 Todesopfer gefordert, 670 Menschen wurden verletzt.

6.55 Uhr: Weitere zwölf Todesfälle in Rheinland-Pfalz

Wie das Polizeipräsidium in Koblenz am frühen Sonntagmorgen mitteilte, hat sich die Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz um weitere zwölf auf 110 erhöht. Die Behörde äußerte die Befürchtung, „dass noch weitere Todesopfer hinzukommen“. Zahlreiche Menschen galten weiterhin als vermisst.

Samstag, 17. Juli

20.28 Uhr: Aufräumarbeiten in Bad Neuenahr-Ahrweiler werden „Monate dauern“

Der Ahr-Pegel sinkt – und macht die Spuren der Verwüstung deutlich, das schreibt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler auf ihrer Facebook-Seite. „Es ist offensichtlich, dass alleine die Aufräumungsarbeiten mehrere Monate dauern werden“.

Auch die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung soll einige Wochen dauern.

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19.21 Uhr: Aufräumarbeiten in Trier schreiten voran

In dem vom Hochwasser massiv betroffenen Trierer Stadtteil Ehrang sind die Aufräumarbeiten ein gutes Stück vorangekommen. „Den Feuerwehren und dem THW gelang es, rund 650 von 700 betroffenen Häuser leer zu pumpen“, teilte die Stadt am Samstagabend mit. Derzeit werde davon ausgegangen, dass keines der Häuser einsturzgefährdet sei, diese Einschätzung könne sich aber noch ändern.

18.35 Uhr: Malu Dreyer mit klarer Ansage: „Wir erleben ihn hautnah und schmerzhaft“

In vielen Ortschaften in Rheinland-Pfalz funktionierte auch am Samstag das Strom- und Telefonnetz nicht. Der Schwerpunkt der Katastrophe liegt im Bundesland im Kreis Ahrweiler. Dort sind auch Brücken zerstört. Der Zugverkehr ist wegen der Überflutungen weiterhin massiv beeinträchtigt. Im Ahrtal sind etliche Straßen gesperrt oder nicht mehr befahrbar.

Die in Trier wohnende rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) beklagte schwere Versäumnisse beim Klimaschutz in Deutschland. „In den vergangenen Jahren haben wir in Deutschland vieles nicht umgesetzt, was notwendig gewesen wäre“, sagte die Ministerpräsidentin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Der Klimawandel sei angesichts der jüngsten Dürren und Unwetter nichts Abstraktes mehr. „Wir erleben ihn hautnah und schmerzhaft.“

16.07 Uhr: Polizei warnt vor Falschmeldungen

Die Polizei Koblenz warnt vor Falschmeldungen. Es gibt „Keine Flutwelle oder Dammbruch in Sinzig, Ahrweiler oder Umgebung“, schreiben die Beamten bei Twitter.

15.26 Uhr: Polizei startet Suche nach Vermissten

Nach der Hochwasserkatastrophe will die Polizei in den besonders schwer zugänglichen Regionen im Raum Ahrweiler mit Hubschraubern nach weiteren Opfern der Flut suchen. Das Gebiet werde in Sektoren eingeteilt, und es würden Luftaufnahmen gemacht, teilte die Polizei in Koblenz am Samstag mit. Die Sektoren würden dann von Einsatzkräften systematisch abgesucht. Die Suche soll Sonntagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen sein. Über weitere Suchen werde dann entschieden.

Die Feuerwehr sucht außerdem haus für Haus nach Vermissten. „Alles ist möglich. Wir wissen nicht, was wir in den Kellern finden“, sagt ein Feuerwehr-Abschnittsleiter. „Leider müssen noch deutlich mehr Tote befürchtet werden“.

