Die seit einer Woche frisch gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), wurde am Dienstag (7. Oktober) niedergestochen. Noch sind viele Details zu den Hintergründen des Angriffs unklar.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft Hagen hielten sich auch gegenüber DER WESTEN weitestgehend mit Infos zu der Attacke auf die Herdecker SPD-Politikerin bedeckt. Mit Stand vom Dienstagabend gehen sie derzeit nicht von einer politisch motivierten Tat aus. Stattdessen vermuten sie hinter dem Angriff familiäre Hintergründe.
Das ist über den Angriff in Herdecke bekannt
Gegen 12.40 Uhr sollen die Adoptivkinder, ein 15-jähriger Junge und ein 17-jähriges Mädchen, die Polizei alarmiert haben. Wie sie gegenüber der Polizei angaben, fanden sie ihre Mutter mit schweren Stichverletzungen im Oberkörper im Wohnhaus vor. Sie sei laut den Kindern überfallen worden. Später wurden beide Jugendliche zur Vernehmung und Sicherung von Spuren in Polizeigewahrsam genommen.
Zunächst lag eine politisch motivierte Tat aufgrund des frischen Bürgermeisterinnen-Status Stalzers nahe. Doch wenig später gaben die Ermittler an, von einem familiären Hintergrund bei der Tat auszugehen. Die 57-Jährige, die von den Rettungskräften ansprechbar mit mindestens zehn Stichverletzungen vorgefunden wurde, bis sie das Bewusstsein verlor, wurde mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert. Sie befindet sich derzeit in einer Klinik. Als Tatwaffe gaben die Ermittler ein Messer an.
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Das ist weiterhin unklar
„Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse gibt es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. „Der Tatort befindet sich im Hause der Politikerin.“ Wie die dpa erfuhr, soll Stalzer am Dienstagabend im Krankenhaus kurz bei Bewusstsein gewesen sein. Die Polizei habe ihr einige Fragen stellen können, doch eine richtige Vernehmung sei aufgrund des instabilen Zustands der Herdecker Bürgermeisterin nicht möglich gewesen.
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Die minderjährigen Adoptivkinder wurden von den Ermittlern mitgenommen und befanden sich laut einer Mitteilung der Polizei auch am Dienstagabend noch in Gewahrsam. Ob sie als Zeugen odere Verdächtige auf der Wache waren, gaben die Ermittler bislang noch nicht preis. Aus Sicherheitskreisen soll der „Spiegel“ allerdings erfahren haben, dass der Messerattacke ein Fall von häuslicher Gewalt voraus ging. Dabei soll die 17-jährige Tochter ein Messer gegen ihre Adoptivmutter eingesetzt haben.
Auch Nachbarn lieferten gegenüber DER WESTEN brisante Details. Alle Infos dazu liest du hier >>>. Doch ob ihre Kinder hinter dem Angriff von Dienstag stecken, blieb am Abend noch genauso unklar wie das eigentliche Motiv für die Tat. Die Ermittlungen in dem Fall dauern weiterhin an.
Stalzer ist verheiratet und Mutter zweier Adoptivkinder im Teenageralter. Sie war am Sonntag (28. September) in Herdecke mit einer knappen Mehrheit von 52,2 Prozent der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin der NRW-Stadt gewählt worden. Ab November soll die SPD-Frau ihr neues Amt antreten.




