Veröffentlicht inVermischtes

Mallorca-Auswanderin über Anti-Touri-Demos: “Ist auch keine Lösung“ 

Seit mehreren Jahren wohnt Tina aus Hessen auf Mallorca. Zu den Anti-Touri-Demos auf der Insel hat sie eine klare Meinung!

Seit mehreren Jahren wohnt Tina aus Hessen auf Mallorca. Zu den Anti-Touri-Demos auf der Insel hat sie eine klare Meinung! (Symbolbild) Foto: IMAGO / ABACAPRESS

Mallorca ist und bleibt eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen. Schon seit Jahrzehnten zieht es Hunderttausende Jahr für Jahr auf die spanische Mittelmeerinsel. Doch gerade in den letzten Jahren sorgte das bei den Einheimischen immer mehr für Frust. Kritik aus der mallorquinischen Bevölkerung gegen den Massentourismus wurde lauter und es kam vermehrt zu Protest-Aktionen.

Wohnungen werden zu Ferienapartments, Mieten steigen rasant und der Alltag wird durch Staus und überfüllte Strände für viele Einheimische auf Mallorca zur Belastung. Dazu kommen Umweltprobleme wie Wassermangel und Müll sowie das Gefühl, dass die kulturelle Identität der Insel verloren geht. Jemand, der das hautnah miterlebt: Tina Fischer. Die Deutsche lebt schon seit Jahren auf Mallorca – und zu den Protesten hat sie eine klare Meinung!

Mallorca-Auswanderin wird deutlich

Seit drei Jahren lebt Tina Fischer in Andratx auf Mallorca. Auch sie hat die Proteste gegen den Tourismus, die vor allem gegen Urlauber aus Deutschland gerichtet sind, mitbekommen. „Man kann aber halt auch nicht alles haben“, sagt Tina im Gespräch mit unserer Redaktion. Von den Ausgaben der Touristen profitieren, sie aber gleichzeitig nicht im Land haben wollen – das passe für die Auswanderin aus Hessen nicht zusammen.

+++ Deutsche Urlauber treiben’s im Hotelpool auf Mallorca – jetzt droht ordentliche Strafe +++

Uns erzählt Tina, sie habe einmal mit einem Oliven-Öl Lieferanten aus Andratx gesprochen. Er habe sich immer fürchterlich über die Mallorca-Urlauber aufgeregt und habe an den Demonstrationen teilgenommen. „Keine zwei Monate später hatte er keinen Job mehr, weil die Läden, die er beliefert hat, schließen mussten, weil die Kunden weggeblieben sind“, berichtet die Auswanderin aus Hessen.


Mehr News:


„Ich kann die Leute teilweise ja auch verstehen. Ich finde es auch ätzend, wenn ich meinen Sohn aus Palma von der Schule abholen will und erstmal im Stau stehe“, gibt Tina zu. Aber: „Es ist keine Lösung, den Tourismus zu reduzieren.“ Das würde den Betreibern von Läden, Hotels und Restaurants viel mehr schaden – und hat ihnen auch teilweise bereits sprichwörtlich das Genick gebrochen. Alleine 2024 mussten laut „Unión de professionales y reabajadores autónomes“, der Gewerkschaft für Freiberufliche und Selbstständige, 9.269 Läden die Schotten dicht machen.