Veröffentlicht inPolitik

Corona: Jürgen Klopp mit heftiger Ansage an Impfgegner – „Wie betrunken Autofahren“

Corona: Jürgen Klopp mit heftiger Ansage an Impfgegner – „Wie betrunken Autofahren“

Corona Jürgen Klopp.jpg

Corona: Jürgen Klopp mit heftiger Ansage an Impfgegner – „Wie betrunken Autofahren“

Corona: Jürgen Klopp mit heftiger Ansage an Impfgegner – „Wie betrunken Autofahren“

Corona-Varianten: Wie entstehen Mutationen und was macht sie gefährlich?

Was sind eigentlich Corona-Varianten und warum werden sie mit griechischen Buchstaben bezeichnet.

Am Wochenende ist die Anzahl an Corona-Infektionen hierzulande etwas runtergegangen. Die Pandemie spielt in Deutschland aber dennoch weiterhin eine Rolle. Auch wenn die befürchtete Corona-Welle im Herbst bislang ausgeblieben ist.

Umso größer sind die Diskussionen um weitere Lockerungen bezüglich der Corona-Maßnahmen. Während einige Menschen sogar die Abschaffung der Maskenpflicht fordern, sprechen sich zum Beispiel einige Ärzte dafür aus, die 3G-Regeln auszuweiten. Doch einige Reisende müssen sich nun auf neue Beschränkungen einstellen, denn zwei EU-Länder sind ab heute Hochrisikogebiete.

Alle Infos zur Pandemie-Entwicklung in Deutschland in unserem Newsblog.

———————-

Corona in Deutschland (Stand: 3. Oktober)

  • 7-Tage-Inzidenz: 64,2
  • Neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden: 6164
  • Gesamte Todesfälle: 93.786

———————-

Newsblog: Coronavirus in Deutschland und weltweit

+++ Zum Aktualisieren HIER klicken ++

Sonntag, 3. Oktober 2021

15.14: Für Klopp ist Impfung keine Freiheitsbeschränkung

Für Jürgen Klopp ist die Verweigerung einer Corona-Impfung wie Alkohol am Steuer. Die gesetzlichen Bestimmungen dagegen seien auch „nicht dazu da, mich zu schützen, wenn ich zwei Bier trinke und fahren will, es ist zum Schutz anderer Leute, weil ich betrunken bin, und wir akzeptieren das als ein Gesetz“, sagte der Trainer des FC Liverpool. Er habe sich nicht nur impfen lassen, um sich gegen das Virus abzusichern, sondern auch die Menschen um ihn herum, fügte Klopp hinzu. „Ich verstehe nicht, warum das eine Einschränkung der Freiheit ist. Wenn es so ist, dann ist das Verbot betrunken zu fahren auch eine Freiheitsbeschränkung“, meinte er.

Im englischen Fußball gibt es eine heftige Debatte um ungeimpfte Profis, weil angeblich immer noch eine größere Zahl von Spielern den Piks verweigert. Beim FC Liverpool seien 99 Prozent geimpft, versicherte Klopp. Dies sei eine „natürliche Entscheidung“ des Teams gewesen, er habe niemanden überzeugen müssen.

08.30 Uhr: Diese EU-Länder ab sofort als Corona-Hochrisikogebiete

Die EU-Staaten Rumänien und Litauen gelten seit Sonntag als Corona-Hochrisikogebiete. Die Bundesregierung und das Robert-Koch-Institut (RKI) hatten die EU-Länder am Freitag neu eingestuft. Nicht Geimpfte oder Genesene müssen somit nach der Einreise nach Deutschland für zehn Tage in Quarantäne.

Geimpfte und Genesene können die Quarantäne abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden.

Gleiches gilt für Belarus und für El Salvador. Wie das RKI am Freitag mitteilte, wurden auch sie in die Liste der Hochrisikogebiete aufgenommen. Dagegen wurde Mosambik gestrichen.

In der EU sind damit abgesehen von Überseegebieten nur noch die irische Region Border sowie Slowenien als Hochrisikogebiete eingestuft, außerdem unter anderem Großbritannien, die USA, die Türkei sowie Teile Norwegens, Ägypten und Israel.

