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Tchernobyl – Auch 30 Jahre nach Reaktorkatastrophe sind Pilze in deutschen Wäldern radioaktiv verseucht

Tchernobyl – Auch 30 Jahre nach Reaktorkatastrophe sind Pilze in deutschen Wäldern radioaktiv verseucht

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Drei Steinpilze wachsen am 26.09.2017 eng beieinander in einem Wald nahe Biegen (Brandenburg). Das feuchte und milde Wetter lässt derzeit die Pilze in Wäldern wachsen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
  • Mehr als 30 Jahre nach Tschernobyl sind deutsche Pilze noch immer radioaktiv verseucht
  • Besonders Pilze in bayerischen Wäldern sind betroffen
  • In üblichen Mengen schaden belastete Pilze nicht

München. 

Vorsicht beim Pilze sammeln! Auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind einige Pilzarten insbesondere in Bayerns Wäldern noch immer stark radioaktiv verseucht.

Unter anderem sind Braunscheibige und Orangefalbe Schnecklinge, Gemeine Erdritterlinge, Rotbraune Semmelstoppelpilze, Maronenröhrlinge und Braune Scheidenstreiflinge mit Cäsium-137 belastet, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Dienstag berichtete. Sie könnten noch bis zu einige 1000 Becquerel (Bq) Cäsium-137 pro Kilogramm aufweisen.

Besonders Bayerns Wälder sind betroffen

Deutschlandweit seien die höchsten Radiocäsiumgehalte in Wildpilzen in außergewöhnlich hoch kontaminierten Gebieten im Bayerischen Wald, im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt und in der Region Mittenwald nahe Garmisch-Partenkirchen zu erwarten. In Norddeutschland hatte sich nach dem Reaktorunfall im April 1986 hingegen deutlich weniger Cäsium-137 abgelagert.

Die zusätzliche Strahlenbelastung sei jedoch vergleichsweise gering, sofern die Pilze in üblichen Mengen gegessen werden. Für Wildpilze, die im Handel angeboten werden, muss laut BfS ein Grenzwert eingehalten werden. (dpa)