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Ibrahim Miri: Clan-Boss abgeschoben – ein Detail ist wirklich unfassbar

Ibrahim Miri: Clan-Boss abgeschoben – ein Detail ist wirklich unfassbar

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Hier wird der "Patron" des Miri-Clans abgeführt. Foto: Ingo Otto/FUNKE Foto Service

Der illegal nach Deutschland eingereiste libanesische Clan-Boss Ibrahim Miri ist in sein Heimatland abgeschoben worden. Das teilte das Bundesinnenministerium am Samstag mit.

Ibrahim Miri: So lief die Abschiebung ab

Der mehrfach vorbestrafte Clan-Chef sei gegen 10 Uhr von der Bundespolizei an die libanesischen Behörden in der Hauptstadt Beirut übergeben worden. Innenminister Horst Seehofer (CSU) dankte den beteiligten Stellen, dass die Abschiebung so schnell möglich gewesen sei. „Dieser Fall hat gezeigt, was bei einer guten Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Rückführungsgeschehen möglich ist.“ Zuerst berichtete die „Bild am Sonntag“ über die vollzogene Abschiebung.

Das Bremer Verwaltungsgericht hatte am Freitag einen Eilantrag des Libanesen abgelehnt und den Weg für die Abschiebung frei gemacht. Es gebe keine „ernstlichen Zweifel“ an der Rechtmäßigkeit des negativen Asylbescheides des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), hatte das Gericht entschieden.

Jetzt stellt sich heraus: Die Abschiebung wurde vorgeschoben. Hintergrund: Miri bekam offenbar Besuch eines anderen Clan-Mitglieds und eines Freundes in seiner Arrestzelle. Laut Spiegel Online gab einer dieser Besucher am Eingang ein Klappmesser ab. Daraufhin sollten die beiden durchsucht werden.

Es folgten Beschimpungen uns sogar Drohungen gegenüber den Beamten, die die Durchsuchungen durchführten. Zitat: „Ihr fühlt euch nur stark, weil wir hier drin sind. Kommt mit auf die Straße. Ich habe 1000 Leute, die euch fertig machen.“ Außerdem fielen Schimpfwörter wie „Du Wichser“.

Ibrahim Miri: Dreister Clan-Chef ist wohl nicht in „Gefahr“

Der Clan-Chef stellte aus Sicht des Gerichtes eine Gefahr für die Allgemeinheit in Deutschland dar. Im Libanon drohe ihm keine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung und auch keine konkrete Gefahr für Leib und Leben wegen „Blutrache“.

Wie geht es jetzt mit ihm weiter? Miri wird vorerst im Libanon bleiben müssen. Es steht allerdings zu befürchten, dass er weiterhin die Fäden ziehen wird. Dieses Land kennt er allerings nicht sehr gut. Miri kam offenbar 1986 als 13-Jähriger nach Deutschland. Er zählt zu den Mhallami-Kurden, die im Süden der Türkei und im Libanon ansässig sind.

Schon 1998 erhielt er seine erste Ausreiseverfügung durch die Stadt Bremen.

Miri war in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen:

  • Raubes,
  • schweren Diebstahls,
  • Hehlerei,
  • Unterschlagung
  • und bandenmäßigen Drogenhandels.

Erst im März kam er vorzeitig aus dem Gefängnis. Im Juli wurde er dann in den Libanon abgeschoben. Ausreisepflichtig war er bereits seit vielen Jahren. Ende Oktober tauchte er dann wieder in Bremen auf, stellte einen Asylantrag und wurde festgenommen.