Samstag, 2. oktober 2021

12.00 Uhr: Ärztekammer-Präsident gegen fixes Enddatum der Corona-Beschränkungen

Der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt lehnt die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen zu einem jetzt schon festgesetzten Datum ab. Er finde es aber „richtig, dass wir jetzt eine Debatte darüber führen, wann wir zur Normalität zurückkehren können“, sagte Reinhardt den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Samstag): „Wir dürfen uns als Gesellschaft nicht in einer Infektionsangstneurose einrichten.“ Das heiße im Umkehrschluss aber nicht, „dass wir jetzt alles in Laissez-faire-Manier laufen lassen“. Es müsse der ärztliche Anspruch sein, Infektionen zu verhindern.

Das Maskentragen in Bussen und Bahnen, wo häufig keine Abstände eingehalten werden können, halte er weiter für sinnvoll, fügte Reinhardt hinzu. Es sei aber völlig unangemessen, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen müssten, während die Erwachsenen abends maskenlos ins Lokal gehen könnten. Das stehe in keinem Verhältnis. „Die Maskenpflicht im Unterricht muss jetzt bundesweit in allen Schultypen entfallen“, betonte Reinhardt.

Die 2-G-Regel, also den Zugang zu Lokalen oder Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene, hält Reinhardt für sinnvoll. „Wenn 2 G kombiniert wird mit der Aufhebung von Maskenpflicht und Abstandsregeln, ist das ein sehr guter Weg“, sagte er. „Ich plädiere dafür, dass alle Bundesländer 2 -G ohne Maske und Abstand als Option für das Gastgewerbe, für den Sport und die Veranstaltungsbranche einführen. Das ist dann auch ein zusätzlicher Anreiz für die bisher Ungeimpften.“

Freitag, 1. Oktober 2021

20.16 Uhr: Karl Lauterbach plädiert für 2G in Restaurants und Clubs

Mit Blick auf die kältere Jahreszeit und vermehrte Aufenthalte in Innenräumen hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für eine 2G-Regelung in Restaurants und Clubs.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Auf Twitter schrieb Lauterbach: „Jetzt wäre der optimale Zeitpunkt, für die Innenräume in Restaurants und Clubs die 2G Regel einzuführen. Ohne 2G sollte die Kapazität reduziert bleiben. Das ist keine Schikane gegen Ungeimpfte sondern eine sinnvolle Massnahme gegen 4. Welle.“

8.00 Uhr: Amtsärzte fordern 3G für alle Berufstätigen mit Kundenkontakt

Die deutschen Amtsärzte fordern in Hinblick auf den Herbst eine Ausweitung der 3G-Regel auf alle Berufe mit Kundenkontakt. Es sei notwendig, die 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen) flächendeckend für alle Bereiche mit Kundenkontakt einzuführen, so Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst.

Gleichzeitig soll es eine Auskunftspflicht für die Beschäftigten, beziehungsweise ein Informationsrecht für Arbeitgeber geben. Denn es nutze wenig, wenn zum Beispiel Gäste im Restaurant der 3G-Regel nachkommen müssen, „aber der Arbeitgeber sein Gaststättenpersonal nicht danach fragen darf“, so Teichert. Das könne dazu führen, „dass infizierte Servicekräfte von Gast zu Gast gehen und den Erreger weitertragen. Hier stimmt das System nicht.“

Teichert verweist auch auf die Regeln im Lebensmittelrecht, bei dem der Infektionsschutz vorsieht, dass Beschäftigte, die etwa Durchfallerkrankungen oder Hepatitis haben, „nicht an der Wursttheke arbeiten dürfen und eine Infektion dem Arbeitgeber gemeldet werden muss.“ Für das Coronavirus gibt es eine solche Regel bisher nicht – das sei „höchst widersprüchlich“, deshalb müsse nachgebessert werden.

Donnerstag, 30. September 2021

21.02 Uhr: Karl Lauterbach vergleicht Ungeimpfte mit Nichtschwimmern

Am Donnerstagabend war SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Bild-Talk „Viertel nach Acht“ zu Gast. Die Hoffnung auf einen baldigen „Freedom Day“ – also die Abschaffung aller Corona-Maßnahmen – zerstörte er direkt: Mit Blick auf die aktuelle Impfquote habe man es „nicht geschafft, die Voraussetzungen für einen Freedom Day zu schaffen.“

Gleichzeitig will Lauterbauch auch keine Panik verbreiten. Ja, es werde im Winter nochmal eine Corona-Welle geben – „aber diese Welle wird nicht so bitter sein und nicht so hart einschlagen wie in den USA.“

Als Lauterbach gefragt wird, ob er die Bevölkerung in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft aus Geimpften und Ungeimpften unterteilen möchte, bleibt der SPD-Mann knallhart. „Das muss ich doch“, betont er – und nutzt einen ungewöhnlichen Vergleich.

