- Eine neue elektronische Pille könnte dir bald dabei helfen, weniger zu pupsen
- Mithilfe einer cleveren Technik kann sie die Ursache für deine Blähungen erkennen
Berlin.
Auch du kennst diese peinliche Situation: Du stehst in der vollen S-Bahn oder sitzt mit deinen Freunden beim Abendessen – und plötzlich spürst du, wie die Blähungen anfangen. Dann heißt es: Hintern zusammenkneifen und bloß nichts rauslassen! Diese Peinlichkeiten könnten bald seltener werden – dank einer elektronischen Pille, die Forscher gerade entwickeln.
Das Forscherteam unter Leitung von Kourosh Kalantar-Zadeh von der RMIT Universität in Melbourne und Peter Gibson von der Monash Universität stellte seine Erfindung in dem Wissenschaftsjournal Nature Electronics vor. Wird die Pille geschluckt, gelangt sie zunächst in die Magen- und danach in die Darm-Gegend. Sie ist mit einem Sensor ausgestattet, der verschiedene Gase wie Wasser-, Sauer- und Kohlenstoff identifizieren kann. Und je nach dem, um welches Gas es sich handelt, könnten die Forscher ermitteln, warum ein Patient Blähungen hat, berichtet die „Newsweek“.
————-
Mehr zu Blähungen:
Diese vier Tipps helfen wirkungsvoll gegen Blähungen
Mann soll 900 Euro zahlen, weil er gepupst hat
————-
Pille an sechs Menschen getestet
Flatulenzen können verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel das Reizdarmsyndrom oder einen Bakterienüberschuss im Dünndarm. Oft werden Blähungen jedoch von Lebensmitteln verursacht, die Menschen schlecht verdauen können. Ballaststoffe sind solche schwer verdaulichen Nahrungsbestandteile.
Um die Wirkung ihrer elektronischen Pille zu testen, haben Forscher sie deshalb von drei Menschen schlucken lassen, die eine ballaststoffreiche Diät hatten. Und von drei Probanden, die ballaststoffarme Nahrung zu sich nahmen. Und tatsächlich konnten sie mithilfe der Pille herausfinden, welche Menschen welche Diät gemacht hatten.
Pille kann Ursache für Blähungen entdecken
Zudem konnten sie in Anbetracht der Diäten die genaue Ursache für die Flatulenzen bei jedem der Probanden feststellen. Wenn sie auch weitere Tests besteht, könnte die Pille künftig also allen Menschen dabei helfen, die Quelle ihrer Blähungen ausfindig zu machen. Darauf aufbauend kann eine passende Diät für die individuellen Magen-Darm-Systeme entwickelt werden.
Und die Menschen müssten weniger pupsen. Bis dahin ist es allerdings noch ein langer Weg: Die Pille muss noch zahlreiche Tests unterlaufen, bevor sie für den Markt zugelassen wird. (leve)
