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Energiekrise in Deutschland „noch nicht vorbei“? Experte mit Knallhart-Prognose

Der Frühling steht in Deutschland vor der Tür und für viele ist die Energiekrise Geschichte. Doch das wäre wohl zu früh gefreut.

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Habeck: Bei Verbot neuer Öl- und Gasheizungen "pragmatisch" vorgehen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die umstrittenen Pläne zum Verbot des Einbaus von neuen Öl- und Gasheizungen in Wohngebäude ab 2024 bekräftigt. Es gebe noch "viele konkrete Fragen" zu klären; bei derartigen Fragen müsse "immer pragmatisch" vorgegangen werden, sagte er in Berlin.

Nicht nur der Winter, sondern auch die Heizperiode nähert sich langsam ihrem Ende. Für die Gas-Speicherbetreiber und die Bundesnetzagentur ist der Winter bereits Geschichte. Somit sinkt die Angst vor einer bundesweiten Energiekrise.

Während bereits wieder kleinere Einspeicherungen stattfinden, halten einige Experten den Sparsamkeitsappell aber weiterhin aufrecht. Sie sind sicher: Die Energiekrise stehe erst kommenden Winter bevor.

Experten sicher: Energiekrise „noch nicht vorbei“

Obwohl der Frühling meteorologisch und kalendarisch bereits in Deutschland angekommen ist, bricht die Sorge vor einer Energiekrise auch für den kommenden Winter nicht ab. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sagte, eine Energiekrise in Deutschland sei „noch nicht vorbei“ – viel hänge davon ab, ob der nächste Winter kälter werde als der letzte. „Die Gefahr einer Gasknappheit ist immer noch da“, sagte er der „Financial Times“.

„Es hängt stark davon ab, ob wir den Gasverbrauch weiter drosseln und eine vielfältigere Versorgung Deutschlands sicherstellen. Und es gibt Risiken“, so Müller weiter. Zu den Risiken gehöre unter anderem die wirtschaftliche Erholung Chinas, die sich „schneller als von vielen vorhergesagt“ beschleunigte. Das führe zu einer höheren Nachfrage nach Gas, die „Konsequenzen in Bezug auf den Preis“ haben werde. Der Winter 2023/24 wird auch der erste sein, den Deutschland „überhaupt ohne russisches Pipeline-Gas“ erleben wird.

Energiekrise: Kann Deutschland aufatmen?

Der Winter 2022/23 dagegen verunsichert die Betreiber der deutschen Gasspeicher nicht mehr. „Vor dem Hintergrund ansteigender Temperaturen können wir den Winter mittlerweile als abgeschlossen ansehen“, so der Geschäftsführer des Gasspeicherverbandes INEs, Sebastian Bleschke, am Donnerstag (23. März) zu dem Thema.


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Vor dem Hintergrund der vergleichsweise hohen Füllstände hatte die Bundesnetzagentur ihre Gas-Lagebewertung am Dienstag angepasst. Die Behörde hatte noch von einer „weniger angespannten Lage als zu Beginn des Winters“ gesprochen und eine Gasmangellage als unwahrscheinlich bezeichnet. Jetzt heißt es dagegen sogar: „Eine Gasmangellage im vergangenen Winter konnte verhindert werden.“ (mit dpa)