Boris Palmer hat es zum dritten Mal während der Corona-Krise geschafft, Schlagzeilen zu schreiben. Der Oberbürgermeister der mittelgroßen Stadt Tübingen stellte in der „Bild“-Talkshow „Die richtigen Fragen“ am Sonntagabend eine knallharte Forderung.
Wie fast immer, wenn er sich bundespolitisch zu Wort meldet, stößt Boris Palmer auch hier auf Gegenwind.
Boris Palmer: Oberbürgermeister von Tübingen stellt kompromisslose Corona-Forderung
Im April 2020, während der ersten Corona-Welle, verlor Boris Palmer bereits die Geduld mit den staatlichen Maßmahmen. Im Sat.1-Frühstücksfernsehen sagte er: „Ich sag's Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“ Dieser Satz löste eine Empörungswelle aus, der Landesverband der Grünen in Baden-Württemberg forderte Palmer sogar zum Parteiaustritt auf.
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Im Dezember 2020 behauptete Palmer dann, es habe in Tübingen zuletzt keine Covid-19-Erkrankungen mehr bei Senioren über 75 Jahren in Pflegeeinrichtungen oder Altenheimen gegeben. Das „Corona-Wunder“ von Tübingen war eine falsche Behauptung, die ihm allerdings großes mediales Interesse einbrachte.
Nun war Palmer am Sonntag zu Gast bei der „Bild“ - und erfüllte wohl das, was sich die Redaktion von ihm erhofft hatte. Er haute auf die Corona-Pauke!
Palmer wettert in der Talkshow gegen die Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 31. Januar in Deutschland. Es sei der falsche Weg: „Es reicht jetzt! Anfang Februar müssen wir kontrolliert wieder aufmachen. Wir müssen auch leben!“
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Wenn die Bundesregierung an ihrem Ziel festhalte, einen bundesweite Inzidenzwert von 50 zu erreichen, „geht dieser Lockdown noch mehrere Monate“, prognostiziert der Lokalpolitiker in der Sendung.
Boris Palmer über Corona-Lockdown: „Innenstadt-Handel ist schon auf Intensivstation, der fällt bald ins Koma“
Er zeichnet bei „Bild“ ein düsteres Bild der Lockdown-Folgen: „Meiner Auffassung nach steigen jetzt aber die Schäden an der Wirtschaft, an der Gesellschaft, auch exponentiell. Der Innenstadt-Handel ist schon auf der Intensivstation, der fällt bald ins Koma. Die Insolvenzen werden anrollen. Ich meine, wir halten das nicht durch.“
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Mehr über Boris Palmer:
- Der 48-Jährige ist seit 2007 der Stadt Tübingen.
- Zuvor war er Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg.
- Er zählt zum Realo-Flügel der Grünen und ist innerparteilich umstritten.
- Seine Forderungen, etwa zur Flüchtlings- und Einwanderungspolitik lösten immer wieder kontroverse Diskussionen aus.
- Er ist Vater von drei Kindern.
- Vater einer Tochter wurde er 2010 in einer Beziehung mit der Grünen-Bundestagsabgeordneten Franziska Brantner. Seine beiden Söhne folgten 2015 und 2020 in einer aktuellen Beziehung zu einer SPD-Kommunalpolitikerin.
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Zudem seien die Menschen zunehmend genervt, man verliere die Akzeptanz der Bevölkerung für die Maßnahmen. Besonders kritisiert er in der Talkshow die Ein-Freund-Regelung: „Wir können nicht weiter, wir können nicht schärfer, es reicht jetzt!“
Auf Twitter löst die Forderung des Oberbürgermeisters, den Lockdown schnell zu beenden, allerdings auch empörte Reaktionen aus:
- „Ach so, sorry, wenn der Palmer keine Lust mehr hat auf Corona, dann hören wir damit natürlich auf.“
- „Deutschland muss sterben, damit Boris Palmer leben kann.“
- „Feuerwehrleite, hört endlich auf, das brennende Haus zu löschen: Wir müssen auch an den Besitzer denken, der das alles anschließend wieder renovieren darf!“
- „Es gibt dann nur noch man schafft es oder man hat einen weißen Zettel am dicken Zeh.“
- „Palmer kann von mir aus woanders leben. Ich will lieber weniger Tote.“
- „Dann soll er doch nach London ziehen und dort mal schauen, wie es sich mit dem Virus so lebt!“
- „Angesichts 1000+Tote pro Tag mal wieder etwas neben der Spur, Herr Populisten-Palmer.“
- „Mathe und Viren sind für politisches Geschwurbel vollkommen unempfindlich.“
- „Direkt in die 3. Welle? Dann schön mit der Mutation...“