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Rente: Plan der Ampel-Parteien sorgt für Kritik – „Dann ist niemand mehr bereit, Beiträge zu bezahlen“

Rente: Plan der Ampel-Parteien sorgt für Kritik – „Dann ist niemand mehr bereit, Beiträge zu bezahlen“

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Bleibt die gesetztliche Rente stabil? Foto: picture alliance / Fotostand | Fotostand / K. Schmitt

Es steht fest: SPD, Grüne und FDP werden in den Ampel-Koalitionsverhandlungen auch intensiv über das Thema Rente sprechen.

Dabei sorgt besonders ein Plan für Kritik – die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland, Verena Bentele, schaltete sich nun in die Debatte ein und warnte die Parteien vor falschen Reformen bei der Rente.

Rente: Expertin hat düstere Befürchtung – „Dann ist niemand mehr bereit, Beiträge zu bezahlen“

Die bisherigen Beschlüsse der Ampel-Parteien im Sondierungspapier zu Rente klingen nach einem Kompromiss: Die SPD hat hineinschreiben lassen, dass „das Mindestrentenniveau von 48 Prozent“ gesichert bleibt, es keine Kürzungen geben und das Renteneintrittsalter nicht angehoben wird. „Stabile Renten“, damit hatten die Sozialdemokraten im Wahlkampf geworben.

Aber auch ein Anliegen der FDP findet sich im Sondierungspapier: der Einstieg in die Aktienrente nach dem Vorbild Norwegens. In einem ersten Schritt soll der Deutschen Rentenversicherung „ein Kapitalstock von zehn Milliarden Euro“ zugeführt werden.

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Rente – mehr zur gesetzlichen Rentenversicherung:

  • wurde in Deutschland 1891 eingeführt.
  • Im Jahr 2020 gab es in Deutschland über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner.
  • Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt aktuell bei 18,6 Prozent.
  • Dieser wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen.

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Mit Wertsteigerungen des Fonds an den Börsen soll das Problem dem demografischen Entwicklung in Deutschland entgegengewirkt werden, dass also immer weniger Einzahler für immer mehr Rentenbezieher aufkommen müssen.

+++ Hartz 4: Robert Habeck sorgt mit Unterstellung für Empörung – „Er sollte sich schämen!“ +++

Rente: VdK-Präsidentin warnt die Ampel-Parteien

Von der Aktienrente hält VdK-Präsidentin Verene Bentele wenig. Der Sozialverband will stattdessen die umlagefinanzierte Rente durch mehr Beitragszahler stärken, etwa in dem auch Beamte, Selbstständige und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden.

Auch müssten ältere Arbeitslose und Mütter bessere Chancen erhalten, an sozialversicherunspflichtigen Jobs zu kommen, fordert sie.

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Das Rentenniveau dürfe auch „in vier Jahren auf keinen Fall unter 48 Prozent sinken“, so Bentele. Sie nennt ansonsten eine Befürchtung, die auch als Warnung an die Ampel-Parteien verstanden werden kann: „Wird Grundsicherung im Alter der Normalfall, ist niemand mehr bereit, Rentenbeiträge zu bezahlen“, so die VdK-Präsidentin im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“.

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Mehr Themen zur Rente:

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Schon jetzt jetzt seien 16 Prozent der Senioren von Altersarmut bedroht – fast drei Millionen Menschen! Der früheren Paralympics-Siegerin und ehemaligen Behindertenbeauftragten der Bundesregierung geht es also darum, dass die Beitragszahler weiterhin auf das System der gesetzlichen Rente vertrauen können und es so mittragen.