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Ukraine: Diese sieben Bilder aus dem Krieg zerreißen mir das Herz

Ukraine: Diese sieben Bilder aus dem Krieg zerreißen mir das Herz

Ukraine-Flüchtlinge

Ukraine: Diese sieben Bilder aus dem Krieg zerreißen mir das Herz

Ukraine: Diese sieben Bilder aus dem Krieg zerreißen mir das Herz

EU verspricht fliehenden Ukrainern "unbürokratische Hilfe"

Nach dem Einmarsch russischer Streitkräfte in die Ukraine sind hunderttausende Menschen auf der Flucht. EU-Katastrophenschutzminister Janez Lenarcic warnte in Brüssel vor der größten humanitären Krise in Europa seit langem und versprach den Fliehenden unbürokratische Hilfe.

Es ging alles ganz schnell. Seit Donnerstag (24. Februar) tobt der Krieg in der Ukraine. Hunderttausende Menschen sind seitdem auf der Flucht. Die ersten von ihnen haben es bereits nach Deutschland geschafft.

Manche wollen in der Nähe der Ukraine bleiben, in der Hoffnung, dass der Krieg bald beendet ist und sie wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Aber was erleben die Flüchtlinge an der Grenze?

Ukraine-Krieg: Dramatische Lage an der Grenze

Ich bin am Wochenende mit der Kolonne „Hamburghilft“ Richtung der Ukraine gefahren (wir berichteten). An der Grenze auf polnischer Seite in Dorohsk habe ich mir gedacht, ich bin im falschen Film.

Zuerst musste ich mich auf die Situation mental vorbereiten. In den vergangenen Jahren habe ich solche Bilder nicht gesehen oder selbst mit der Kamera aufgenommen. Ich habe selber Fluchterfahrung und Ähnliches erlebt, als ich aus Syrien floh. Früher dachte ich, ich würde solche Aufnahmen nie wieder machen.

+++ „Wladimir Putin kann das aussitzen“ – Experte glaubt, Russland wird Sanktionen überstehen +++

Doch nun ist es real, ich muss die Realität aufnehmen und sie den Menschen zeigen. So wie ich es damals in Syrien gemacht habe, als ich dort als Kriegsreporter tätig war.

Zelte wurden in die Kälte gebaut, Suppe in großen Töpfen gekocht, überall sind Kinder. Manche hatten das Glück, dass sie mit den Bussen nach Polen transportiert wurden, andere müssen zu Fuß über die Grenze laufen. Alle Kinder an der Grenze haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Opfer des russischen Präsidenten Putin.

Alle hatten eine harte lange Reise hinter sich, denn die Wartezeit auf der ukrainischen Seite beträgt zwischen acht Stunden bis drei Tage. Die harte Fahrt endet nicht in Dorohsk – aber immerhin die Gefahr.

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Ukraine und Russland im Vergleich:

  • Die Ukraine hat rund 41,8 Millionen Einwohner und eine Fläche von 576.800 Quadratkilometern (jeweils abzüglich der von Russland annektierten Krim)
  • Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 155 Milliarden US-Dollar lag die Ukraine im Jahr 2020 auf Platz 58 der Welt
  • Die Russische Föderation hat eine Bevölkerungszahl von rund 146,8 Millionen sowie eine Fläche von 17.102.344 Quadratkilometern (jeweils mit der annektierten Krim)
  • Das Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2019 bei 1.702 Milliarden US-Dollar und damit auf dem weltweit elften Platz

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Ukraine-Krieg: Kinder werden in Container gebracht

An der Grenze sind die Menschen aus der Ukraine in Sicherheit. Sie haben es geschafft und überlebt, allerdings ist das Leid damit nicht vorbei.

Die neu angekommenen Flüchtlinge brauchen einen Transport nach Warschau oder in eine andere Stadt in Polen. Doch es gibt nicht genug Autos, manche müssen auf Freiwillige warten oder werden von ihren Verwandten abgeholt. Die anderen müssen weiter warten.

Es gibt an der Grenze viele Helfer, manche haben schon Zelte aufgebaut, damit die Flüchtlinge drinnen übernachten können. Andere organisieren die Weiterfahrt. Manche versorgen die Wartenden mit warmer Suppe und Lebensmitteln.

Die meisten Menschen, die nach Polen kommen, sind Kinder und Frauen, weil Männer zwischen 18 und 60 Jahren nicht mehr das Land verlassen dürfen.

Was viele Ukraine-Flüchtlinge als Erstes tun, ist Familienmitglieder kontaktieren und ihnen erzählen, dass sie noch am Leben sind und Polen erreicht haben.

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Die Kinder leiden ganz besonders unter der Flucht ins Ungewisse.

Es ist -1 Grad, ich kann es kaum aushalten, in der Kälte zu bleiben. Wie fühlen sich erst die Kleinkinder? Die Helfer haben sich eine Lösung ausgedacht: Die Kinder werden in einen Container gebracht, damit ihnen warm wird. Für viele klingt das vielleicht nicht so real, aber in Syrien sind manche Kinder wegen der Kälte gestorben.

Die Kleinen bleiben nicht lange im Container, nach einer Stunde wird gewechselt und es kommen neue hinein.

Auf meiner Fahrt habe ich viele weitere bewegende Geschichten erlebt und gehört, diese werde ich in den nächsten Tagen weiter mit euch teilen.