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Armin Laschet: CDU-Anhänger wütend auf heute-journal, weil ausgerechnet ER das Zukunftsteam zerlegt

Armin Laschet: CDU-Anhänger wütend auf heute-journal, weil ausgerechnet ER das Zukunftsteam zerlegt

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Armin Laschet: CDU-Anhänger wütend auf heute-journal, weil ausgerechnet ER das Zukunftsteam zerlegt

Armin Laschet: CDU-Anhänger wütend auf heute-journal, weil ausgerechnet ER das Zukunftsteam zerlegt

CDU: Das ist die Karriere des Armin Laschet

CDU-Parteichef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kandidierte bei der Bundestagswahl 2021 als Kanzler für die Union.

Rund drei Wochen vor der Bundestagswahl setzt CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet auf ein „Zukunftsteam“. Dazu präsentierte er am Freitag acht Politiker, mit denen er im Wahlkampf-Schlussspurt die Trendwende schaffen will.

Jetzt sorgt ein Beitrag im heute-journal vom Freitagabend auf heftige Kritik. CDU-Anhänger sind wütend, weil ausgerechnet ER das Zukunftsteam vor laufender Kamera zerlegte.

Armin Laschet: Experte zerlegt Zukunftsteam im heute-journal

Frank Stauss hat schon mehr als zwei Dutzend Wahlkämpfe begleitet, führte unter anderem für Scholz im Jahr 2011 den Wahlkampf in Hamburg. Ausgerechnet er sollte im heute-journal Stellung zur politischen Lage beziehen und auch die Strategie von Armin Laschet beurteilen.

+++ Armin Laschet benennt „Zukunftsteam“ – und kann sich diese Spitze nicht verkneifen +++

In Bezug auf potentielle Koalitionsbildungen sagte Stauss: „Da sie (die SPD) jetzt in allen Umfragen die Nummer eins ist, hat sie natürlich viel mehr Machtoptionen überhaupt.“ Dabei ziele die Kampagne der Union genau auf eine Koalition von SPD und der Linken ab.

„Weil es eben so viele Optionen gibt, werden sich die Menschen am Ende eben gerade weil es so viel Verwirrung und Orientierungslosigkeit gibt, an den Personen orientieren“, führte er fort. Und das sei gerade das große Problem von Armin Laschet. Denn die Menschen würden Olaf Scholz nicht zutrauen, dass er „eine instabile Koalition anführen würde“.

Auf die Frage nach einer Empfehlung für Armin Laschet, der sich aktuell in einer keineswegs guten Position befindet, riet Stauss, „die Finger von einem Team zu lassen“. Denn: „Für mich gilt die Formel, kommt das Team, folgt der Untergang.“ Dafür gebe es eine einfache Erklärung: „Es gibt kein Team im Bundeskanzleramt. Es gibt da exakt einen Stuhl. Auf dem sitzt dann am Ende der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin und kein Team.“ Deshalb würden sich die Menschen an den Kandidaten selbst orientieren.

Schließlich würden die Menschen sagen, dass man eine Kanzlerschaft nicht delegieren könne. Stauss zufolge stiften solche Teams „eher Verwirrung“. „Herr Laschet hat ja erst vor ein paar Tagen ein Klimateam präsentiert, jetzt ein Kernteam. Das hört ja gar nicht mehr auf“, so Stauss. Wegen der großen Unbeliebtheit der CDU müsse die Partei drei Wochen vor der Bundestagswahl etwas tun.

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Das ist das „Zukunftsteam“ von Armin Laschet

  • Friedrich Merz (Experten für Wirtschaft und Finanzen)
  • Peter Neumann (Terrorismus-Experte)
  • Silvia Breher (Stellvertretende CDU-Vorsitzende)
  • Karin Prien (Bildungsministerin Schleswig-Holstein)
  • Andreas Jung (Vize-Unionfraktionschef)
  • Joe Chialo (Bundestagskandidat Spandau)
  • Barbara Klepsch (Kultusministerin Sachsen)
  • Dorothee Bär (Digital-Staatsministerin der CSU)

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Armin Laschet: Union mit miserablen Umfragewerten

Tatsächlich könnte die Lage für Laschet kaum schlechter sein: Die SPD liegt in Umfragen klar vor der Union. Seine eigenen Umfragewerte sind miserabel. Bei der Frage, wen sie am liebsten als Bundeskanzler hätten, entschieden sich im ZDF-„Politbarometer“ nur 18 Prozent für Laschet. Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock liegt zwar mit 14 Prozent noch hinter ihm – SPD-Kandidat Olaf Scholz ist dagegen mit 53 Prozent weit davon geeilt.

CDU-Anhänger kritisieren heute-journal

Frank Stauss‘ Stellungnahme dürfte Armin Laschet und der Union also alles andere als gelegen kommen. Und genau deshalb sind auch CDU-Anhänger wütend auf das heute-journal. Ruprecht Polenz, früherer CDU-Bundestagsabgeordneter für Münster, schreibt auf seinem Twitter-Account: „Es ist sicher interessant, wie ein ehemaliger SPD-Wahlkampfmanager das Team des Konkurrenten sieht. Aber wäre nicht ein kleiner Transparenz-Hinweis angebracht gewesen, liebes ZDFheute?“

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Frank Sarfeld, der unter anderem politische Kampagnenführung betreibt, twittert: „Heute-Journal, wieso präsentiert ihr Euren Zuschauern für die Analyse der Team-Präsentation von Armin Laschet als ‚Experten‘ wieder Frank Stauss, der SPD-Wahlkämpfe und Kampagnen für u.a. Scholz (sic!) Dreyer und Kraft machte? Frage für die Beitragszahler!“

Aber es gibt auch Gegenstimmen. Ein Twitter-Nutzer kontert: „Wenn wir uns immer so bei Interviews mit dem Experten Michael Spreng aufgeregt hätten… Mein Güte. Für die Lage der Union sind die Medien sicher nicht verantwortlich.“ Spreng war unter anderem 2002 der Wahlkampfmanager von CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber. (nk mit dpa)