„Tätowierte“ Hornhaut: Arzt ändert auf Wunsch die Augenfarbe
Der Markt für Schönheitschirurgie wächst seit Jahren. Ein Straßburger Arzt bedient nun ein neues Segment: Er färbt Hornhäute ein.
Straßburg.
Ein Straßburger Arzt ändert seinen Kunden auf Wunsch die Augenfarbe. Die Operation werde bei lokaler Betäubung durchgeführt und dauere ungefähr 45 Minuten, sagte der Augenchirurg Francis Ferrari der Deutschen Presse-Agentur. Bei dem Eingriff wird mit Hilfe eines Speziallasers ein Hohlraum innerhalb der Hornhaut des Auges geschaffen. In diesen bringt Ferrari dann über zwei kleine Schnitte die gewünschten Pigmente ein.
Der Chirurg verlangt für den Eingriff 5900 Euro; seinen Angaben zufolge gab es bei den rund 140 operierten Kunden bislang keine Komplikationen. Am häufigsten verlangt werde ein helles Blau.
Ärzte sehen Probleme beim Hornhaut-„Tattoo“
Deutsche Augenärzte sehen jedoch Risiken. Martin Spitzer, Direktor der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, sagte, es fehlten Langzeiterfahrungen zu der Technik sowie Sicherheitsstudien zu dem Farbstoff. Außerdem lasse das kosmetische Ergebnis möglicherweise zu wünschen übrig, denn mit der Technik könne die echte Irisstruktur nicht nachempfunden werden.
Walter Sekundo, Direktor der Universität-Augenklinik Marburg, vergleich den Eingriff mit einer Tätowierung. Er halte sie per se nicht für unmittelbar gesundheitsgefährdend, sagte er. Allerdings könne die eingefärbte Hornhaut bei möglichen späteren Augen-Operationen die Sicht des Chirurgen ins Auge beeinträchtigen. (dpa/ba)