14.00 Uhr: JVA geräumt

Nach der Unwetterkatastrophe im Rheinland ist die Justizvollzugsanstalt Euskirchen weitgehend geräumt worden. Die Versorgung mit Strom und Wasser sei gestört, sagte ein Sprecher der Landesjustizvollzugsdirektion NRW am Samstag. Ein Teil der Gefangenen sei deshalb in andere Anstalten verlegt worden, für andere gebe es Vollzugslockerungen wie Langzeitausgänge. Einige Häftlinge seien auch in Euskirchen geblieben. Euskirchen ist eine Haftanstalt des offenen Vollzugs mit etwa 380 Plätzen.

13.36 Uhr: Anwohner aus Ahrweiler hört Schreie seiner Nachbarn

Anwohner Michael E. berichtet im Interview mit der „Bild“ von den schlimmen Szenen vor Ort. Innerhalb von drei Minuten sei die Tiefgarage beim Mehrfamilienhaus, in dem er wohnt, voll gewesen. Anwohner hätten versucht, ihre Autos noch schnell wegzufahren, seien aber nicht weit gekommen. Das gesamte Erdgeschoss sei nicht mehr existent, so Michael E.

„Die Schreie waren die schlimmsten. Wir wohnen ja oben und man hat in der Nacht gehört, dass Leute um Hilfe geschrien haben. Stundenlang. In Autos. Wir haben die nicht gesehen, wir haben mit Taschenlampen versucht, abzutasten, aber es ging nix. Wir konnten ja nicht raus, wir wären selber gestorben. Die Strömung war zu extrem. Wenn hier einer rausgegangen wäre, der wäre tot gewesen.“

10.35 Uhr: Polizei-Appell an potenzielle Hochwassertouristen und Gaffer

Mit einem eindringlichen Appell hat sich die Polizei in Rheinland-Pfalz zum Start ins Wochenende über Twitter an potenzielle Hochwassertouristen und Gaffer gewandt. „Es ist nicht an der Zeit für Touren in einem Katastrophengebiet“, hieß es am Samstag von der Polizei in Mainz. Denn viele Menschen hätten dort gerade erst „großes Leid und Verluste erfahren“. Während des Katastropheneinsatzes seit Donnerstag war es bereits zu Behinderungen durch Schaulustige gekommen.

10.14 Uhr: Straßen in Ahrweiler gesperrt, Brücken zerstört

In den Trümmern und Ruinen der Katastrophengebiete im Westen werden immer mehr Opfer der Hochwasserkatastrophe entdeckt. Die Zahl der Toten stieg bis zum Samstagmorgen auf mehr als 130. In der Nacht war die Polizei nach Angaben des Präsidiums mit vielen Einsatzkräften in den betroffenen Ortslagen im Einsatz. Durch das Unwetter seien zahlreiche Straßen im Ahrtal weiterhin gesperrt oder nicht mehr befahrbar.

Durch das Abfließen der Wassermassen werden die von den Fluten angerichteten Schäden an Ahr und Mosel sichtbar. Auch die Infrastruktur hat schweren Schaden genommen: In dem besonders stark betroffenen Landkreis Ahrweiler sind Straßen gesperrt und Brücken zerstört, der Zugverkehr ist in Rheinland-Pfalz wegen der Überflutungen weiterhin massiv beeinträchtigt. Hunderte Rettungskräfte sind auf der Suche nach Toten, Verletzten und Vermissten. Bei dem Schadensausmaß sei mit weiteren Opfern zu rechnen, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. „Der Einsatz läuft auf Hochtouren.“

08.00 Uhr: Mehr als 600 Verletzte, über 90 Tote in Katatstrophengebiet

Nach der Hochwasserkatastrophe im Großraum Ahrweiler ist die Zahl der Todesopfer bis Samstagmorgen nach Polizeiangaben auf über 90 gestiegen. Es sei zu befürchten, dass noch weitere Todesopfer hinzukommen, teilte die Polizei am Samstagmorgen mit. Insgesamt liege dem Polizeipräsidium die Meldung über insgesamt 618 Verletzte vor. Auch diese Zahl könne sich noch weiter erhöhen. Auch mehr als zwei Tage nach dem Unglück werden noch Menschen vermisst.

