Paukenschlag auf Mallorca! Die Rettungsschwimmer, die für die Sicherheit an den Stränden sorgen, wollen nicht mehr. Zumindest nicht so, wie sie bislang gearbeitet haben.
Darum wollten sie ab dem 28. September ihre Arbeit an allen Stränden der Baleareninseln für unbestimmte Zeit niederlegen. Das machten sie in Mitte September öffentlich. Hintergrund waren schwere Vorwürfe gegen die Regierung – nicht nur hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, sondern auch der Sicherheit der Badegäste.
Rettungsschwimmer auf Mallorca „sind es leid“
Die Rettungsschwimmer an der Playa de Palma und in der Gemeinde Calvià schlagen Alarm: Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die konservative Regionalregierung von Marga Prohens – und besonders gegen den Chef der Notrufzentrale, Pablo Gárriz. Der Mindestbetrieb an vielen Stränden sei nicht mehr gesichert, heißt es.
+++ Ich war auf Mallorcas gehyptestem Wochenmarkt – und habe es sofort bereut +++
Ein Sprecher der Retter erklärte gegenüber der „Mallorca Zeitung„, dass die Protokolle von vor 20 Jahren stammen. Die Protokolle seien daher nicht mehr auf das heutige Touristenaufkommen ausgelegt. Oft würden zudem nicht einmal diese veralteten Vorgaben eingehalten.
„Wir sind es leid mitanzusehen, wie die Verwaltungen einem Dienst die Mittel entziehen, der nichts anderes ist als der Schutz der öffentlichen Gesundheit: die Überwachungszeit oder die Anzahl der Rettungsschwimmer an einem Strand zu verringern, unterscheidet sich nicht von der Schließung eines Krankenhauses“, erklären die Rettungsschwimmer in einem Schreiben.
„Die Inseln müssen denen gehören, die hier leben“
Dazu komme die prekäre Lage der Retter selbst. Niedrige Löhne und hohe Mieten zwingen viele, sich Zimmer mit mehreren Personen zu teilen. Die Regierung habe die Wohnungsnot verschlafen und begünstige stattdessen die Hoteliers. Die Rettungsschwimmer drohten mit einem unbefristeten Streik – so lange, bis ihre Forderungen erfüllt seien: bessere Arbeitsbedingungen und sicherere Strände.
„Die Inseln müssen denen gehören, die hier leben“, heißt es in ihrem Aufruf. Zunächst war noch offen, ob es tatsächlich zur Arbeitsniederlegung auf Mallorca, Ibiza und Co. kommen würde. Anfang Oktober war dann klar: aus dem drohenden Streik ist ein Streik geworden.
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Seit Beginn des Monats Oktober steht am Ballermann 0 ein Schild, welches den Urlaubern das Baden untersagt. Wie DER WESTEN auf Nachfrage bei den Rettungsschwimmern der Gemeinde Llucmajor – direkt neben an an der Playa von S’Arenal – erfahren hat, ist das Badeverbot auf den Streik der Bademeister der Gemeinde von Palma zurückzuführen.




