Putins geheimes Familienleben: Versteckte Söhne und abgeschirmte Residenzen
Auf den offiziellen Kanälen wirkt es, als würde Wladimir Putin rund um die Uhr schuften – Akten, Anrufe, Regierungsgeschäfte. Alles inszeniert, um zu zeigen: Der Präsident ist immer im Einsatz. Doch laut Recherchen des Projekts Sistema veröffentlicht der Kreml regelmäßig vorproduzierte Videos und verkauft sie als aktuelle Termine mit Putin.
Putins Fake-Videos: Wenn der Präsident sich selbst vorspielt
Die Reporter von Meduza fanden Hinweise in Putins Arbeitszimmer: Bücher und Stifte, die zwischen den Aufnahmen immer wieder ihren Platz oder ihr Aussehen ändern. Selbst kleinste Details verrieten den Schwindel etwa Bücher, die tagelang gleich standen, dann verschwanden und später wieder exakt so auftauchten wie zuvor. Foto: IMAGO/ITAR-TASSBesonders auffällig: Die Videos tauchen oft genau dann auf, wenn Putin eigentlich gar keine Termine hat, wie ein Ersatzprogramm für seine Abwesenheit. Foto: IMAGO/ITAR-TASSAm 12. Mai etwa soll Putin offiziell einen Gouverneur empfangen haben. Zufällig an dem Tag, an dem Alina Kabajewa, seine mutmaßliche Partnerin, Geburtstag feierte. Die Reporter vermuten: Kein Zufall. Der Kreml lenkt mit Fake-Terminen ab, während Putin privat verschwindet. Foto: imago/ITAR-TASS Auch die Staatsbeamten müssen mitspielen: Sie tragen in den veröffentlichten Videos dieselben Outfits wie an den Tagen der Veröffentlichung, um Echtheit vorzutäuschen. Laut Meduza sollen Beamte sogar angewiesen worden sein, ihre Kleidung exakt zu wiederholen – nicht alle schaffen das fehlerfrei. Foto: IMAGO/SNASo zum Beispiel Swetlana Tschupschewa: Sie trägt in mehreren angeblich verschiedenen Videos denselben schwarzen Blazer mit goldenen Knöpfen. Ihre Ohrringe verrieten sie – bei den echten Terminen trug sie andere Schmuckstücke als in den Aufnahmen mit Putin. Foto: IMAGO/SNA Auch bei Umweltchefin Swetlana Radionowa fiel der Unterschied auf: Im Video trägt sie ein Armband, am Tag der Veröffentlichung plötzlich Uhr und Ring. Foto: IMAGO/SNADer Kreml schweigt zu all dem – keine Stellungnahme, keine Erklärung, nur betretenes Wegsehen. Foto: IMAGO/SNAFür die Reporter ist klar: Diese Inszenierung soll zeigen, dass Putin immer präsent ist, auch wenn er es längst nicht mehr ist. Denn in einem System, das auf Stärke und Kontrolle basiert, darf der Präsident nie unsichtbar werden – also schafft man ihn einfach digital. Foto: IMAGO/SNA