In der Region gehen unterdessen die Such- und Rettungsarbeiten weiter. Noch immer sind Tausende Rettungskräfte in der Eifel, wo in der Nacht zum Donnerstag die Wassermassen ganze Orte verwüstet hatten.

Laut Frühwarnprognose des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz verringerte sich die Hochwassergefahr zuletzt. Nur für das Einzugsgebiet des Flusses Ahr und der Zuflüsse der Unteren Sauer bestanden noch Warnungen. Die Pegelständen sanken, zum Beispiel bei dem hart von Unwetter getroffenen Kordel im Landkreis Trier-Saarburg.

Freitag, 16. Juli

21.40 Uhr: Dramatische Haustier-Rettungsaktion

Weil viele Menschen ihre Haushalte am Donnerstag überstürzt verlassen mussten, ließen viele ihre geliebten Haustiere einfach zurück. Die Feuerwehr Trier hat deshalb in einer nächtlichen Rettungsaktion über 60 Tiere gerettet. Die ganze Geschichte hier.

21.00 Uhr: Zugverkehr massiv eingeschränkt

Durch das Hochwasser ist der öffentliche Verkehr und das Zugnetz in Rheinland-Pfalz massiv beschädigt wurden und daher eingeschränkt. Laut dem Zweckverband Schienenpersonalnahverkehr (SPNV) werden die Ahrstrecke und die Eifelstrecke voraussichtlich für Monate gesperrt bleiben.

Im Ahrteil sind mindestens sieben Eisenbahnbrücken und bis zu 20 Kilometer Streckengleis niciht mehr vorhanden. Die Eifelstrecke von Trier nach Köln sei komplett gesperrt und aktuell nicht erreichbar.

18.00 Uhr: Rheinland-Pfalz stellt 50 Millionen Euro zur Verfügung – und richtet Spendenkonto ein

Die Lage in Rheinland-Pfalz ist weiter angespannt – auch am Freitag sind die Folgen des Hochwassers noch nicht abzusehen, noch immer werden unzählige Menschen vermisst.

Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat nun ein Spendenkonto für Betroffene eingerichtet. „Aktuell erreichen uns zahlreiche Anfragen, wie die von der Unwetter-Katastrophe betroffenen Menschen unterstützt werden können. Das zeigt, dass die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung wirklich groß ist“, teilten Landesinnenminister Roger Lewentz und Landesfinanzministerin Doris Ahnen mit.

Das Konto ausschließlich für die in Rheinland-Pfalz Betroffenen wurde vom Landesinnenministerium bei der Sparkasse Mainz eingerichtet. Gespendet werden kann unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“.

Um Schäden der Infrastruktur (Straßen, Brücken, Bauwerke) zu beheben, stellt Rheinland-Pfalz kurzfristig 50 Millionen Euro bereit. Ministerpräsidentin Malu Dreyer kündigte bereits an, für den Aufbau der zerstörten Landstriche sei auch Unterstützung des Bundes nötig.

15.50 Uhr: Zwischenbilanz aus dem schwer getroffenen Kreis Ahrweiler

Bei der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler sind mindestens 362 Menschen verletzt worden. Diese Zahl könne sich aber noch weiter erhöhen, teilte die Polizei in Koblenz am Freitag mit.

Infolge des Unwetters sind weiterhin die Bundesstraße 257 ab Hönningen bis Ahrbrück sowie mehrere Land- und Kreisstraßen nicht befahrbar. Die Polizei ruft die Bevölkerung auf, die vom Hochwasser betroffenen Ortschaften nicht aufzusuchen, sondern weiträumig zu umfahren, damit Platz für die Rettungskräfte ist.

