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Hartz 4: Leben wird immer teurer! So sollen Preise im Supermarkt gedrückt werden

Hartz 4: Leben wird immer teurer! So sollen Preise im Supermarkt gedrückt werden

Obstpreis Supermarkt
© picture alliance / Eibner-Pressefoto | Fleig / Eibner-Pressefoto

Das ist Hartz IV

Seit das Arbeitslosengeld II 2005 eingeführt wurde, wird es im Volksmund Hartz IV genannt. Doch woher kommt der Name?

Der Alltag und das Leben in Deutschland wird immer teurer! Sprit, Gas, Lebensmittel – in vielen Lebensbereichen ziehen die Kosten deutlich an.

Das setzt vor allem Hartz 4-Empfänger unter Druck. Denn obwohl die Sozialleistung ab Januar 2022 erhöht wird, werden die drei Euro mehr den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht gerecht. Deshalb fordert der Sozialverband VdK eine besondere Maßnahme, um Lebensmittel wie Obst und Gemüse bezahlbar zu halten.

Hartz 4: Erhöhung um drei Euro eine „Unverschämtheit“

Seit dem Sommer sind die Preise für Obst und Gemüse in Supermärkten stark gestiegen – so werden die gesunden Waren für Hartz 4-Empfänger zum Luxusgut, kritisieren Sozialverbände und Ernährungsexperten.

Die beschlossene Erhöhung des Hartz 4-Satzes ab Januar 2022 steht fest. Drei Euro mehr soll jeder Leistungsbezieher bekommen, insgesamt 449 Euro. Doch das reicht lange nicht aus, um die teurer gewordenen Lebensmittel finanzieren zu können, kritisiert der Sozialverband VdK.

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Mehr zu Hartz 4:

  • Hartz 4 heißt eigentlich Arbeitslosengeld II
  • Es existiert seit dem 1. Januar 2005
  • Es ist die Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch
  • Es soll Leistungsberechtigten ermöglichen, ein würdevolles Leben zu führen
  • Allerdings kann die Leistung durch Sanktionen gekürzt werden

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Während die Preise für Nahrungsmittel wie Gemüse (Salat sogar knapp 38 Prozent teurer) um neun Prozent, die Preise für Obst um zweieinhalb Prozent erhöht worden, sind im Hartz 4-Regelsatz nach wie vor fünf Euro am Tag für Lebensmittel vorgesehen.

Hartz 4: Kritik an Erhöhung – „Lächerliche drei Euro“

„Das reichte schon bisher nicht für eine ausgewogene Ernährung, wie Studien nachgewiesen haben“, so VdK-Präsidentin Verena Bentele laut „tagesschau“. Die Erhöhung des Regelsatzes um „lächerliche drei Euro“ bestätige, dass die Regierung konsequent die lebensnotwendigen Bedürfnisse „von Menschen in Grundsicherung ignoriert“.

Angesichts der gestiegenen Preise seien die drei Euro eine „Unverschämtheit“, bekräftigt Bentele auch gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)“ – der VdK fordert deshalb, die Mehrwertsteuer auf frische Lebensmittel generell abzuschaffen.

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Hartz 4: So sollen gestiegene Preise für Obst und Gemüse gedrückt werden

Ein Verzicht auf die Mehrwertsteuer bei frischem Obst und Gemüse würde sowohl Hartz 4-Empfänger, als auch Geringverdiener deutlich entlasten, so Bentele. Außerdem fordert der VdK einen entsprechenden Aufschlag pro Monat in der Grundsicherung, berichtet das RND.

„Der Regelsatz muss aber auch grundsätzlich neu an den tatsächlichen Kosten berechnet werden. Und die jährliche Anpassung sollte mindestens die aktuellen Preissteigerungen abfedern“, erklärt die VdK-Präsidentin weiter.

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Das sieht auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann so. Weil die Entwicklung der Hartz 4-Regelsätze an die Löhne und Inflation des vergangenen Jahres gekoppelt ist, würden diese dann 2023 stärker steigen – „aber die Leute haben eben heute die höheren Kosten und nicht erst nächstes Jahr. Die brauchen heute mehr Geld.“ (kv)

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