Der Kanzler zu Gast bei Caren Miosga. Friedrich Merz muss Farbe bekennen, wie es um den von ihm vielfach groß angekündigten „Herbst der Reformen“ steht. Auch wenn es seine Koalitionspartner von der SPD nicht gerne hören, bekräftigt der CDU-Regierungschef in der ARD-Sendung, dass der Sozialstaat „so wie wir ihn zurzeit haben“ nicht mehr finanzierbar sei.
Merz macht klar: „Unsere Bevölkerung wird für Rente, für die Altersversorgung, für die Gesundheit und für die Pflege in Zukunft mehr vom verfügbaren Einkommen aufwenden müssen.“ Doch das müsse gerecht zugehen, so der Kanzler.
Kanzler Merz bei Miosga: „Befürworter eines Pflichtbeitrages“
Man wolle Reformen einläuten, die eine „stabile und verlässliche Altersversorgung“ ermöglichen. Das geht aus Sicht von Merz nicht ohne eine neue Beitragspflicht.
Teure Rente
- Der Beitragssatz für die allgemeine Rentenversicherung liegt aktuell bei 18,6 Prozent.
- Er wird je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragen.
- Der Beitragssatz ist seit 2018 stabil, doch es wird in den kommenden zehn Jahren mit einem starken Anstieg gerechnet.
- Laut Prognose soll der Beitrag ab 2030 bei über 22 Prozent liegen.
- Grund ist, dass die geburtenstarke Babyboomer-Generation in Rente geht und das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Beziehern noch stärker kippen wird.
„Ich bin persönlich ein Befürworter eines Pflichtbeitrages in eine private, kapitalgedeckte Altersversorgung“, erklärt der Kanzler. Miosga ordnet ein: „Pflichtbeitrag ist nichts anderes als Beitragserhöhung, oder?“
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„Beitrag für die eigene Altersversorgung“
Der Bundeskanzler verkauft es etwas anders, nämlich als wichtige weitere Säule: „Nein, ein Pflichtbeitrag ist ein Beitrag für die eigene Altersversorgung.“ Viele junge Menschen hätten die Chance der Kapitalmärkte erkannt und würden sparen. „Auf diesem Weg müssen wir weitergehen“, so Merz bei Miosga.
Der Pflichtbeitrag wäre aber dennoch eine weitere zusätzliche Belastung für die jüngeren Generationen.