In allen Ortschaften seien Tag und Nacht Polizeikräfte für die Menschen präsent und ansprechbar. „Das große Maß an Solidarität und die vielen Hilfsangebote aus der Bevölkerung beeindrucken uns sehr und zeigen die bundesweite Betroffenheit“, heißt es in der Mitteilung. Die Polizei appellierte an die Menschen im Katastrophengebiet: „Passen Sie auf sich auf und vertrauen Sie auf die Arbeit der Rettungskräfte.“

Den Menschen im Kreis Ahrweiler droht nach der Unwetterkatastrophe ein langer Ausfall ihrer Gasversorgung. Nach der ersten Einschätzung des Schadensbilds müssten „mehrere Kilometer Gasleitungen komplett neu gelegt werden“, teilte die Netzgesellschaft der Energieversorgung Mittelrhein am Freitag in Koblenz mit. Dies werde mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern.

15.20 Uhr: „Beim Leerpumpen von Kellern stoßen wir immer wieder auf Menschen, die ihr Leben gelassen haben“

Die Kreisverwaltung sprach zunächst von bis zu 1.300 vermissten Menschen. Aus Sicht der Polizei werden in ganz Rheinland-Pfalz knapp unter 100 Menschen vermisst. Wie viele sind es tatsächlich?

Der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD) sagte: „Man muss im Moment feststellen, mit dem Leerlaufen von Kellern oder dem Leerpumpen von Kellern stoßen wir immer wieder auf Menschen, die ihr Leben gelassen haben in diesen Fluten, sodass ich über die Zahl, wo wir dann am Schluss in etwa landen werden, gar nichts sagen kann.“

Der Minister weiter: „Das hier ist schon eine Katastrophe. Das ist dramatisch.“

13.35 Uhr: „Verstärkung kommt!“

Für die Hilfe nach der Unwetterkatastrophe verlegt die Bundeswehr Panzergrenadiere mit schwerem Gerät in das besonders schwer betroffene Ahrweiler. In Rheinland-Pfalz ist der Kreis Schwerpunkt der Katastrophe. „Verstärkung kommt!“, schrieb das Heer am Freitag auf Twitter. Das Panzergrenadierbataillon 371 aus Marienberg sei auf dem Weg Richtung Ahrweiler, um die Rettungskräfte dort zu entlasten.

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Allein im Dorf Schuld an der Ahr mit 700 Einwohnern wurden mehrere Häuser von den Wassermassen mitgerissen, zahlreiche weitere Gebäude teils schwer beschädigt.

12.25 Uhr: Frau über ihr verlorenes Zuhause – „Es ist so surreal“

Sie ist eins der vielen traurigen Gesichter dieser Katastrophe: Auf Twitter berichtet eine Frau aus Heimersheim, dass sie ihr Zuhause verloren hat – und zeigt Aufnahmen aus ihrer Geimat.

„Was soll ich sagen, ich hab mein Zuhause verloren“, schreibt sie. „Das Hochwasser hat das gesamte Dorf Heimersheim und Drumherum zerstört, alle Brücken zum einstürzen, die Autobahnen und Bahnhöfe/Schienen im Wasser versinken lassen. Es ist so surreal. “

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12.15 Uhr: Zahl der Todesopfer steigt

Die Zahl der Todesopfer bei der Hochwasserkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz ist auf 60 gestiegen. Dies teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Mainz mit.

11.40 Uhr: Leichte Entspannung bei Hochwasserlage

In Rheinland-Pfalz ist eine leichte Entspannung der Hochwasserlage in Sicht. Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz meldet in seinem Frühwarnsystem bis Samstagmorgen (7.00 Uhr) für fast das ganze Bundesland eine geringe Hochwassergefährdung.

Nur im Norden des Landes könne es in Teilen der Eifel bei kleinen und mittleren Flüssen rund um Prüm sowie zwischen Andernach und Mayen zu vereinzelten Überflutungen kommen. Eine hohe Hochwassergefährdung besteht demnach nur noch für den Bereich rund um Altenahr: Hier könnten noch Grundstücke und Keller überflutet werden.