Auch im Schwimmbad gebe es zwei Klassen – Schwimmer und Nichtschwimmer, so Lauterbach. „Es ist nicht richtig und daher auch nicht erlaubt, dass Nichtschwimmer ins Schwimmbecken gehen. (..) Wenn die Ungeimpften in die engen Räume gehen und sich gegenseitig anstecken, landen sie dort, wo auch der Nichtschwimmer landet – auf der Intensivstation.“

18.05 Uhr: Spahn nennt neues Impfziel – wird der Winter dann „sicherer“?

Gesundheitsminister Jens Spahn hat nun verkündet, dass schon 75 Prozent aller Erwachsenen den vollen Impfschutz haben. Rechnet man auch diejenigen hinzu, die bislang erst eine Impfung bekommen haben, seien es „fast 4 von 5 Erwachsenen“, also 80 Prozent! Nachholbedarf gibt es jedoch bei den Jugendlichen. Da hat erst ein gutes Drittel vollen Impfschutz.

+++ Karl Lauterbach: Sein Verhalten sticht sofort ins Auge – „Corona-Party bei der SPD“ +++

In seinem Tweet zu den neuesten Zahlen nannte Jens Spahn auch ein neues Impfziel: 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger sollen den vollen Impfschutz bekommen. Bislang steht Deutschland bei 56,5 Millionen. Je näher das Land an diese Marke komme, „desto sicherer wird der Winter“, zeigt sich der CDU-Politiker überzeugt.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

27. September 2021

17.10 Uhr: Lauterbach nach Bundestagswahl: „Sieg über das Schwurbeln“

Nachdem SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am Sonntag in seinem Wahlkreis Leverkusen-Köln IV zum fünften Mal direkt in den Bundestag gewählt wurde, bedankte er sich auf Twitter bei den Wählern.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„Das Ergebnis ist auch ein Sieg für die Wissenschaft über das Schwurbeln in der Corona Pandemie, ich wurde stellvertretend auch für das Team Vorsicht gewählt“, so Lauterbach.

Der Politiker hatte in seinem Wahlkreis über 45% der Stimmen erhalten.

26. September 2021

07.42 Uhr: Dutzende Fälle von gefälschten Impfpässen in NRW – Ermittler schlagen zu

In mehr als 100 Fällen ermitteln die Behörden in Nordrhein-Westfalen wegen gefälschter Impfausweise. Bislang liege die Zahl der gemeldeten Fälle für den Zeitraum April bis September im „unteren dreistelligen Bereich“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA). Die entsprechende LKA-Statistik werde täglich aktualisiert. Ob es eine steigende Tendenz gebe, war aber unklar.

In Köln richtete die Polizei im Mai dieses Jahres eine spezielle Ermittlungsgruppe für gefälschte Impfausweise ein. Seitdem waren Beamte in über 40 Fällen tätig, berichtete ein Polizeisprecher. Bei etwa der Hälfte hätte man die Tatverdächtigen namentlich ermitteln können. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, inwiefern Straftaten vorliegen.

In dieser Woche erwischten Beamte in NRW immer wieder Menschen mit den gefälschten gelben Heften: Eine zweistellige Anzahl davon wurde etwa bei einer Wohnungsdurchsuchung eines 26-Jährigen in Duisburg entdeckt, wie ein Polizeisprecher sagte. Der junge Mann habe auch die Chargenaufkleber eines Corona-Impfstoffs selbst hergestellt. Er wollte sich zu dem Vorwurf der Urkundenfälschung bei der Polizei nicht äußern.

Auch in Wipperfürth im Oberbergischen Kreis hatte ein Paar zwei gefälschte Impfnachweise in der Wohnung, die Polizisten daraufhin sicherstellten. Der 37-Jährige und die 39 Jahre alte Frau gaben ein Impfzentrum im Heft an, das sie allerdings nie immunisiert hatte, teilte die Polizei mit. In Iserlohn im Märkischen Kreis versuchte eine ungeimpfte Frau Anfang der Woche, sich mit einer falschen Chargennummer einen digitalen Impfpass in der Apotheke ausstellen zu lassen.

