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Deutsche Bahn stampft beliebten Service ein – Kunden laufen Sturm

Vor einigen Wochen schafft die Deutsche Bahn einen beliebten Service ab. Mehr als 100.000 Bahn-Kunden wollen das nicht akzeptieren.

© IMAGO/Horst Galuschka

Deutsche Bahn 2023 noch unpünklticher als im Vorjahr

Die Züge der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr noch unpünktlicher als im Vorjahr gewesen. Mehr als jeder dritte Zug im Fernverkehr war 2023 nach Angaben des Konzerns verspätet. Die Pünktlichkeitsquote lag bei nur noch 64 Prozent.

Die Abschaffung der Familienreservierung sorgt weiterhin für Ärger bei vielen Bahnkunden. Eine Petition, gestartet vom Verkehrsclub Deutschland (VCD), fordert von der Deutschen Bahn die Rückkehr zur alten Regelung ab Dezember. Über 128.000 Menschen haben bereits unterschrieben. Doch kann das die Bahn umstimmen?

Der VCD-Vorsitzende Matthias Kurzeck sieht die Petition als „starkes Signal“, dass die Deutsche Bahn ihren Kurs korrigieren müsse. Die neue Regelung zwinge Familien zu deutlich höheren Kosten. Ein Beispiel: Für Hin- und Rückfahrt zahlt eine vierköpfige Familie nun 44 Euro extra für Sitzplatzreservierungen. Früher war das günstiger.

Kritik an der Deutschen Bahn wächst

Die Entscheidung, Familienreservierungen im Juni zu streichen, stieß nicht nur bei Bahnkunden, sondern auch in der Politik auf scharfe Kritik. Seitdem müssen Kinder ebenso wie Erwachsene einen Sitzplatz reservieren. Zwar fahren Kinder bis 14 Jahren in Begleitung kostenlos, doch die Extrakosten für Plätze belasten Familien spürbar.

Der Verkehrsclub fordert eine Rücknahme dieser Entscheidung. Laut Kurzeck wäre dies ein wichtiger Schritt, um mehr Menschen vom Auto auf die Bahn zu bringen. Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder stellte kürzlich seine „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ vor. Ein familienfreundlicheres Angebot passt perfekt zu diesem Plan, so der VCD.

Keine Hoffnung bei der Deutschen Bahn?

Ob die Deutsche Bahn auf die Petition reagieren wird, bleibt laut „RP Online“ fraglich. Die neue Bahnchefin Evelyn Palla erklärte im September, sie sehe die Deutsche Bahn bereits als „sehr familienfreundlich“. Auf die Frage, ob die Familienreservierung zurückkäme, sagte sie nur knapp: „Das ist aktuell nicht vorgesehen.“


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Kritiker halten das für ein falsches Signal. Sie stellen infrage, ob die Deutsche Bahn so wirklich mehr Fahrgäste gewinnen kann. Familien fühlen sich durch die neue Regelung offenbar abgeschreckt, statt ermutigt, das Auto stehenzulassen.