Am Montag (13. Oktober) fiebern die israelischen Angehörigen der letzten Hamas-Geiseln mit, dass ihre Liebsten endlich wieder zurückkommen. Nach mehr als 738 Tagen sollen sich insgesamt noch 48 Geiseln in Gefangenschaft befinden, 20 davon sollen noch leben und endlich wieder in die Arme ihrer Familien gelassen werden.
Doch neben der Hoffnung und Vorfreude, gibt es auch weiterhin große Angst und offene Fragen. Und zwar darüber, ob auch die getöteten Geiseln von der Hamas überliefert werden. Eine von ihnen ist Inbar Hayman. Die junge Frau war die letzte weibliche Hamas-Geisel, die im Alter von 27 Jahren in Gefangenschaft getötet wurde. Die Nachricht von ihrem Tod erreichte ihre Familie bereits Ende 2023, seitdem wartet sie darauf, Inbar endlich beerdigen zu können. Doch auch jetzt geht das Bangen noch weiter.
Mutter will ihre tote Tochter endlich beerdigen
Israel und die Terrororganisation Hamas stimmten dem von Donald Trump aufgestellten US-Friedensplan in der ersten Phase zunächst zu. Das Abkommen sieht vor, dass alle 48 israelischen Geiseln binnen 72 Stunden freikommen oder ihre Leichen in die Heimat übergeführt werden. Auf der anderen Seite sollen rund 2.000 palästinensische Häftlinge freigelassen werden und Israel soll sich auf eine bestimmte Linie zurückziehen.
Doch noch ist nicht klar, ob die Hamas wirklich alle Leichen finden und übergeben könne. Die massiven Zerstörungen im Gazastreifen wurden in verschiedenen Medien als Grund genannt, weshalb ein Auffinden der menschlichen Überreste schwierig bis unmöglich sein könnte. Der Generaldirektor des Ministeriums, Jehuda Avidan sagte: „Wir bereiten uns auf die Aufnahme von zwischen einer und 28 Leichen vor.“
„Ich will ein Grab“
Für Ifat Hayman geht damit der Alptraum weiter. Sie wartet seit fast zwei Jahren auf den Leichnam ihrer Tochter Inbar. „Ich will ein Grab, an dem ich um Inbar weinen und sie für immer lieben kann“, fleht sie. Die Studentin und Graffiti-Künstlerin wurde am 7. Oktober 2023 auf dem Supernova-Festival in der Nähe von Gaza entführt und verschleppt. Sie war dort als ehrenamtliche Helferin eingesetzt, um den Besuchern zu helfen, wenn es ihnen emotional nicht gut gehen sollte.
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Sie war Fußballfan und designte unter ihrem Künstlernamen „Pink“ Banner für die Ultras von Maccabi Haifa, zu denen auch ihr Lebensgefährte Noam Alon (26) gehörte. Die beiden lernten sich im Kommunikationsdesign-Studium kennen und lebten zusammen in Haifa. Aufgrund einer Fanfreundschaft wurde Inbar Hayman in der Ostkurve von Werder Bremen mit einer großflächigen Choreo geehrt. Die genauen Hintergründe zu ihrem Tod sind nicht bekannt.