Laut LKA-Angaben ist es schwierig, Impfpässe kriminaltechnisch zu überprüfen, da sie keine „Echtheitsmerkmale“ wie etwa hoheitliche Dokumente haben.

25. September 2021

07.29 Uhr: Maskenpflicht wird ausgeweitet – hier musst du jetzt immer eine Schutzmaske dabeihaben

Die Mitnahme von Schutzmasken im Auto soll nach einem Zeitungsbericht zur Pflicht werden. Wie die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (Samstag) berichtet, sollen Fahrzeugführer auch nach der Corona-Pandemie künftig zwei Mund-Nase-Bedeckungen dabeihaben müssen. Dies habe eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums der Zeitung bestätigt.

Demnach sollen die Masken dem vorgeschriebenen Inhalt des Verbandkastens in Pkw, Lkw und Bussen hinzugefügt werden. Es sei beabsichtigt, die Vorgabe mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung umzusetzen – greifen solle sie voraussichtlich im nächsten Jahr. Wer den Verbandkasten dann nicht um zwei Masken ergänzt, muss dem Bericht zufolge mit einem Bußgeld rechnen. Bisher sind fünf Euro fällig, wenn die Erste-Hilfe-Ausrüstung unvollständig ist.

24. September 2021

14.54 Uhr: Sonderregelung für Beamte?

Lohnfortzahlungen im Quarantänefall sind bald Geschichte. Darauf haben sich die Länder kürzlich geeinigt. Doch für Beamte soll die Regel nicht gelten. Sie müssen Stand jetzt nicht mit einem Verdienstausfall rechnen. Ein Unding, finden viele.

Darunter auch Roland Staude: „Das ist eine Ungleichbehandlung, die den Betriebsfrieden in Rathäusern oder Schulen ganz erheblich stören kann“, so der Chef des Beamtenbundes NRW gegenüber der WAZ. „Wir erwarten vom Gesetzgeber, das zu verhindern und Angestellte wie Beamte gleich zu behandeln.“

09.38 Uhr: Stiko empfiehlt neue Impfung für Risikopatienten

Jetzt ist es offiziell. Rund drei Wochen nach dem bundesweiten Start von Auffrischungsimpfungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen liegt nun eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) dazu vor. Empfohlen würden Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus zunächst nur für Risikopatienten, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Donnerstag/online). Dazu zählen nach seinen Worten Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös reguliert wird, etwa bei Rheuma oder nach einer Transplantation.

Eine generelle Empfehlung für Auffrischungsimpfungen nach Altersgruppen, etwa für die über 80-Jährigen, gebe die Stiko zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, erläuterte Mertens. Die Kommission prüfe allerdings derzeit, inwieweit die Studienlage eine generelle Impfempfehlung in bestimmten Altersgruppen begründe.

23. September 2021

17.13 Uhr: Spahn für mehr Kontrollen von 3G-Nachweisen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat stärkere Kontrollen von Nachweisen angemahnt, wenn Corona-Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete gelten. „Ich glaube, dass mehr verbindliches Überprüfen auch bei uns noch den einen oder anderen überzeugen kann, sich impfen zu lassen“, sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenportal Watson (Donnerstag). „Ich bin bei meinem Kurzbesuch in Rom zum Treffen der Gesundheitsminister der G20-Staaten an einem Tag öfter kontrolliert worden als hier in zwei Wochen.“

Bund und Länder haben mit Blick auf Herbst und Winter vereinbart, dass in bestimmten Innenräumen wie Restaurants oder bei Veranstaltungen die 3G-Regel gelten soll: Zugang nur für vollständig Geimpfte, Genesene oder aktuell negativ Getestete. Dies ist jeweils auch durch Nachweise zu belegen.