10.20 Uhr: Dreyer: „Die Lage ist weiterhin extrem angespannt“

Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist nach Aussage von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) noch keine Entwarnung in Sicht. „Die Lage ist weiterhin extrem angespannt in unserem Bundesland. Das Leid nimmt auch gar kein Ende“, sagte sie am Freitag beim Besuch der Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Trier. Die Zahl der Toten steige weiter. Vor gut einer Stunde habe die amtliche Zahl bei 52 gelegen. „Aber sie ist auch möglicherweise schon wieder gestiegen“, sagte Dreyer.

Überall gehe jetzt das Wasser zurück, daher würden nun Menschen gefunden, die bei der Katastrophe ertrunken seien. „Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror. Das ist alles ganz, ganz schlimm, wenn Existenzen berührt sind. Wenn Häuser kaputt sind, wenn Straßen aussehen, wie wir das gesehen haben – aber dass Menschen sterben bei dieser Katastrophe, das ist wirklich ganz furchtbar“, sagte Dreyer.

9.55 Uhr: 12 Menschen mit Behinderung sterben in Wohnheim

Eine traurige Zahl dieser Katastrophe steigt weiter: Im rheinland-pfälzischen Sinzig (Kreis Ahrweiler) sind nach aktuellem Stand in der Nacht auf Donnerstag zwölf Menschen mit Behinderung in den Fluten ums Leben gekommen! Die Flutopfer lebten in einem Haus des Vereins Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler. Das berichtet die „Bild“.

Die Wassermassen waren nachts von der Ahr in den Ort geströmt. Der Rhein-Nebenfluss fließt normalerweise 100 Meter entfernt von der Einrichtung.

Über die schreckliche Nacht sagt der Geschäftsführer: „Die Bewohner waren nicht allein. Wir hatten eine Nachtwache im Nachbarhaus. Auf Bitte der Feuerwehr hätte das Gebäude evakuiert werden sollen. Doch als der Mitarbeiter rüber ist, kam die Flutwelle – er kam nicht mehr raus und konnte keine Hilfe leisten.“

9.20 Uhr: Zahl von 50 Toten in Rheinland-Pfalz überschritten

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) rechnet bei den Bergungsarbeiten in Rheinland-Pfalz damit, dass Rettungskräfte weitere Tote finden. Die Zahl von 50 Toten sei inzwischen überschritten, sagte Lewentz am Freitag im Deutschlandfunk. Aus Sicht der Polizei würden knapp unter 100 Menschen vermisst.

Im Zusammenhang mit der Frage, wie sich die Zahl der Toten im Bundesland entwickeln könne, mache er sich Angaben zu insgesamt 1.300 Vermissten nicht zu eigen. „Allerdings war das gestern auch ein Tag, wo die Übersicht sehr schwierig zu erlangen war“, sagte er. Die Menschen hätten fluchtartig ihre Gebäude verlassen und seien umhergeirrt.

„Man muss im Moment feststellen, mit dem Leerlaufen von Kellern oder dem Leerpumpen von Kellern stoßen wir immer wieder auf Menschen, die ihr Leben gelassen haben in diesen Fluten, so dass ich über die Zahl, wo wir dann am Schluss in etwa landen werden, gar nichts sagen kann“, so Lewentz. „Aber das hier ist schon eine Katastrophe. Das ist dramatisch.“

8.38 Uhr: Malu Dreyer über Wiederaufbau: „Langer, teurer Weg“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dringt auf Hilfe des Bundes zur Bewältigung der Folgen der Unwetterkatastrophe. „Das Leid ist groß in unserem Bundesland. Unser Bundesland hat so etwas noch nie gesehen“, sagte Dreyer am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Es sei klar, dass diese Katastrophe nicht alleine durch das Bundesland zu stemmen sei, erst Recht nicht durch die Kommunen. „Es ist ein langer Weg. Auch ein teurer Weg.“

