Helfer aus dem Bernburger Tiergarten in Sachsen-Anhalt haben einen Gepard vor der Saaleflut gerettet. Nun ist er im Bergzoo Halle in Sicherheit. „Arche Noah“ nennt Sprecher Tom Bernheim den Zoo inzwischen, weil bereits zahlreiche andere gerettete Tiere aus Sachsen-Anhalt in Halle zu Gast sind.
Halle.
Mitten im Hochwasser wirkt es wie eine Szene aus dem Kinofilm „Life
of Pi“: Raubkatze im Boot. Es ist aber kein Tiger, sondern ein Gepard, den
Helfer aus dem Bernburger Tiergarten (Sachsen-Anhalt) vor der Saaleflut gerettet
haben. Völlig verängstigt harrte er in seinem Gehege aus, an manchen Stellen steht das Wasser schon hüfthoch. Ein Tierarzt betäubt das hilflose Tier
schließlich mit einem gezielten Schuss. In einem Schlauchboot bringen Pfleger
den ruhiggestellten Geparden dann ins Trockene. Nun ist er im nahen Halle in
Sicherheit – im Bergzoo.
Rettungsboote zu klein
„Arche Noah“ nennt Sprecher Tom Bernheim den
hochgelegenen Zoo in Halle inzwischen. Denn hier sind bereits zahlreiche andere
gerettete Tiere aus Sachsen-Anhalt zu Gast: Vögel, Affen und Pinguine. Aber
alles geht eben nicht: Ein Bär sitzt in Bernburg weiter auf einer Insel in
seinem Gehege, auch Wölfe und Wisente müssen im Käfig bleiben. Die Rettungsboote
sind einfach zu klein für sie. Provisorisch errichtete Podeste sollen ihnen aber
vorübergehend Schutz bieten.
Für einige Tiere kommt jedoch jede Hilfe zu
spät. Mehrere Hirsche seien im Bernburger Tiergarten in den Fluten der Saale
ertrunken, sagt Bernheim. Auch die Meerschweinchen haben das Hochwasser nicht überlebt.
Das Schlimmste könnte noch kommen
Dem Wildpark Weißewarte
unweit der Elbe könnte das Schlimmste erst noch bevorstehen. Die Pfleger schauen
mit bangen Blicken auf die steigenden Fluten. Die meisten Tiere seien aber schon
in privaten Auffangstationen oder im Tierpark Stendal untergekommen, teilte die
Wildparkverwaltung mit. Nur die Hirsche müssten bei einer Überflutung Schutz auf
kleinen Rettungsinseln suchen.
Aber nicht nur in den Zoos spielen sich
dramatische Szenen ab. In dem Ort Wettin im Süden Sachsen-Anhalts mussten am Mittwoch rund 600 Kühe und Kälber aus dem Wasser geholt werden. Mit
Schwimmpanzern fuhr die Bundeswehr dort auf, um die Tiere in letzter Minute aus
ihrer misslichen Lage zu befreien. (dpa)