Es war nicht der Tag von Friedrich Merz. Auch im zweiten Anlauf scheiterte der 65-Jährige bei der Kandidatur um den CDU-Vorsitz. Zwar führte er im ersten Wahlgang noch knapp, doch im zweiten Wahlgang musste er sich Armin Laschet in der Stichwahl geschlagen geben.
Mit ungeschickten Sätzen über Frauen auf dem CDU-Parteitag sorgte der Sauerländer Friedrich Merz im Netz für viel Unmut.
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Friedrich Merz auf CDU-Parteitag: Eine Überleitung wie von Stromberg
In seiner Bewerbungsrede für den CDU-Vorsitz erklärte Merz zunächst: „Auch diejenigen, die sozial schwach sind, finden gerade bei uns ein Herz und Zuwendung. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang ein Wort zu den Frauen sagen.“ Eine Überleitung, die der TV-Chauvinist Bernd Stromberg nicht besser hinbekommen hätte, hieß es daraufhin auf Twitter.
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Friedrich Merz ist verheiratet und hat Töchter – darum könne er gar kein Frauenproblem haben
Doch damit nicht genug. Friedrich Merz setzte noch einen drauf! Direkt im Anschluss wollte er sich gegen Vorwürfe verteidigen, er habe ein Problem mit Frauen. Das könne gar nicht sein, weil seine zwei Töchter ihm dann längst die gelbe Karte gezeigt hätten, verteidigte er sich. Außerdem sei er seit 40 Jahren verheiratet! Für diese Erklärung erntete Merz viel Spott im Netz:
- „Ich finde auch, Feministinnen und Frauen im Allgemeinen könnten sich langsam mal bei Friedrich Merz bedanken, dass er Frauen so sehr mag, dass er sogar eine geheiratet hat.“
- „Friedrich Merz hat eine Frau geheiratet. Mehr Feminismus wird mit ihm nicht zu machen sein.“
- „Merz hat gerade LITERALLY gesagt, er kann kein Sexist sein, weil er zwei Töchter und eine Frau hat. LOL.“
Friedrich Merz verzichtete für Frauen auf Partei-Posten – und weil er höheres Amt anstrebt
Auch nach dem Parteitag ließ das Thema Frauen den Wahlverlierer nicht los. Er erklärte, dass er deshalb nicht für das CDU-Präsidium kandidiert habe, weil dann noch weniger Frauen gewählt worden wären. Er habe zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur verzichtet. Ganz ohne Ambitionen ist Merz jedoch plötzlich nicht. Ebenfalls direkt am Samstag schlug er dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet vor, als Wirtschaftsminister in Merkels Regierung einzutreten. Das soll die Kanzlerin aber abgelehnt haben.