Es waren zwei zentrale Themen, die Friedrich Merz (CDU) in die letzte Bundestagswahl getragen hat. Er wolle die AfD halbieren, versprach er, und die Migration nach Deutschland verringern. Ein halbes Jahr ist Merz nun Kanzler, und zumindest einem seiner Ziele scheint sich der Sauerländer anzunähern.
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Im Oktober 2025 haben 55 Prozent weniger Menschen einen Erstantrag auf Asyl gestellt als noch 2024. Wie das Bundesinnenministerium der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, sank die Zahl im Oktober von 19.785 auf 8.823.
Union feiert Rückgang bei Asylzahlen
Zwar gehen die Rückgänge weniger aufs Konto der neuen Bundesregierung als eher auf das der vorherigen Ampel sowie internationaler Faktoren. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) freut sich aber dennoch über die Ergebnisse.
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„Unsere Migrationswende wirkt“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Man habe die Pull-Faktoren und die Magnetwirkung Deutschlands auf die illegale Migration erheblich reduziert. So soll es nun auch weitergehen: Wadephul kündigte zukünftig mehr Abschiebungen an.
Trotz ursprünglicher Bedenken des Innenministers, die zerstörte Infrastruktur in Syrien betreffend, bestätigte das Innenministerium gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dass „Abschiebungen nach Syrien durchgeführt werden“.
Merz will die AfD halbieren – doch sie wächst weiter
Möglich, dass diese Pläne der Union den erhofften Aufwind bringen. Laut dem Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa konnte die CDU/CSU im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von zwei Prozentpunkten verzeichnen und liegt nun bei 25 Prozent. Dennoch, Merz’ Ziel, die AfD zu halbieren, hat bislang keineswegs geklappt. Sie liegt laut der Insa-Umfrage weiterhin vorne mit 26 Prozent.
Die andere Partei in der Regierung, die SPD, die sich intern heftig über das Migrationsthema streitet, liegt laut Insa unverändert bei 15 Prozent. Weder die Sozialdemokratie noch die Christdemokratie schaffte es also, der AfD die Stimmen abzujagen, auch wenn weniger Asylanträge gestellt werden. Im Gegenteil: Die Überzeugung der AfD-Wähler, der richtigen Partei ihre Stimme zu geben, scheint gefestigt wie eh und je.
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