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Ryanair streicht zwei Dutzend Verbindungen – und das ist erst der Anfang

Reisende müssen sich umstellen: Die Billigfluglinie Ryanair kürzt erneut sein Angebot in Deutschland – und das drastisch.

© Chris Emil Janssen, via www.imago-images.de

Flughafen Hannover – das ist Niedersachsens größter Airport

Der Flughafen Hannover dient als eine wichtige internationale Drehscheibe in Niedersachsen.

Ryanair gilt seit Jahren als Symbol für Billigflüge in Europa. Doch das Unternehmen stört sich auch lange an der deutschen Luftverkehrssteuer und anderen Kosten. Zuletzt kürzte die Airline daher ihr Angebot aus Deutschland und behält diesen Kurs nun bei, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch, den 15. Oktober, mitteilte.

Im kommenden Winterflugplan sollen rund zehn Prozent weniger Sitzplätze verfügbar sein als ursprünglich geplant. Insgesamt streicht Ryanair damit 800.000 Plätze und 24 komplette Strecken. Marketing-Chef Dara Brady erklärte in Berlin, dass man auf etwa sieben Millionen Tickets komme – weniger als die 7,2 Millionen Passagiere im vergangenen Winter.

Ryanair hält an seinem Sparkurs fest

Besonders betroffen sind neun Flughäfen: Berlin-Brandenburg, Memmingen, Baden-Baden, Köln/Bonn, Frankfurt-Hahn, Niederrhein, Hamburg, Nürnberg und Bremen. Die Airline will damit gezielt Druck auf die Bundesregierung ausüben und zugleich Kosten sparen.

„Die Entscheidung, in Deutschland weniger zu fliegen, ist eine direkte Folge des anhaltenden Unvermögens der Bundesregierung, die hohen Zugangskosten zu senken“, teilte Ryanair mit. Die Luftverkehrssteuer bleibe zu hoch, dazu kämen steigende Gebühren für Sicherheit, Flugsicherung und Flughäfen. „Die exorbitante Luftverkehrssteuer hat die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands massiv geschwächt“, heißt es weiter.

Ryanair sieht kaum Wachstumschancen in Deutschland

Schon seit Jahren kritisiert Ryanair die deutschen Flugkosten. Auch andere Airlines und Flughäfen klagen über die Belastungen. Laut Marketing-Chef Brady werde Deutschland ohne politische Kurskorrektur weiter Marktanteile an andere EU-Länder verlieren. „Ohne ein sofortiges Eingreifen wird Deutschland bis zum Sommer 2026 weiter hinter wettbewerbsfähigere Länder zurückfallen“, warnte Ryanair.

Auch für den Sommer 2026 sind weitere Kürzungen möglich. Sollte die Bundesregierung die Abgaben nicht senken, will Ryanair zusätzliche Flüge streichen. Dabei sähe die Airline durchaus Potenzial: Bei niedrigeren Steuern könne sie ihr Passagieraufkommen hierzulande verdoppeln – auf bis zu 34 Millionen Reisende pro Jahr.


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„Es macht einfach keinen Sinn für uns, derzeit in Deutschland zu wachsen“, sagte Marketing-Chef Brady. „Wir würden eigentlich gerne mehr Business hier in Deutschland machen. Wir hoffen daher, dass Verkehrsminister Patrick Schnieder wirklich etwas machen wird bei den Flughafenkosten.“

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.