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Minister Jens Spahn drohte vor Jahren öffentliches Outing

Minister Jens Spahn drohte vor Jahren öffentliches Outing

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ARCHIV - 05.11.2016, Berlin: CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn (CDU) und Journalist Daniel Funke (l), mit dem Spahn mittlerweile verheiratet ist, kommen zur 23. Operngala für die Deutsche Aids-Stifung. (zu dpa "Ganz gelassen: Spahn reagiert auf schwulenfeindliche Hetze" vom 13.02.2018) Foto: Robert Schlesinger/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
In einer Biografie erzählt der heutige Gesundheitsminister, wie es dazu kam, dass er seinen Eltern von seiner Homosexualität erzählte.

Berlin. 

Parteifreunde wollten CDU-Politiker Jens Spahn mit 21 Jahren öffentlich outen. Das erzählt der heutige Gesundheitsminister in der Biografie „Jens Spahn“ des Journalisten Michael Bröcker (Chefredakteur „Rheinische Post“), die an diesem Montag vorgestellt wird. Um das zu verhindern, habe er sich seinen Eltern offenbart.

Spahn schildert das in dem Buch so: Er wollte im Münsterland für den Bundestag kandidieren, doch es gab Widerstand in der örtlichen CDU. Spahn bekam einen Tipp, dass ihn ein Gegner bei der Vorstellungsrunde fragen wolle, ob er homosexuell sei. „Ich bin dann zu meinen Eltern rein und habe mich mit ihnen in die Küche gesetzt. Das war wohl das erste Mal, dass wir so richtig offen darüber gesprochen haben.“

Öffentliches Outing kam dann doch nicht

Seine Eltern reagierten entspannt. „Sie waren völlig gelassen“, erzählt Spahn (38). Seine Mutter Ulla berichtet in dem Buch: „Wir haben dreimal Luft geholt und akzeptiert, dass die Dinge sind, wie sie sind.“

Das Outing bei der Versammlung kam dann doch nicht, Spahn wurde überraschend zum Kandidaten gekürt und schaffte schließlich 2002 auch den Sprung in den Bundestag.

Jens Spahn und sein Mann hören gerne Schlager

Jens Spahn ist mit dem Journalisten Daniel Funke verheiratet, dem Leiter des Berliner Büros der Zeitschrift „Bunte“. Sie haben sich im Frühjahr 2013 kennengelernt. „Ich glaube zwar nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber mir war schon klar, dass das Potenzial hatte“, verrät Funke in dem Buch.

„Spät am Abend haben wir gemeinsam Roger Whittaker gehört.“ Bis heute hören sie gerne Schlager. „Das ist für uns ein Gute-Laune-Bringer. Rex Gildo zum Frühstück? Finden manche Leute komisch, ist aber unser Ding“, sagt Daniel Funke in dem Buch. (dpa/sdo)