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HIER wollen Kunden einfach nicht zu Lidl – jetzt ist es nicht mehr zu übersehen

Lidl gehört zu den absoluten Platzhirschen auf dem Discountermarkt. Aber nicht überall kann das Unternehmen seine Kunden überzeugen…

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NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

In Deutschland sind sie die unangefochtenen Platzhirsche auf dem Discounter-Markt – Aldi und Lidl. Täglich erledigen Millionen von Deutschen hier ihre wöchentlichen Lebensmitteleinkäufe. Mit rund 4.200 Aldi-Filialen und rund 3.200 Lidl-Märkten sind die Händler in Deutschland bestens aufgestellt – doch schon längst haben die deutschen Discounter ihre Fühler auch ins Ausland ausgestreckt.

Schweiz, Frankreich, Spanien, Großbritannien – Aldi und Lidl findet man in zahlreichen europäischen Ländern. Sogar bis in die USA haben es die Discounter mit ihren Expansionsplänen geschafft. Doch dort zeigt sich nun ein mehr als deutliches Bild: Die US-Kunden gehen sehr gerne bei ihrem lokalen Aldi einkaufen – Lidl hat dagegen deutlich mehr Schwierigkeiten, Kunden anzulocken. Woran liegt das?

In den USA hat Lidl gegen Aldi keine Chance

Aldi in den USA ist der aktuell am schnellsten wachsende Lebensmittelhändler der Welt – bis Ende 2025 will das Unternehmen rund 2.600 Filialen in den Vereinigten Staaten betreiben. Einen Großteil davon findet man in der Osthälfte der USA, alleine Florida zählt schon über 270 Aldi-Filialen. Alleine im Jahr 2024 will Aldi in den Staaten rund 19 Millionen neue Kunden dazugewonnen haben, schreibt das „Handelsblatt„. An der Westküste hat man sich bisher nur in Kalifornien durchsetzen können. Verantwortlich für die Expansion hier ist Aldi Süd – Aldi Nord kümmert sich lediglich um die Filialen im europäischen Ausland.

Lidl versucht dagegen, seit 2017 in den USA Fuß zu fassen – doch die Pläne sind bisher nicht von allzu viel Erfolg gekrönt. Gerade mal mickrige 170 Filialen betreibt man in den Staaten. Marktexperte Brittain Ladd wurde im „Forbes Magazin“ schon kurz nach dem US-Start des Discounters deutlich: „Bei Lidl ist so ziemlich alles schief gelaufen“.

Lidl hat es schwer – aber gibt nicht auf

Der Vorwurf: Lidl habe in Staaten wie Delaware, Georgia, New Jersey, North und South Dakota, aber auch Virginia auf unpraktische Standorte gesetzt – und auch beim Design ihrer US-Filialen sei Lidl völlig übers Ziel hinausgeschossen. Die Läden sind doppelt so groß wie in Deutschland, haben fast vier mal so viele Produkte. Um ein solches Mega-System am Laufen halten zu können, benötigt man hohe Einnahmen.

Die Folge: Lidl kann seine Produkte nicht so billig verkaufen, wie man es hierzulande eigentlich vom Discounter kennt – wodurch ein großer Marketing-Faktor der Kette schlichtweg flöten geht. In Sachen Niedrigpreise und Schnäppchen schnappen US-Ketten wie Walmart dem Discounter aktuell noch die Kunden weg.



Doch Lidl gibt nicht auf, will sich nun gezielt lokaler aufstellen, um sich noch mehr an den Geschmack der US-amerikanischen Kunden anzupassen. Ein neues Distributionszentrum in der Nähe von Philadelphia soll her, Filialen in den Metropolregionen New York und Washington D.C. sind geplant. Ob man damit das Lidl-Ruder in den USA noch einmal herumreißen kann, wird sich zeigen.