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Edeka geht konsequenten Schritt – Kunden werden sich weiterhin umstellen müssen

Der Preisstreit zwischen Edeka und zahlreichen Markenherstellern geht in eine weitere Runde. Nächstes Produkt verschwindet schon bald.

Edeka
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Sechs Fakten über Edeka

Edeka gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Die Ursprünge des Unternehmens liegen mehr als 100 Jahre zurück.

Seit Monaten müssen Kunden von Edeka auf beliebte Marken wie Mars oder auch PepsiCo verzichten. Und wie der Vorstandschef Markus Mosa am Dienstag (25. April) in Hamburg bei der Präsentation des Jahresabschlusses nun deutlich machte, wird das wohl auch noch lange so bleiben.

Denn Edeka weigert sich die extremen Preiserhöhungen der Hersteller zu akzeptieren. Für Verbraucher bedeutet das jedoch auch, dass schon bald ein weiteres beliebtes Produkt aus den Regalen verschwinden wird.

Edeka bleibt eisern und verzichtet auf Markenartikel

Mosa hat großen Markenherstellern wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi „Gier“ vorgeworfen, und Edeka will im Preiskrieg nicht nachgeben. „Und wir können sie noch weniger nachvollziehen als im vergangenen Jahr“, seien doch etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette wieder billiger geworden. Die Hersteller hatten im vergangenen Jahr Preiserhöhungen von drei Milliarden Euro geltend gemacht, im Januar seien nochmal 1,2 Milliarden Euro gefordert worden, berichtete Mosa.

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Früher oder später gebe es eine Lösung, so der Vorstandschef – auch wenn die wohl eher Monate als Wochen auf sich warten ließe. Doch bis dahin wolle der Supermarktriese ausharren und weiter auf Alternativanbieter und Eigenmarken setzen. „Wir haben aktuell 17 Konzerne, die uns nicht beliefern“, sagte Mosa. Zu den bereits erwähnten zählen beispielsweise auch Henkel, Schwartau und Unilever.

Gute und schlechte Nachrichten

Die Großkonzerne würden nur auf Gewinne schauen, so der Vorwurf. „Wir sind ganz klar so unterwegs, dass die Markenartikelindustrie ihre Ergebnisse maximiert und lieber auf Belieferung verzichtet.“ Mosa sprach von deutlich zweistelligen Zuwächsen bei den Konzernen. „Bei uns können Sie davon ausgehen, über den dicken Daumen sind Händler erfolgreich, wenn sie mehr als vier Prozent Umsatzrendite haben.“


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Um den Druck selbst zu erhöhen, habe Edeka bei vier Konzernen teilweise einen Lieferstopp verhängt. Finanzielle Verluste habe das Unternehmen durch den weiter andauernden Streit bislang nicht erfahren. Im Gegenteil sogar: Trotz des Lieferstopps der Hersteller sei der Umsatz um rund 5,6 Prozent gestiegen und belaufe sich nun auf 66,2 Milliarden Euro.

Für Kunden von Edeka gibt es jedoch noch eine kleine Hiobsbotschaft: Die Lagerbestände von Pampers sind bald aufgebraucht. Ab Juni rechnet Mosa damit, dass die beliebten Windeln komplett aus den Regalen der Edeka-Filialen verschwunden sind.