Wer kennt es nicht: Mal wieder den Keller, Kleiderschrank oder Dachboden ausgemistet und alte Sachen gefunden, die zwar noch gut in Schuss sind, aber nicht mehr benötigt werden. Jeder hat ein paar Sachen zu Hause, die man selbst nicht braucht – woanders finden sie dafür aber einen Abnehmer! Genau da kommt Ebay ins Spiel, wo du gebrauchte Sachen loswerden kannst. Oft musst du bei Verkäufen auf Onlineplattformen keine Steuern an das Finanzamt abdrücken, doch wie ist das eigentlich bei Ebay?
Bei Ebay kannst du als privater oder gewerblicher Händler verkaufen. Ob du Steuern bei Ebay zahlen musst, hängt aber nicht davon ab, ob du professionelle Waren oder tatsächliche Gebrauchtgegenstände verkauft. Mit welchen Regelungen du auch als privater Nutzer etwas von deinem Ebay-Gewinn an das Finanzamt abdrücken musst, verraten wir.
Wann muss man bei Ebay Steuern zahlen?
Egal ob bei Ebay oder einer anderen Online-Plattform für Secondhand-Geschäfte – bei bestimmten Verhaltensmustern der Nutzer werden deine Daten weitergegeben. Bei Ebay gilt: Handelt ein privater Verkäufer mit deutlicher Gewinnerzielungsabsicht, könnte das Finanzamt auf dich aufmerksam werden. Wer also ein paar alte Sachen bei Ebay zum Verkauf anbietet, hat mit ziemlicher Sicherheit nichts zu befürchten. Um die Lage zu konkretisieren, gibt es bei Ebay eine Freigrenze, unter der du keine Steuern an das Finanzamt zahlen musst. Wer in einem Jahr auf Ebay weniger als 30 Verkäufe tätigt und weniger als 2.000 Euro einnimmt, wird nicht an das Finanzamt gemeldet – auch Nutzerdaten werden nicht weitergegeben. Aber was, wenn du in einem Jahr mehr als 30 Verkäufe bei Ebay tätigst?
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Wer unter der Grenze von 30 Verkäufen bei Ebay bleibt, muss keine Steuern zahlen. Was dabei wichtig ist: Es handelt sich nicht um einzelne Gegenstände, sondern um tatsächlich erfolgte Verkäufe. Wer bei Ebay also vier Gartenstühle in einem Set verkauft, hat einen von 30 möglichen Verkäufen unter der Steuer-Grenze getätigt. Auch die Freigrenze von 2.000 Euro ist bei Ebay nicht einfach so zu verstehen, wie gedacht. Es geht hier nicht darum, dass du 2.000 Euro in einem Jahr bei Ebay eingenommen hast, im Regelfall musst du mit diesen Einnahmen keine Steuern zahlen. Es geht bei der Freigrenze von 2.000 Euro um die Gewinnsumme. Denn gebrauchte Dinge verkaufst du bei Ebay gewöhnlich für weniger Geld, als sie ursprünglich gekostet haben. Sprich: Du hast keinen Gewinn gemacht. In anderen Fällen ist dem aber nicht so.
Witterst du Ebay als Chance, um antike Sachen und echte Schätze für mehr zu verkaufen, als du bezahlt hast – zum Beispiel wegen einer Wertsteigerung – solltest du aufpassen. Merke also: Verkaufst du bei Ebay Sachen über ihrem ursprünglichen Wert, könnte das Finanzamt auf dich aufmerksam werden. Das gilt auch für den Fall, dass eine Auktion mit einer höheren Summe ausgeht, als du es vorgesehen hast. In deinem Ebay-Konto kannst du prüfen, ob du über der Freigrenze von Ebay liegst. Dazu gehst du bei Mein Ebay in die Kategorie „Umsatz“ und filterst auf das letzte Jahr, klicke auf „Bericht erstellen“ und du kannst sehen, wie viele Artikel du verkauft hast und wie hoch dein Umsatz auf Ebay war. Liegst du über der Freigrenze von Ebay, werden deine Daten an das Finanzamt gemeldet. Bei einer Meldung von Ebay an das Finanzamt, wirst du in einer Nachricht des Plattformbetreibers dazu aufgefordert, deine Steuernummer anzugeben. Gehst du der Aufforderung nicht nach, kann Ebay durchgreifen und deine Auszahlungen oder dein ganzes Konto sperren.
Diese Daten werden von Ebay an das Finanzamt geschickt: Name, Geburtsdatum, Steuer-ID, Postanschrift, Bankverbindung, relevante Transaktionen, Verkaufserlöse, angefallene Gebühren bei Ebay
Privat verkaufen bei Ebay: DANN musst du Steuern zahlen
Nur, weil du bei Ebay über der Freigrenze liegst, bedeutet das nicht, dass du Steuern an das Finanzamt zahlen musst. Musst du bei Ebay deine Steuernummer eingeben, führt das nicht zwangsläufig dazu, dass Steuern von dir verlangt werden. Es braucht bei Ebay noch wesentlich mehr, damit das Finanzamt durchgreift. Wenn du als privater Verkäufer bei Ebay über der Freigrenze liegst, werden sich die Zuständigen zunächst dein Nutzerverhalten auf der Plattform ansehen. Erfolgen deine Verkäufe in regelmäßigen Abständen über einen längeren Zeitraum, es handelt sich bei deinen Verkäufen um Neuware, selbstgemachte Gegenstände oder du erzielst mit deinen Verkäufen deutliche Gewinne, könnte das Finanzamt Steuern von dir verlangen, wenn du bei Ebay über der Freigrenze liegst.
Rümpelst du gleich ein ganzes Haus aus und verkaufst nach und nach viele Gegenstände, könnte das bei Ebay zu einer Neubewertung führen. Auch Reselling kann bei Ebay schnell an das Finanzamt gemeldet werden. Kaufst du in größeren Mengen limitierte Sneaker oder Handtaschen und bietest sie auf Ebay zum Wiederverkauf an, könnte das Finanzamt auf dich aufmerksam werden. Übrigens ist es keine Lösung, auf Ebay einen zweiten Account zu erstellen, um Probleme mit dem Finanzamt zu umgehen – denn durch die IP-Adressenverfolgung verstößt du damit gegen die Nutzungsbedingungen von Ebay, was als Strafe eine Sperrung deines Accounts zur Folge hat.
Was du über Ebay und das Finanzamt wissen musst, ist jetzt klar. Es gibt aber noch einiges mehr, was du über die Funktionen von Ebay wissen solltest. Welche Vorteile es haben kann, auf Ebay den Namen zu ändern, erfährst du hier.