Spahn warb erneut für mehr Impfungen – auch aus Rücksicht auf die Belastung von Pflegekräften. „Auf den Intensivstationen sind fast nur Covid-19-Patienten ohne Impfung“, sagte er. „Darüber sind natürlich Pflegekräfte, die jetzt drei Wellen mit vollen Intensivstationen und viel Stress hinter sich haben, enorm frustriert. Ich verstehe das gut.“

08.39 Uhr: Kritik an Quarantäne-Entscheidung

Die Gewerkschaft Verdi hat kritisiert, dass ungeimpfte Arbeitnehmer in Corona-Quarantäne künftig keine Entschädigung mehr für Verdienstausfälle bekommen sollen. Es sei „ziemlich herb“, dass damit „enormer Druck“ auf die Beschäftigten ausgeübt werden solle, sagte NRW-Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt am Donnerstag im „Morgenecho“ auf WDR 5. Es handele sich um eine „Existenzfrage“. Zu befürchten sei Unruhe in den Betrieben und eine weitere Spaltung.

Auch der Virologe Hendrik Streeck bemängelte die geplante Neuregelung in der ARD-Talksendung „maischberger. die woche“ am Mittwochabend. „Wir arbeiten mit Strafen und das führt zu einem Druck, wo der Mensch am Ende sagt: Ich sage meinem Arbeitgeber gar nicht, dass ich Corona habe“, meinte Streeck. Schlimmstenfalls gingen Ungeimpfte infiziert ins Büro und trügen das Virus weiter.

Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne sollen die meisten Nicht-Geimpften spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr bekommen. Betroffen sind davon nur Menschen, für die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Entscheidung zur Streichung der Verdienstausfälle verteidigt, es gehe nicht um Druck, sondern es sei auch eine Frage von Fairness.

22. September 2021

16.45 Uhr: Kubicki beleidigt Lauterbach als Spacken und sorgt so für Eklat – „Unwürdige Einlassung“

Der Vizepräsident des Bundestages und FDP-Vize Wolfgang Kubicki ist ein heftiger Kritiker der Corona-Forderungen von Karl Lauterbach. Nun sorgt er mit einer Beleidigung des SPD-Politikers für einen Eklat.

Im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung behauptet der Liberale zwar zunächst, dass er Lauterbach schätze, weil man mit ihm leidenschaftlich diskutieren kann. Er selbst habe aus juristischer Sicht und Lauterbach aus medizinischer Perspektive unterschiedliche Auffassungen der Pandemie-Lage.

Dann aber macht sich Kubicki darüber lustig, dass Lauterbach immer neue Corona-Studien liest. Er könne sich abends etwas anderes vorstellen als medizinische Studien zu lesen. In seiner Dorfkneipe in Strande würden die Leute „nicht positiv“ auf Lauterbach reagieren. „Also man würde im Norden sagen: ‚Spacken‘ oder ‚Dumpfbacke‘.“

Das würden auch „die Malocher aus Leverkusen und Bochum“ über den SPD-Mann denken – und das wisse der Corona-Mahner auch selbst, behauptet Kubicki weiter. Die würden ebenfalls sagen, dass Lauterbach „keiner von uns“ sei.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Die fette Schlagzeile der „Bild“-Zeitung („In meiner Stammkneipe nennen sie einen wie Lauterbach Spacken“) hat zwischenzeitlich auch Karl Lauterbach erreicht. Der kontert über Twitter: „Für den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags eine unwürdige Einlassung. Ich wüsste auch, was über Herrn Kubicki gesagt wird. Aber ich erreiche noch mediale Präsenz, ohne dass ich Kollegen beleidige.“

Nicht nur Lauterbach selbst regt sich über den flapsigen Spruch von Kubicki auf. Der Spacken-Satz empört auch viele andere im Netz. Insbesondere der Zeitpunkt wird kritisiert, kurz nachdem ein Maskenverweigerer einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein erschossen hat. Lauterbach selbst zählt zu den Hauptfeinden der Corona-Leugner und Querdenker.

14.17 Uhr: Keine Entschädigung für Ungeimpfte bei Corona-Quarantäne

Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne sollen die meisten Nicht-Geimpften spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr bekommen. Darauf verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwoch mehrheitlich in einem Beschluss, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bremen und Thüringen enthielten sich demnach bei der Abstimmung.

Betroffen sind davon nur Menschen, für die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen können. Zuvor hatte „Business Insider“ darüber berichtet.

