Dass die Lebensmittelpreise in Deutschland in den vergangenen Krisenjahren mit Pandemie und Energiekrise gestiegen sind, haben wir alle miterlebt. Der Wocheneinkauf bei Lidl & Co. ist spürbar teurer geworden.
Doch dass er sogar derart teuer geworden ist, dass die Schweizer im Grenzgebiet für ihre Einkäufe nicht mehr zur nächsten Lidl-Filiale nach Deutschland fahren, dürfte die meisten Kunden wohl überraschen. Offenbar ist die Ersparnis, die Schweizer beim Einkaufen im EU-Nachbarland Deutschland erreichen können, nicht mehr groß genug.
Lidl in Deutschland kaum noch billiger als in der Schweiz?
Im Frühjahr berechnete das Schweizer Portal „Blick“ noch, dass man bei einem durchschnittlichen Familieneinkauf in einem deutschen Lidl mehr als 30 Franken (mehr als 32 Euro) weniger bezahlen müsste, als wenn man die selben Produkte in einem Schweizer Lidl kaufen würde. Doch wie groß diese Ersparnis wirklich ist, hängt wohl massiv von den gekauften Produkten ab.
Im Social-Media-Forum „Reddit“ haben sich einige Schweizer über ihre aktuellen Erfahrungen rund um die Lidl-Preisunterschiede in Deutschland und der Schweiz ausgetauscht. Und ihr Fazit ist eindeutig: Einkaufen in Deutschland ist kein besonders effektiver Spar-Trick mehr. Nicht umsonst heißt der Beitrag: „Lidl Schweiz günstiger als EU“.
„Fast keinen Unterschied mehr“
„In letzter Zeit hatte ich so das Gefühl, dass die Preise in Deutschland fast keinen Unterschied mehr zu denen in der Schweiz haben (Fleisch und andere tierische Produkte jetzt mal außen vor)“, schreibt ein Nutzer, der ursprünglich aus Ostdeutschland stammt und sogar dort nach eigenen Angaben aktuell ähnliche Lebensmittelkosten wie in der Schweiz erlebt.
In den Kommentaren bekommt er massenhaft Zuspruch von anderen Schweizern, die häufiger Berührungspunkte mit Deutschland und den dortigen Lebensmittelpreisen haben.
Ein Auszug:
- „Ich kaufe in Deutschland auch nur die Sachen, die es hier schlicht und einfach nicht gibt (Werder Ketchup z.B.). Wegen Nudeln, Milch und Mehl fahre ich nicht rüber. Das lohnt sich auch preislich nicht. Fleisch usw. kaufe ich auch hier auch, wenn’s teurer ist (Regionalität, heimische Wirtschaft usw.)“
- „Mich hat beim letzten Besuch der Familie in Deutschland fast der Schlag getroffen, einige Dinge sind dort einfach der gleiche Preis in Euro wie hier in Franken.“
- „Finde Deutschland nicht wirklich günstiger. War eher schockiert im Sommer, wie teuer es dort ist, war nach vier Jahren mal wieder dort.“
- „Durch den starken Franken und die tiefere Mehrwertsteuer lohnt es sich nicht mehr, wirklich nach Deutschland einkaufen zu gehen.“
- „Es lohnt sich nur noch für Fleisch, Fisch, Honig und so nischige Produkte, die man sonst einfach nicht gut in der Schweiz bekommt. Alles andere ist fast gleich teuer.“
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Andere Schweizer Kunden betonen jedoch, dass es bei Artikeln wie Eis, Süßigkeiten, Chips oder Fertigprodukten nach wie vor großes Einsparpotenzial gibt, wenn man sie in einem deutschen Lidl kauft. Aber dass sich die Euro-Preise allgemein mittlerweile doch eher dem Franken-Preis annähern, scheinen alle Kunden zu bemerken.





