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Rente: Höhere Krankenkassenbeiträge seit März – ein Wechsel könnte sich lohnen

Ab März sind Rentner von höheren Krankenkassenbeiträgen betroffen. Mit einem Wechsel in eine andere Versicherung könnten sie einem Kostenanstieg entgehen.

Rentner müssen ab März höhere Krankenkassenbeiträge zahlen.
© IMAGO / Karina Hessland

Die fünf wichtigsten Versicherungen im Alter

Mit dem Start in den Ruhestand ist es sinnvoll, bestimmte Versicherungen abzuschließen. Diese fünf Versicherungen sollte man im Alter haben oder bereits früh abschließen.

Viele gesetzlich Versicherte zahlen seit Januar 2023 einen höheren Beitrag bei ihrer Krankenkasse. Für Rentner, die in der Rentenversicherung pflichtversichert sind, erfolgt diese Erhöhung zeitversetzt, erst im März.

Im Januar und Februar wurden die Versicherungsbeiträge der Krankenkasse noch weiter auf der Grundlage des bisherigen Betrags berechnet. Doch im März könnten Rentner im Jahr bis zu 150 Euro mehr zahlen, so das Vergleichsportal „Verivox“.

Rente: Seit März müssen Ruheständler höhere Beiträge zahlen

„Zum neuen Jahr haben viele Krankenkassen den Zusatzbeitrag erhöht“, erklärt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Bei den bundesweit geöffneten Krankenkassen liege der Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung seit Januar zwischen 0,9 und 1,8 Prozent.

„Für Rentner greifen die Änderungen des Zusatzbeitrags aufgrund einer gesetzlichen Regelung erst zwei Monate später. Seit März müssen auch viele Krankenversicherte im Ruhestand höhere Beiträge bezahlen.“ Die höheren Beitragssätze gelten bis einschließlich Februar 2024. 

Rente: Rund 50 Euro mehr bei Standardrente

Für das Jahr 2022 lag die sogenannte Standardrente laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) in Westdeutschland bei 1.620,90 Euro, in den ostdeutschen Bundesländern bei 1.598,40 Euro pro Monat. So viel erhält ein Ruheständler, der 45 Jahre in die Rentenkassen eingezahlt und immer durchschnittlich verdient hat.

Der Krankenversicherungsbeitrag aus der Rente beträgt einheitlich für alle Krankenkassen 14,6 Prozent. Die eine Hälfte (7,3 Prozent) übernimmt der Rentenversicherungsträger, die andere der Versicherte. Darüber hinaus zahlen Rentenempfänger einen Zusatzbeitrag, der von der Krankenkasse abhängt. Auch hier zahlt der Versicherte die Hälfte. Die stärkste Erhöhung einer einzelnen bundesweit geöffneten Krankenkasse beträgt laut Verivox 0,5 Prozentpunkte. Demnach müssen Rentner im Westen mit einer Standardrente innerhalb eines Jahres bis zu 49 Euro mehr für die Krankenkasse zahlen, im Osten sind es 48 Euro.

Rente: Bis zu 150 Euro mehr Krankenkassenbeitrag

Erhalten Rentner mehrere Renten, beispielsweis eine eigene Altersrente und eine Witwen- oder Betriebsrente, dann müssen diese aus jeder Rente Beiträge zur Krankenversicherung zahlen. Das gilt auch, wenn diese beispielsweise aus einer nebenberuflichen selbstständigen Tätigkeit etwas hinzu verdienen.

Zum Jahreswechsel ist auch die Beitragsbemessungsgrenze gestiegen. Der Höchstbetrag zur Berechnung des Krankenkassenbeitrags liegt jetzt bei 4.987,50 Euro. Laut Berechnungen von Verivox müssen Rentner, deren anrechenbare Bezüge auf dieser Grenze oder höher liegen, innerhalb des Jahres bis zu 150 Euro mehr Krankenkassenbeitrag zahlen. 

Rente: Wechsel spart knapp 90 Euro

„Die Beitragserhöhung ist ein guter Zeitpunkt, einen kritischen Blick auf die Kosten für die Krankenversicherung zu werfen“, rät Wolfgang Schütz. Denn Verivox-Berechnungen zeigen: Durch einen Wechsel der Krankenkasse können Rentner einem Kostenanstieg entgehen und bis zu 88 Euro sparen.

„Nach einer Erhöhung des Zusatzbeitrags haben Versicherte immer ein Sonderkündigungsrecht. Auch wer seit mindestes 12 Monaten beim aktuellen Anbieter ist, kann mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende kündigen und zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln.“


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Rentner mit einer Standardrente können bei einem Wechsel von einer Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von 1,8 Prozent zu einer mit 0,9 Prozent Zusatzbeitragssatz in Westdeutschland bis zu 88 Euro, in Ostdeutschland 86 Euro sparen. Mit Leistungseinbußen bei einer neuen Versicherung müssen Rentner nicht rechnen. Laut Verivox sind 95 Prozent der Grundleistungen der Krankenkassen gesetzlich festgeschrieben.