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Weihnachten ohne Geschenke? Kinderarmut so hoch wie nie – „Fest der Sorge“

Eigentlich sollte Weihnachten das Fest der Freude sein. Doch für manche Familien ist es das Fest der Sorge, denn immer mehr leiden unter Armut.

© IMAGO / Rolf Poss

Das ist das neue Bürgergeld

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss haben Bundestag und Bundesrat die Einführung des Bürgergelds beschlossen. Damit kann die neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten.

Eigentlich sollte Weihnachten das Fest der Freude sein. Doch für manche Familien ist besonders die Feiertagszeit das Fest der Sorge, denn immer mehr leiden unter Armut.

Da entwickelt sich das Besorgen der Geschenke als große Hürde, zum Leid der Kinder. Auch die hohen Energie- und Lebensmittelpreise bringen an Weihnachten keine sorgenfreie Zeit.

Weihnachten als große Sorgenzeit

Laut Studien sind in Deutschland etwa 2,8 Millionen Kinder von Armut betroffen. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK alarmiert nun noch einmal zur Weihnachtszeit. „Für viele von Armut bedrohte oder betroffene Familien ist Weihnachten kein Fest der Freude, sondern eher der Sorge. Millionen von ihnen müssen jeden Euro zweimal umdrehen, können sich für ihre Kinder kein besonderes Weihnachtsessen oder irgendwelche Extras leisten.“

Die hohen Preise für Lebensmittel, Strom, Heizung und andere Dinge des täglichen Bedarf würden vor allem armutsbetroffene Familien sehr stark belasten. Ein schönes Weihnachten gestalten zu wollen, sei daher ein sehr verständlicher und auch völlig angemessener Wunsch. „Jedes Kind hat eine schöne Kindheit und gleiche Chancen für die Zukunft verdient. Dazu gehört auch, dass Feste wie Weihnachten gefeiert werden können mit einem Baum, mit Geschenken und mit einem Weihnachtsessen“, so Bentele in einer VdK-Pressemitteilung

Weihnachten: Kampf gegen Armut

Bentele stellt klar, dass Armut keinesfalls selbstverschuldet ist. Dies wird als Vorurteil immer wieder angenommen. Armut sei vor allem ein strukturelles Problem, gegen das nicht entschlossen genug vorgegangen wird. Der Staat müsse wesentlich mehr tun, um Kinderarmut aktiv zu bekämpfen. „Es gibt eine Vielzahl an staatlichen Leistungen für Familien. Viele dieser Leistungen sind aber zu gering und einige kommen bei den Familien gar nicht erst an. Gegen Armut hilft Geld.“


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Der VdK fordert, dass die Regierungskoalition nicht am falschen Ende spart. Es benötigt notwendige finanzielle Mittel, damit arme Kinder eine gute Lebensgrundlage haben und mit den gleichen Chancen ins Leben starten wie alle anderen auch. Dazu gehöre auch die Einführung einer Kindergrundsicherung, wie es im Koalitionsvertrag angekündigt ist. „Wenn die wichtigsten Leistungen für Kinder zusammengefasst werden, wenn die ärmsten Kinder die meiste Unterstützung erhalten, dann wäre das eine echte Investition in die Zukunft, die sich auszahlt.“