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Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Wie eng wird es zwischen CDU und AfD wirklich?

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Wie eng wird es zwischen CDU und AfD wirklich?

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Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Wie eng wird es zwischen CDU und AfD wirklich?

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Wie eng wird es zwischen CDU und AfD wirklich?

Superwahljahr 2021: Diese Entscheidungen stehen an

Im Wahljahr 2021 fallen in Deutschland einige richtungsweisende Entscheidungen. Die wohl wichtigste: Am 26. September wird der 20. Deutsche Bundestag gewählt. Wir zeigen Dir, welche Wahlen dieses Jahr anstehen.

Superwahljahr 2021: Zahlreiche Landtagswahlen und die Bundestagswahl stehen an, die ersten Wahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg liegen sogar schon hinter uns. Auch in Sachsen-Anhalt wird in diesem Jahr gewählt.

Bleibt Reiner Haseloff (CDU) Ministerpräsident? Wie stark wird die AfD in dem Bundesland? Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wird einige Fragen beantworten – und sie wird zum wichtigen Stimmungsbild vor der Bundestagswahl. Aktuell regiert im Landtag in Magdeburg in dem Bundesland eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen, eine sogenannte Kenia-Koalition.

Die wichtigsten Daten und Fakten auf einen Blick:

  • Wann wird gewählt? Wahltag bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist der 6. Juni 2021
  • Wie lange haben die Wahllokale auf? Die Wahllokale öffnen morgens um 8 Uhr und bleiben am Abend bis 18 Uhr geöffnet
  • Kann ich per Briefwahl wählen und wie lange geht das? Ja. Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt kann per Briefwahl abgestimmt werden. Die Bescheinigung dafür wird per Post verschickt. Wer per Briefwahl abstimmen möchte, muss einen Wahlschein beantragen. Das geht bis zwei Tage vor der eigentlichen Wahl, also bis Freitag, 4. Juni (18 Uhr), entweder schriftlich oder persönlich. Der Antrag wird beim zuständigen Einwohnermeldeamt gestellt.

Die neuesten Umfragen und Prognosen zur Wahl: Wer macht das Rennen in Sachsen Anhalt?

Je nach Meinungsinstitut gibt es unterschiedliche Hinweise darauf, wer nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt die Nase am Ende ganz vorn hat.

Die aktuellen Zahlen von „Infratest dimap“ im Auftrag des MDR vom 23. April, dahinter in Klammern die Ergebnisse bei der Landtagswahl im Jahr 2016:

  • CDU: 27 Prozent (29,8 Prozent)
  • SPD: 12 Prozent (10,6 Prozent)
  • Grüne: 11 Prozent (5,2 Prozent)
  • FDP: 8 Prozent (4,9 Prozent)
  • Linke: 12 Prozent (16,3 Prozent)
  • AfD: 20 Prozent (24,3 Prozent)
  • Sonstige: 10 Prozent (9 Prozent)

Die Trendprognose von „Wahlkreisprognose.de“ sieht hingegen ein deutlich knapperes Rennen zwischen CDU und AfD. Auch die Linken schneiden hier deutlich stärker ab (Zeitraum 21. März bis 31. März):

  • CDU: 24 Prozent
  • SPD: 13,5 Prozent
  • Grüne: 10,5 Prozent
  • FDP: 8,5 Prozent
  • Linke: 15 Prozent
  • AfD: 22,5 Prozent
  • Sonstige: 6 Prozent

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Wie eng wird es zwischen AfD und CDU wirklich?

Das Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung hat mittels Berechnungen über die Wahlbeteiligung und historisch fundierten Annahmen zu Parteianteilen das Wahlergebnis für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt simuliert. Dabei prognostiziert das Institut unter anderem eine Wahlbeteiligung von 55 Prozent gültiger Stimmen. Dabei wird es zwischen AfD und CDU richtig eng. Beide trennt in dieser Simulation nur noch ein Prozentpunkt voneinander:

  • CDU: 27 Prozent
  • SPD: 10 Prozent
  • Grüne: 6 Prozent
  • FDP: 6 Prozent
  • Linke: 14 Prozent
  • AfD: 26 Prozent
  • Sonstige: 10,5 Prozent

Laut Angabe des Instituts sei bei der Berechnung ein Polarisierungseffekt zu Gunsten der CDU und zu Lasten von Linken, Grünen, SPD und FDP mit einbezogen worden. Bundesweite Umfragen zeigen dabei aktuell einen ganz anderen Trend: Hier befinden sich die Grünen auf einem Umfragehoch und haben die Union inzwischen in einigen Umfragen nicht nur ein- sondern sogar überholt. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie im Vergleich zur Wahl von 2016 einige Prozentpunkte zulegen.

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Aktuell regiert die CDU unter Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Sachsen-Anhalt gemeinsam mit SPD und Grünen. Eine Regierung ohne die CDU nach der Landtagswahl scheint mit Blick auf die Prognosen unwahrscheinlich. Selbst wenn die rechtspopulistische AfD stärkste Kraft werden sollte, würde wohl kaum eine der anderen Parteien eine Koalition mit ihr eingehen.

Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt:

  • Reiner Haseloff, CDU (amtierender Ministerpräsident)
  • Oliver Kirchner, AfD
  • Eva von Angern, Die Linke
  • Cornelia Lüddemann, Grüne
  • Katja Pähle, SPD
  • Lydia Hüskens, FDP

Die Rolle der Kleinparteien: Wer hat Chancen, in den Landtag zu kommen?

Wie in anderen Bundesländern und bei der Bundestagswahl, gibt es auch in Sachsen-Anhalt eine Fünf-Prozent-Hürde. Zwei Kleinparteien in Sachsen-Anhalt haben zumindest theoretische Chancen auf den Einzug in den Landtag.

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Die Erfolge in Baden-Württemberg bei der vergangenen Wahl haben es gezeigt: Die Freien Wähler werden zunehmend zur Gefahr für die Union und luchsen ihr Wählerstimmen ab. 2016 kamen die Freien Wähler in Sachsen-Anhalt auf 2,2 Prozent. Sie müssten ihr Ergebnis im Juni also mehr als verdoppen. Zudem könnte auch die rechtsextreme NPD in den Landtag einziehen. 2011 scheiterten die Partei mit einem Ergebnis von 4,6 Prozent knapp, 2016 waren es jedoch nur noch 1,9 Prozent. Die Grünen könnte hingegen die Kleinstpartei Klimaliste Wählerstimmen kosten. Bereits in Baden-Württemberg hatte die Liste rund 1 Prozent an potenziell grünen Stammwählern abgegriffen.