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Armin Laschet: CDU-Ministerpräsident spricht Klartext – „Situation ist dramatisch“

Armin Laschet: CDU-Ministerpräsident spricht Klartext – „Situation ist dramatisch“

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Armin Laschet und die Union stehen nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl unter Druck. (Archivfoto) Foto: picture alliance/dpa

Die Bundestagswahl 2021 lief für Armin Laschet und die Union nicht wie geplant. Die CDU/CSU erhielten 24,1 Prozent der Wählerstimmen, die SPD dagegen 25,7 Prozent.

Die CDU ist somit nicht mehr die stärkste Kraft in Deutschland – ob Armin Laschet Kanzler wird, ist mehr als unklar. Doch die Ergebnisse der Bundestagswahl alarmieren auch andere Spitzenpolitiker der Partei.

Armin Laschet: CDU-Ministerpräsident schlägt Alarm

Das schlechte Wahlergebnis der CDU ist für Armin Laschet als Kanzlerkandidat ein großer persönlicher Rückschlag, doch auch seine Partei ist schockiert.

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Das ist Armin Laschet:

  • geboren am 18. Februar 1961 in Aachen
  • seit 2017 Ministerpräsident von NRW
  • CDU-Bundesvorsitzender und damit auch Kanzlerkandidat
  • während Corona-Krise drängte Laschet früh auf Lockerungen
  • sprach sich vor deren Einführung gegen die Gleichstellung der homosexuellen Ehe mit der konventionellen Ehe aus

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So sieht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther seine Partei in einer ernsten Lage. „Die Situation ist aus meiner Sicht dramatisch“, erklärt er in einem Interview. „Eine CDU, die weniger als 25 Prozent holt, hat selbstverständlich Reformbedarf.“

Wenn die Union dauerhaft Volkspartei bleiben wolle, gehe das nicht ohne Erneuerung, um „als Union wieder erkennbar zu werden“. Jedem in der Partei müsse klar sein, dass dieser Prozess „jetzt eine extrem wichtige Bedeutung hat“.

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Armin Laschet fällt bei Wählern durch: „Das muss man besprechen“

Bei aller Profilschärfung müsse die Union aber in der Mitte verortet bleiben, betont Günther. „Dann gewinnen wir wieder die Herzen der Menschen. Genau mit diesem Weg wird man auch die AfD wieder kleinbekommen.“

Bei der Aufarbeitung des schlechten Wahlergebnisses spielt für den CDU-Ministerpräsident auch Kanzlerkandidat Armin Laschet eine Rolle. „Die Leute sind nicht scharenweise zu uns gekommen und haben gesagt, wegen Armin Laschet wähle ich CDU. Das muss man sicherlich bei der Aufarbeitung des Wahlergebnisses besprechen.“

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Trotzdem gehe es jetzt erstmal um Deutschland und darum, als Union in den Koalitionsgesprächen handlungsfähig zu sein und „mit unserem Spitzenkandidaten Armin Laschet für solche Gespräche zur Verfügung zu stehen.“ Auch wenn sich aus dem Ergebnis „überhaupt keine Ansprüche“ ableiten – so gehe es erstmal darum, für eine Regierungsbildung gesprächsbereit zu sein.

Daniel Günther macht deutlich, dass er kein Laschet-Kritiker sei, ihn im Gegenteil zu allen Zeitpunkten unterstützt habe. „Es ist wichtig, dass eine Partei geschlossen in Wahlkämpfe zieht. Hierin liegt auch eine Ursache für das nicht so tolle Ergebnis.“ (kv, dpa)