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Unglücklich Verliebte müssen „Nein“ akzeptieren

Unglücklich Verliebte müssen „Nein“ akzeptieren

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Essen. 

Eine unerwiderte Liebe ist für Betroffene oft sehr schmerzhaft. Dennoch, es führt kein Weg daran vorbei: Das Nein muss akzeptiert und Distanz aufgebaut werden. Aus Liebeskummer wahllos einen Ersatzpartner zu wählen, ist keine Lösung.

Eine unerwiderte Liebe ist für Betroffene oft sehr schmerzhaft. Sie wünschen sich deshalb, sich so schnell wie möglich zu «entlieben», um nicht noch mehr leiden zu müssen. «Leider gibt es keinen Knopf, mit dem sich Liebesgefühle einfach abstellen lassen. Aber man kann etwas dafür tun, dass die Leidenschaft nicht noch weiter genährt wird», sagt Ulrich Giesekus, Psychologe aus Freudenstadt.

Unglücklich Verliebte müssten einen Trauerprozess durchlaufen und lernen loszulassen. Wichtig sei dafür, dass man das Nein der anderen Person akzeptiere und sich bemühe, Distanz zu ihr zu wahren. «Das bedeutet, dass man weder in der Realität noch in Gedanken die Nähe zu seinem Angebeteten suchen sollte», sagt Giesekus.

Brief vergraben

Damit der Schlussstrich auch sichtbar und erfahrbar werde, empfiehlt Giesekus, sich mit einem Abschiedsritual von dieser Liebe zu trennen. «Man kann beispielsweise einen Abschiedsbrief schreiben und diesen dann in einer Zinkwanne im Garten verbrennen. Manchen Leuten hilft es auch, diesen Brief zu vergraben», sagt Giesekus.

Auch Ablenkung sei hilfreich. «Spaziergänge, die Beschäftigung mit der Natur oder auch Sport können helfen, den eigenen Körper positiv wahrzunehmen», sagt Giesekus. Aus Liebeskummer allerdings wahllos einen Ersatzpartner zu wählen, sei keine Lösung.

Der Psychologe möchte Verliebte jedoch auch ermuntern, die eigene Verliebtheit nicht komplett negativ zu sehen. «Es ist wunderbar, dass man ein liebesfähiger, lebendiger Mensch ist, der solch starke Gefühle empfinden kann», sagt Giesekus. Auch eine unerwiderte Liebe sei ein sehr wertvolles Gefühl, über das man sich freuen könne. (ddp)