Neue Medikamente zu testen ist richtig und wichtig. Wenn die Voraussetzungen stimmen, sollte das auch klinisch passieren – mit erkrankten Menschen, bei denen die noch ungenehmigte Arznei durchaus Besserung bewirken kann und sollte. Das kann viele weitere Leben retten. Die Zustimmung zum Test ist eine Selbstverständlichkeit.
Westliche Pharma-Firmen haben das in den 80er-Jahren anders gesehen, wenn die Recherchen vor allem ostdeutscher Journalisten stimmen. Und weil es an der Echtheit der aufgefundenen Dokumente keine Zweifel gibt, war die Ausnutzung ahnungsloser Kranker in DDR-Kliniken nichts anderes als ein schäbiger Handel mit Menschenleben.
Wir lernen aus den Vorgängen, dass in der 40-jährigen Geschichte der Existenz zweier deutscher Staaten noch immer viel im Dunkeln liegt. Zu viele Aktendeckel bleiben zu. 22 Jahre nach der Einheit gibt es dazu keinen Grund mehr.