Dreyer nannte es „beruhigend“, dass die Bundesregierung aber bereits Hilfe zugesagt habe. Die SPD-Politikerin verlangte auch mehr Anstrengungen für den Klimaschutz. Diese „Wahnsinnswelle“ habe alle Dimensionen gesprengt, dagegen gebe es keinen Schutz. Deshalb müsse nun vor allem die Ursache solch einer Lage beseitigt werden. „Wer jetzt noch nicht begriffen hat, dass der Klimawandel seine Folgen hat, dem ist nicht zu helfen.“

8.28 Uhr: Lage an der Rur stabil – Kreis gibt trotzdem keine Entwarnung

Auf Twitter teilte der Kreis Düren am Freitagmorgen mit: „Lage derzeit relativ stabil. Die Rur ist bisher nicht so stark übergetreten wie befürchtet. Es gibt keine Verletzten. Es kann derzeit aber noch keine Entwarnung gegeben werden.“

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6.55 Uhr: Zahl der Toten steigt auf 50 ++ Polizei Koblenz befürchtet noch mehr

Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Toten auf 50 gestiegen. „Die Befürchtung ist, dass es noch mehr werden“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz am Freitagmorgen.

6.14 Uhr: Rurtalsperre übergelaufen ++ Kreis Düren warnt

In NRW lief am Donnerstagabend um kurz vor Mitternacht die Rurtalsperre über, wie der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) mitteilte.

Am frühen Freitagmorgen warnte der Kreis auf Twitter, der Pegel-Anstieg der Rur könnte sich etwa drei Stunden nach dem Überlauf in Obermaubach bemerkbar machen, in Düren nach etwa vier und in Jülich nach 6 bis 7 Stunden.

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15. Juli

23.20 Traurige Bilanz am späten Abend: Rund 1300 Vermisste

Am späten Abend meldet sich die Kreisverwaltung noch einmal mit einem Update. „Aufgrund der Unwetterkatastrophe sind im Kreis weitere Todesopfer zu beklagen. Darüber hinaus wird derzeit von rund 1300 Vermissten ausgegangen“, heißt es auf der offiziellen Seite. Alleine im Gebiet der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler habe es am Donnerstagmorgen über 1000 offene Einsätze gegeben, aktuell liefen noch immer Rettungseinsätze. Aufgrund der komplexen Schadenslage sei eine abschließende Beurteilung der Situation derzeit noch nicht möglich.

23.00 Trier-Ehrang noch immer nicht vollständig geräumt

Auch in Trier ist die Lage noch immer nicht unter Kontrolle. Weiterhin werden Vermisste gesucht. Auch nach Anbruch der Dunkelheit waren zudem noch nicht alle Menschen aus betroffenen Häusern gebracht worden. Außerdem wird versucht, Infrastruktur zu retten.

Der Lichtblick: Der Pegel der Mosel geht in Trier langsam zurück, für die Nacht ist kein Starkregen angekündigt.

22.25 Uhr: Zahl der Vermissten nach Schätzungen bei 40 bis 60 Personen

28 Tote sind in Rheinland-Pfalz bereits zu beklagen. Doch das ist nur die bestätigte Zahl. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sprach am Donnerstagabend im SWR Fernsehen von einer großen Zahl möglicher weiterer Todesopfer. Denn die Zahl der Vermissten liege aktuell bei rund 40 bis 60 Personen, so der Innenminister.

21.44 Uhr: Weitere neun Tote aus Behinderteneinrichtung geborgen

Wie die Tagesschau unter Berufung auf das Innenministerium berichtet, handelt es sich bei den zuletzt in Rheinland-Pfalz geborgenen neun Toten um Bewohner einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Sinzig. Wie es heißt, hatten sie das Gebäude nicht schnell genug verlassen können, da sie von den Fluten überrascht worden waren.

Nach aktuellem Stand kamen in Rheinland-Pfalz mindestens 28 Menschen durch die Hochwasser-Katastrophe ums Leben, unzählige Menschen gelten nach wie vor als vermisst.

>>> Mehr dazu liest du in unserem Live-Ticker zum Unwetter in NRW