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Whatsapp ändert beliebte Funktion – „Das ist die schlechteste Entscheidung aller Zeiten“

Whatsapp ändert beliebte Funktion – „Das ist die schlechteste Entscheidung aller Zeiten“

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ARCHIV - 15.09.2016, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Das Logo der Messenger-App WhatsApp (Application software) ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. (zu dpa: "Debatte über geplantes Polizeigesetz") Foto: Martin Gerten/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
  • Whatsapp ändert eine beliebte Funktion
  • Grund: So soll die Verbreitung von Fakenews eingedämmt werden

Du hast einen lustigen Witz bei Whatsapp geschickt bekommen und möchtest ihn an deine Freunde weiterleiten? Oder du willst all deinen Liebsten zu Silvester ein lustiges Bild schicken?

Dann musst du demnächst mehr Zeit einplanen. Denn der beliebte Messenger-Dienst hat angekündigt eine Funktion einzuschränken, die sich bei vielen Nutzern großer Beliebtheit erfreut hat: Das Absenden von Nachricht an bis zu 20 Kontakte gleichzeitig.

Whatsapp ändert Funktion: „Das ist die schlechteste Entscheidung aller Zeiten“

Das geht aus einem Tweet der Infoseite „WABetaInfo“ hervor. Demnach kannst du in Zukunft eine Nachricht nur noch an maximal fünf Kontakte gleichzeitig verschicken. Viele Nutzer reagieren enttäuscht.

+++ WhatsApp-Morddrohung: Horror-Nachricht versetzt Kinder in Angst und Schrecken +++

„Das ist die schlechteste Entscheidung aller Zeiten. Ich habe extra wegen dieser Funktion zu Whatsapp gewechselt“, kommentiert ein enttäuschter Whatsapp-User die Nachricht bei Twitter.

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Das steckt hinter der Einschränkung

Hintergrund der Änderung ist die zunehmende Verbreitung von Fake-News über Whatsapp. Besonders dramatisch ist die Lage in Indien.

Dort war es etwa durch gestellte Videos von Kindesentführungen zu Zusammenrottungen von Lynchmobs gekommen. Wie „heise-online“ berichtet, sind allein zwischen Mai und Juli 2018 in verschiedenen Bundesstaaten mehr als 20 vermeintliche Kidnapper zu Tode geprügelt worden.

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Whatsapp:

  • 2009 in Kalifornien gegründet
  • War anfangs nur eine Statusmelde-App
  • Messenger-Funktion kam erst später dazu
  • 2014 kauft Facebook Whatsapp für 19 Milliarden US-Dollar

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Dabei waren die Videos völlig aus dem Kontext gerissen und die Warnungen vor fremden Entführern frei erfunden.

Indien gehört mit über 200 Millionen Nutzern zu einem der größten Märkte für Whatsapp. Smartphones und relativ günstiges mobiles Internet gibt es hier selbst in abgelegenen Ortschaften. Falschinformationen verbreiten sich extrem schnell.

Gerade in eher entlegenen Gegenden sind viele mit der neuen Technologie nicht vertraut, es fehlt an der entsprechenden Medienkompetenz. Nicht wenige nehmen Informationen aus Chats für bare Münze, ohne sie zu hinterfragen.

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Vergleichbare Dramen haben sich in Deutschland noch nicht abgespielt. Doch auch hierzulande kursieren verstörende Kettenbriefe via Whatsapp, die vor allem Kindern den Schlaf rauben. Mehr dazu erfährst du hier >>>

Durch die neue Maßnahme des Messenger-Dienstes wird dieses Problem zwar nicht direkt behoben. Jedoch wird die schnelle Verbreitung von Fake-News oder verstörender Inhalte via Whatsapp mühsamer – so jedenfalls der Plan.

Keine Neujahrsgrüße

Bei allen, die sich kurz vor Silvester darauf eingestellt haben, via Whatsapp Neujahrsgrüße unkompliziert herauszuhauen, dürfte die Nachricht jedoch zu Missmut führen.

Zuletzt hatte Whatsapp für Unmut mit einer anderen neuen Funktion gesorgt. Seit einiger Zeit können Nutzer neben den vorgefertigten auch eigene Sticker in den Chats einfügen. Neonazis hatten das genutzt, um in dem Netzwerk NS-Symbole zu verbreiten. Das Jüdische Forum mit Sitz in Berlin hatte darauf aufmerksam gemacht.

Werbung auf WhatsApp

Nicht nur diese Neuerung bei WhatsApp stößt bei vielen Nutzern auf Unmut. Auch der Plan des Mutterkonzerns Facebook, künftig Werbung im Messenger zu schalten, verärgert viele. Seit Facebook WhatsApp übernahm, ist die Nutzung des Chat-Dienstes kostenlos. Um damit künftig schwarze Zahlen zu schreiben, wird künftig Werbung von Drittunternehmen zugelassen. Alle Infos dazu hier >>