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Bahn in NRW: Verdi-Streikwelle rollt – DAS könnte die Lage jetzt noch verschlimmern

Der Streik bei Bus und Bahn in zahlreichen NRW-Städten zerrt an den Nerven der Pendler. Die könnten bald noch tiefer in die Röhre gucken.

Bahn in NRW
© IMAGO / NurPhoto

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Der Verdi-Streik hat in dieser Woche große Auswirkungen auf den Bus- und Bahn-Verkehr in NRW. Essen, Köln und Bonn machten am Montag (27. Februar) den Anfang – mit Folgen auch für Reisende an den wichtigsten Flughäfen in NRW (mehr hier). Am Dienstag streiken dann die lokalen Verkehrsbetriebe unter anderem in Bochum, Duisburg Düsseldorf, Gelsenkirchen und Hagen.

Verdi hat in den NRW-Städten auch die Mitarbeiter an anderen Stellen des öffentlichen Diensts zum Streik aufgerufen. In Kitas, bei der Müllabfuhr und der Stadtverwaltung geht an diesen Tagen ebenfalls nichts. Doch das ist noch nicht alles. Bald könnte noch eine andere Gewerkschaft mitmischen.

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Bahn in NRW: Verdi-Streikwelle nur der Anfang?

Inflation, gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise. Nicht nur die Beschäftigten im öffentlichen Dienst wollen mehr Geld. Verdi fordert bundesweit 10,5 Prozent mehr Gehalt für alle Beschäftigten, aber mindestens 500 Euro mehr im Monat.

Eine Forderung, die nun von der Gewerkschaft EVG überboten wird. Die hat sich eine Lohnerhöhung von zwölf Prozent, aber mindestens 650 Euro für die Angestellten bei der Deutschen Bahn zum Ziel gesetzt. Nachwuchskräfte sollen 325 Euro mehr erhalten. Die Gewerkschaft hat bereits vor dem Auftakt der Tarifverhandlungen am Dienstag (28. Februar) zu einem konkreten Angebot aufgerufen. „Wenn das nicht passiert, dann gucken wir uns an, wie das bei den anderen Unternehmen aussieht, und dann werden wir einen Strich drunter setzen und eben entscheiden, wie wir die Lage einschätzen, ob das schon einen Warnstreik zum Beispiel notwendig macht oder nicht“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay am Montag.

Jetzt auch Streik bei der Deutschen Bahn?

Bislang konnten sich Pendler beim Streik des öffentlichen Dienstes noch auf S- und Regionalbahnen verlassen. Sollte die EVG ihre Drohung wahr machen, könnten schon bald auch Streiks bei der Deutschen Bahn drohen. Der bundeseigene Konzern stellt sich nach eigenen Angaben auf schwierige Gespräche ein. Die Gewerkschaft habe 57 Forderungen gestellt und fordere im Schnitt 25 Prozent mehr Lohn. Bei der Deutschen Bahn spricht man von einem hochkomplexen Forderungskatalog.


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Die EVG sieht das ganz anders. Ingenschay stellte klar, dass es „im Augenblick in erster Linie um Geld geht, um ein höheres Einkommen geht“. Der Deutschen Bahn machte sie den Vorwurf, bei der Zahl von 25 Prozent auch den Mindestlohn mit einzubeziehen. Nach Darstellung der EVG werde der bei tausenden Mitarbeitern nur dank Zulagen erreicht. In Einkommenstabellen würde nicht jeder Beschäftigte den Mindestlohn erhalten. „Wir sehen uns nicht in der Pflicht, für die Kolleginnen und Kollegen den gesetzlichen Mindestlohn herausholen zu müssen, sondern das muss für uns der Startpunkt sein“, so die Verhandlungsführerin. Die Fronten scheinen schon vor Beginn der Tarifverhandlungen verhärtet. Kunden der Deutschen Bahn – auch in NRW – müssen sich wohl schon bald auf die nächsten Streiks einstellen. (mit dpa)