Bei den Beratungen der Minister ging es um eine bundesweit einheitliche Linie. Erste Länder hatten bereits jeweils für sich entschieden, dass Nicht-Geimpfte bald keinen Entschädigungsanspruch mehr haben sollen. Das Bundesinfektionsschutzgesetz sieht dies auch schon vor, wenn eine Absonderung hätte vermieden werden können, indem man eine empfohlene Schutzimpfung in Anspruch nimmt. Da inzwischen auch ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, soll dies nun umgesetzt werden. Die Einzelheiten regeln die Länder selbst.

Grundsätzlich haben Beschäftigte, die wegen einer Quarantäne-Anordnung zu Hause bleiben müssen, in den ersten sechs Wochen Anspruch auf Lohnersatz durch den Staat in voller Höhe, ab der siebten Woche noch in Höhe von 67 Prozent. Arbeitnehmer müssen sich um nichts kümmern und bekommen ihr Geld weiterhin direkt vom Arbeitgeber, der es sich bei der zuständigen Behörde erstatten lassen muss. Erst ab der siebten Woche müssen Arbeitnehmer die Entschädigung selbst beantragen.

Diese Regelung soll nun spätestens ab 1. November für nicht geimpfte Menschen, für die eine Impfempfehlung vorliegt, nicht mehr gelten, wenn sie als Kontaktpersonen von Corona-Infizierten oder als Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet im Ausland in Quarantäne müssen und nicht zur Arbeit dürfen. Für vollständig Geimpfte gelten in der Regel keine Quarantäne-Anordnungen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte das Ende des finanziellen Ausgleichs bei Ungeimpften. „Da geht es übrigens nicht um Druck, sondern um Fairness gegenüber auch den Geimpften. Warum sollen andere dafür zahlen, dass jemand für sich entscheidet, sich nicht impfen zu lassen?“, sagte der CDU-Politiker vor den Beratungen im ZDF.

Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte der „Rheinischen Post“ (Mittwoch): „Das bundesweit geltende Gesetz legt ganz klar fest: Wer sich bewusst nicht impfen lässt, obwohl es keine medizinischen Hindernisse dafür gibt und durch die Impfung eine Quarantäne hätte vermeiden können, hat bei einer Quarantäne keinen Anspruch auf Verdienstausfallentschädigung.“ Wer selbst erkranke – was übrigens ja auch mit Impfung in manchen Fällen möglich sei – bekommt natürlich weiterhin sein Geld vom Arbeitgeber, wie bei jeder anderen Krankheit auch.

10.55 Uhr: Spahn rechnet mit Herdenimmunität im Frühling

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet bis zum kommenden Frühjahr eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus und damit das Ende der Pandemie in Deutschland. „Wenn keine neue Virusvariante auftaucht, gegen die eine Impfung nicht schützt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann haben wir die Pandemie im Frühjahr überwunden und können zur Normalität zurückkehren“, sagte Spahn der „Augsburger Allgemeinen“.

„Herdenimmunität wird immer erreicht“, erklärte er. Die Frage sei nur wie: ob durch Impfung oder Ansteckung. Die Impfung sei definitiv der sicherere Weg dorthin. Spahn warnte, die Ansteckungsgefahren dürfe trotz der sinkenden Infektionszahlen nicht unterschätzt werden. „Auch letztes Jahr hatten wir um diese Jahreszeit eine solche Verschnaufpause. Wir sind also noch nicht durch.“

Im Herbst und Winter, wenn sich alle wieder mehr in Innenräumen aufhielten und das Immunsystem weniger stark sei, steige auch das Risiko, sich anzustecken.

Spahn führte den gegenwärtigen Rückgang der Infektionszahlen vor allem auf das Ende der Urlaubssaison und die verschärften Testregeln zurück. „Mit dem Ende der Ferien tragen nicht mehr so viele Reiserückkehrer das Virus zurück nach Deutschland“, sagte der Minister. Durch konsequentes Testen in den Schulen würden zudem viele Infektionen erkannt und die Ansteckungsketten dann unterbrochen. „Außerdem haben wir Ende August die 3G-Regel eingeführt. Wenn an bestimmten Orten nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete zusammenkommen, hat das eben auch eine Wirkung.“

Es sei indes zu früh die Corona-Maßnahmen aufzuheben. Für einen „Freedom-Day“ wie in anderen Ländern sei in Deutschland die Impfquote noch nicht hoch genug.