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„Kanzler mit eigenen Kindern“ – diese Aussagen von Merz triggern mich

Friedrich Merz betont, dass er der erste Kanzler seit 1998 mit eigenen Kindern sei. Das ist falsch und fragwürdig. Ein Kommentar.

© IMAGO / Mike Schmidt

Warum diese Merz-Aussage falsch ist

Ich durfte vor drei Jahren ein tolles Mädchen adoptieren und halte mich für einen liebevollen Vater. Genau deshalb triggern mich Aussagen von Friedrich Merz, die er zuletzt bei Caren Miosga und vor einer jungen Besuchergruppe im Kanzleramt fallen ließ. Ein Kommentar.

Merz sagte im ARD-Talk von Miosga wörtlich: “Ich bin seit 1998 der erste Bundeskanzler, der eigene Kinder hat und das prägt auch mein politisches Arbeiten.“ Vor den Besuchern im Kanzleramt unterstrich er ebenfalls: “Ich bin der Erste in diesem Amt seit 1998, der eigene Kinder hat.” Die Aussage ist hier auf Instagram zu sehen.

Kinder-Aussage ist falsch – das Familienbild von Merz fragwürdig

Die Behauptung ist falsch. Gerhard Schröder hat 2004, also noch während seiner Amtszeit als Kanzler, ein russisches Waisenmädchen adoptiert. Angela Merkel ist Stiefmutter.

+++ Kommentar: Trotz allem: Herr Trump, Sie haben den Friedensnobelpreis nicht verdient +++

Aber was für ein Familienbild steckt dahinter, wenn man das so betont wie Merz? Eine Abstufung in eigene, leibliche Kinder und nicht-eigene Kinder.

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Jedes Jahr werden in Deutschland über 3.500 Kinder adoptiert. Es gibt Zehntausende Familien mit Pflegekindern. Es gibt noch viel mehr Patchwork-Familien, mit leiblichen und nicht-leiblichen Kindern und Eltern unter einem Dach. Und zum Glück übernimmt die Mehrheit der Erwachsenen in diesen Familien Verantwortung für die Kinder und tut alles dafür, dass sie gut und glücklich aufwachsen können.

Und auch Menschen, die keine Kinder haben, teilweise ungewollt, können genauso gut eine Politik im Interesse der jüngsten Generation verfolgen und an die Zukunft denken.


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Bitte diese Phrase streichen, Herr Bundeskanzler!

Darum, Herr Merz, meine Bitte: Hören Sie auf mit dieser Phrase! Es ist schön, dass sie drei Kinder haben. Aber allein das macht sie nicht zu einem besseren Politiker