Zum Holocaust-Gedenktag gab es eine besondere Rede im Bundestag. Die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch hielt zur Gedenkstunde eine Ansprache. Dabei adressierte sie direkt die AfD-Fraktion.
Was Knobloch zu sagen hatte, war eine Frontalattacke gegen die AfD und eine Mahnung für ganz Deutschland.
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Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust:
- Der 27. Januar ist seit 2005 internationaler Holocaust-Gedenktag.
- Erstmals wurde der Gedenktag zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau eingeführt.
- Im Deutschen Bundestag gibt es eine Gedenkstunde.
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Die 88-jährige Charlotte Knobloch überlebte als Kind eines jüdischen Rechtsanwalts und einer nichtjüdischen Mutter die Verfolgung durch die Nationalsozialisten, weil sie auf einem Bauernhof in Franken versteckt wurde. Nach dem Krieg kehrte sie nach München zurück. Von 2006 bis 2010 war sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.
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In ihrer Rede zum Holocaust-Gedenktag nahm sie sich die AfD vor. Knobloch sagte:
„Verehrte Damen und Herren, ich stehe vor Ihnen als Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Münchnerin, Bayerin, Deutsche, Europäerin, Jüdin, als Mensch. Ich bitte Sie: Passen Sie auf auf unser Land. Diese Worte richte ich explizit nicht an die ganz rechte Seite des Plenums. Ich kann nicht so tun, als kümmerte es mich nicht, dass Sie hier sitzen. Ich spreche Sie nicht pauschal an. Vielleicht ist die Eine oder der Andere noch bereit zu erkennen, an welche Tradition da angeknüpft wird. Zu den Übrigen in Ihrer Bewegung: Sie werden weiter für Ihr Deutschland kämpfen - und wir werden weiter für unser Deutschland kämpfen. Ich sage Ihnen: Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren.“
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Uneinheitliche Reaktion der AfD-Fraktion nach der Rede von Charlotte Knobloch
Während es großen Applaus aus den anderen Fraktionen kam, blieb die AfD-Fraktion stumm. Beatrix von Storch, Alice Weidel und andere AfD-Abgeordnete schüttelten empört ihre Köpfe.
Weiter erklärte die Rednerin: „Ich stehe vor Ihnen als stolze Deutsche.“ Sie sei stolz auf die Demokratie, auch wenn Knobloch sie sich wehrhafter wünschen würde. Offenbar auch eine Anspielung auf die Diskussion, ob die AfD vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft wird.
Nach der Rede erhob sich zwar auch die AfD-Fraktion, ebenso wie die anderen Fraktionen des Parlaments, doch nur wenige Abgeordnete applaudierten, Unter anderem Fraktionschef Alexander Gauland, während seine Co-Vorsitzende Alice Weidel es nicht tat. Einige Hinterbänkler blieben gar sitzen.
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