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Karl Lauterbach: Pflegekräfte sind auf 180 – „Wirklich schäbig“, „Heuchler“

Karl Lauterbach: Pflegekräfte sind auf 180 – „Wirklich schäbig“, „Heuchler“

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Karl Lauterbach: Pflegekräfte sind auf 180 – „Wirklich schäbig“, „Heuchler“

Karl Lauterbach: Pflegekräfte sind auf 180 – „Wirklich schäbig“, „Heuchler“

Karl Lauterbach: Das ist der Corona-Mahner

Seit der Corona-Pandemie ist Karl Lauterbach Dauergast in den Talkshows von ARD und ZDF. Wir stellen den SPD-Politiker vor.

Der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach will den lange angekündigten zweiten Pflegebonus auf den Weg bringen. Doch die Art der geplanten Umsetzung sorgt nun für Empörung und Wut.

Wie Karl Lauterbach nun nämlich klar machte, soll der Pflegebonus nur an einen begrenzten Personenkreis ausgezahlt werden. Pflegekräfte und Angestellte aus dem Gesundheitssektor sind auf 180!

Karl Lauterbach: Sein Pflegebonus-Plan sorgt für Aufschrei – „Wirklich schäbig“

Bereits nach der ersten Corona-Welle gab es für Pflegekräfte in Kliniken und Heimen einen Bonus von bis zu 1500 Euro. Jetzt soll ihre Arbeit erneut mit einem Zuschlag gewürdigt werden. Doch nicht alle werden davon profitieren.

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Das war der Pflegebonus 2020:

  • Der Bundestag beschloss darüber einen Bonus für Altenpflegekräfte bis zu 1000 Euro. Durch Zuschüsse der Bundesländer konnte der Betrag auf 1500 Euro erhöht werden.
  • Teilzeitkräfte erhielten einen anteiligen Bonus.
  • Im September 2020 einigten sich die gesetzlichen Krankenversicherungen und die Deutsche Krankenhausgesellschaft zudem auf eine Corona-Prämie.
  • Beschäftigte in Kliniken, die durch die Corona-Pandemie besonders belastet wurden, erhielten ebenfalls bis zu 1000 Euro als Bonus.

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Karl Lauterbach will die Auszahlung nämlich auf einen bestimmten Kreis begrenzen: „Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren“, erklärte der SPD-Gesundheitspolitiker. Dann könne der Pflegebonus auch „in nennenswerter Höhe“ angesetzt werden.

Lauterbach deutete weiter an, dass es um eine Würdigung von Pflegekräfte gehe, die teilweise auch „ins persönliche Risiko gegangen“ seien.

Plant Karl Lauterbach einen Pflegebonus von 3000 Euro pro Person?

In welcher Höhe pro Person der Pflegebonus 2022 ausfallen könnte, ist noch unklar. Jedoch hatten die Ampel-Partei in ihrem Koalitionsvertrag bereits festgelegt, dass hierfür eine Milliarde Euro zur Verfügung stehen und die Steuerfreiheit für Bonuszahlungen auf 3000 Euro angehoben werden solle.

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Dass aber nur ein Teil der Pflegekräfte in den Genuss der Bonuszahlung kommen soll, sorgt für Unmut und Empörung. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte davor, Unfrieden zwischen Beschäftigten zu stiften. „Deshalb bleibt nichts anderes übrig, als allen Pflegekräften einen Bonus zu zahlen“, sagte Vorstand Eugen Brysch

Empörung über Lauterbachs Pflegebonus-Plan – „Untragbar“

Auch die Linke gibt sich entrüstet. Linke-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte spricht von „bürokratischer Erbsenzählerei“ und warnt vor einer Spaltung der Pflegekräfte. Die Parteivorsitzende Janine Wissler erklärte, dass es „wirklich schäbig“ wäre, sollte der Bonus nur einem Teil der Pflegekräfte ausgezahlt werden. „Nahezu alle Beschäftigten im Gesundheitssystem ächzen unter der Last von Corona. Da ist es doch das Mindeste, allen den Bonus auszuzahlen.“

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Der Bochumer CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke kritisiert das Vorhaben ebenfalls: „Sieht so Respekt aus, von dem Scholz im Wahlkampf geredet hat?“ Die Corona-Pandemie habe auch in Arztpraxis für „Mehrbelastung ohne Ende“ gesorgt. Es sei „untragbar“, wenn man nun das Pflegepersonal spalte.

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Erste wütende Pflegekräfte melden sich zu Wort: Lauterbach ein „spalterischer Heuchler“

Im Netz melden sich auch einige wütende Pflegekräfte zu Wort. Eine Fachkrankenschwester etwa schreibt: „Ich gehe mit diesem scheiß Job jeden Tag ein persönliches Risiko ein. Meine psychische und physische Gesundheit aufs Spiel zu setzen zum Beispiel!“

Auf 180 ist auch ein Pfleger. Er bezeichnet Karl Lauterbach auf Twitter als „spalterischen Heuchler“. Jede Pflegekraft sei seit Jahren belastet.

Auch Notfallsanitäter Karl Lehmann lässt Dampf ab: „Seit Beginn der Pandemie halten wir den Kopf für das teilweise eklatante Versagen der Politik hin und das ist nun der Dank?“

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Lehmann beschwert sich darüber, dass das Personal von Rettungsdienst und Feuerwehr „mal wieder überhaupt nicht beachtet wird“.

Richtig enttäuscht äußert sich auch eine Medizinpädagogin auf Twitter: „Bin einfach nur noch beeindruckt, wie konsequent die Politik der Pflege ins Gesicht spuckt.“